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Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung

Titel: Pendergast 11 - Revenge - Eiskalte Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dass er sie im Glauben gelassen hatte, er sei tot, fanden in Betterton ihr Ziel. »Sie nennen sich Reporter?«, rief sie. »Worüber schreiben Sie Reportagen, über Duschbeutel? Pendergast hat mir das Leben gerettet! Er hat mein Studium bezahlt, nur zu Ihrer Information, und glauben Sie ja nicht, dass zwischen uns irgendwas läuft, denn er ist der anständigste Mensch, den es gibt, Sie Arschgesicht.«
    »Entschuldigen Sie, Miss!« Ein Kellner fuchtelte hektisch mit den Händen, als könnte er sie dadurch aus dem Restaurant zaubern.
    »Nennen Sie mich nicht ›Miss‹, ich gehe.« Sie drehte sich um und warf einen Blick auf die Gäste im Restaurant. »Was denn, Kraftausdrücke gefallen euch nicht? Dann geht doch zurück in eure Käffer.«
    Sie stolzierte aus dem Restaurant, trat auf die Seventh Avenue, und dort, inmitten der Menschen, die auf dem Weg zum Mittagessen waren, gelang es ihr, ihr inneres Gleichgewicht wiederzufinden und wieder zu Atem zu kommen.
    Das hier war eine ernste Sache. Anscheinend war Pendergast in Schwierigkeiten, vielleicht in großen Schwierigkeiten. Aber bisher hatte er die immer gemeistert. Sie hatte ihm ein Versprechen gegeben, nämlich dass sie sich nicht einmischen würde, und sie hatte vor, es auch zu halten.

[home]
    55
    Constance saß im Fond des privaten Wagens, der die Madison Avenue hinaufraste. Sie war milde überrascht gewesen, als sie das kurze, auf Deutsch geführte Gespräch zwischen Dr. Poole und dem Fahrer des Wagens mitbekam, aber Poole hatte ihr hinsichtlich der Pläne, die er und Pendergast für ihre Wiedervereinigung mit Pendergast geschmiedet hatten, keine Erklärung gegeben. Sie verspürte ein beinahe überwältigendes Verlangen, Pendergast und die Räumlichkeiten des Hauses am Riverside Drive wiederzusehen.
    Neben ihr saß Judson Esterhazy alias Dr. Poole. Seine hochgewachsene, aristokratische Gestalt und die feinen Gesichtszüge zeichneten sich in der nachmittäglichen Sonne in scharfem Umriss ab. Die Flucht war reibungslos verlaufen, genau so wie geplant. Dr. Felder tat ihr natürlich leid, und ihr war auch klar, dass diese Sache seiner Karriere schaden würde, aber Pendergasts Sicherheit ging vor.
    Sie warf Esterhazy einen kurzen Blick zu. Trotz der familiären Verbindung hatte er etwas, das ihr nicht gefiel. Es war seine Körpersprache, der arrogante Ausdruck des Triumphs in seinen Zügen. Ehrlich gesagt hatte sie ihn von Anfang an nicht gemocht – seine Art und seine Sprechweise hatten etwas, das instinktiv ihr Misstrauen weckte.
    Wie auch immer. Sie faltete die Hände, entschlossen, Pendergast auf jede erdenkliche Weise zu helfen.
    Der Wagen drosselte die Geschwindigkeit. Durch die getönten Scheiben sah Constance, dass sie nach Osten in die 92 . Straße abbogen.
    »Wohin fahren wir?«, fragte sie.
    »Nur ein Zwischenstopp, während die Vorkehrungen an Ihrem, äh, endgültigen Bestimmungsort beendet werden.«
    Die Formulierung gefiel Constance ganz und gar nicht. »Meinem endgültigen Bestimmungsort?«
    »Ja.« Esterhazys arrogantes Lächeln wurde breiter. »Vergeltung, sehen Sie, dort wird es enden.«
    »Wie bitte?«
    »Mir gefällt der Klang der Formulierung ganz gut«, sagte Esterhazy. »Ja,
Vergeltung,
dort wird es enden.«
    Sie schrak zusammen. »Und Pendergast?«
    »Machen Sie sich nur keine Gedanken um Pendergast.«
    Seine brüske Art und die Weise, wie er den Namen förmlich ausspuckte, beunruhigten Constance. »Wovon reden Sie?«
    Esterhazy stieß ein harsches Lachen aus. »Ist Ihnen das noch immer nicht klar? Sie sind nicht gerettet worden, sondern entführt.«
    In einer fließenden Bewegung wandte er sich zu ihr um, und bevor sie reagieren konnte, spürte sie, wie sich seine Hand auf ihren Mund legte, und roch den süßlichen Geruch von Chloroform.
     
    Langsam kam Constance aus einem schläfrigen Nebel wieder zu Bewusstsein. Sie wartete, bis sie ganz bei Besinnung war. Sie war an einen Stuhl gefesselt, man hatte ihr einen Knebel in den Mund gesteckt. Auch ihre Fußgelenke waren gefesselt. Allmählich nahm sie ihre Umgebung wahr: den muffigen Geruch des Zimmers, die leisen Geräusche im Haus. Es handelte sich um einen kleinen Raum, leer bis auf ein Bücherregal ohne Bücher, einen staubbedeckten Tisch, ein Bettgestell und den Stuhl, an dem sie festgebunden war. Ein Stockwerk unter ihr ging jemand herum – zweifellos Esterhazy –, und von draußen drang Verkehrslärm ins Zimmer.
    Als Erstes empfand sie eine Flut von Selbstvorwürfen. Töricht,

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