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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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erstaunlich erwies wie die vorhergehenden Spielzeiten. Aber er war sich nicht sicher, wie seine erschöpfte Mannschaft reagieren würde. Das Spiel würde er mit der üblichen gründlichen Analyse und Vorbereitung angehen, aber hatten die Spieler noch genügend Energie übrig, um auf die Anforderungen zu reagieren, körperlich und psychisch?
    Selbst Peps sorgfältige Vorbereitung und Planung für alle möglichen Eventualitäten hatte die verrückten Begleitumstände nicht voraussehen können, die sich wenige Tage vor dem Finale unerwartet ergaben und nach einer sofortigen Reaktion verlangten.
    In der vorherigen Saison war eine Vulkanaschewolke aus Island bis in den südeuropäischen Luftraum geweht worden und hatte den FC Barcelona zu einer hektischen Änderung der Reisepläne gezwungen. Man hatte damals auf dem Landweg zum Halbfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand reisen müssen, was die Vorbereitungen auf das Spiel schwer beeinträchtigt hatte.
    Jetzt kam, begleitet von einem drohenden Gefühl des Déjà vu, die Nachricht, dass nach einem Ausbruch des Vulkans Grimsvötn (22. Mai 2011) eine weitere isländische Aschewolke in Richtung Britische Inseln unterwegs war, was zur Streichung aller Englandflüge vor dem Wochenende, auf das das Champions-League-Endspiel fiel (28. Mai 2011), hätte führen können. Pep und seine Mitarbeiter reagierten schnell. Um zu vermeiden, dass alle sportlichen Pläne in letzter Minute hinfällig wurden, beschloss der Klub, den Flug nach London um zwei Tage vorzuziehen, von Donnerstag auf Dienstag. Das bedeutete vier Tage in England, an denen sie sich auf das Finale einstellen konnten.
    Diese Entwicklung mag insgeheim ein Segen gewesen sein. Die Mannschaft wohnte im luxuriösen Grove Hotel and Spa in Hertfordshire und trainierte in der nahe gelegenen Sportanlage Colney, die Arsenal London gehört. Die Tage, die die Mannschaft in relativer Abgeschiedenheit in ihrem Quartier auf dem Land verbrachte, verschafften ihr eine wichtige Phase der Ruhe und Erholung und die Gelegenheit, sich auf das Spiel konzentrieren zu können, weit weg von dem Druck und der ständigen Medienaufmerksamkeit, der sie in Barcelona ausgesetzt gewesen wäre.
    Zu jener Zeit erholte sich Éric Abidal noch von der Operation, der er sich erst zwei Monate zuvor unterzogen hatte und bei der ein Tumor aus seiner Leber entfernt worden war. Es hatte Zweifel gegeben, ob er jemals wieder würde spielen können, und selbst die optimistischsten Kluboffiziellen spekulierten, er könne wohl frühestens in der folgenden Saison ein Comeback versuchen. Stattdessen kehrte Abidal knapp sieben Wochen später beim Sieg im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid auf den Platz zurück. Es folgten die unvermeidlichen Ovationen der Barça-Fans, und Abidals Teamkollegen kamen nach dem Schlusspfiff sofort zu ihm, um das Comeback zu feiern, und warfen ihn in die Luft, als ob es sein Geburtstag wäre.
    Es war sein Herzenswunsch, beim Champions-League-Finale wieder in der Mannschaft zu stehen, auch wenn Guardiola erklärt hatte: »Es wird für Abidal schwer, 100 Prozent fit zu sein.« Pep wusste, dass der Körper des Spielers möglichweise noch nicht so weit war, aber er zweifelte nicht daran, dass der Franzose unbedingt spielen wollte. Ein weiteres Problem war, dass Puyol ebenfalls nicht ganz fit war, also würde Javier Mascherano, ein zum Innenverteidiger umfunktionierter Mittelfeldspieler, im Abwehrzentrum spielen müssen.
    Alex Ferguson, der keine Verletzungssorgen hatte, standen praktisch zwei komplette Teams zur Auswahl. Und er hatte genug Zeit für die Vorbereitung auf das Spiel. Zwei Jahre lang hatte er erklärt, er hoffe auf eine weitere Chance gegen Barcelona in einem Champions-League-Finale, denn er wisse jetzt, was er zu tun habe, um diesen Gegner zu schlagen. Sein Wunsch wurde erfüllt. Aber wie es so heißt: Man soll mit seinen Wünschen vorsichtig sein.
    Zunächst einmal hatte Ferguson das Gefühl, dass er zwei Jahre zuvor in Rom einen Fehler begangen hatte, als er seine Spieler in der Endphase der Vorbereitung abgeschottet hatte, weggesperrt in einem Hotel, mit minimalen Kontakten zur Außenwelt. Um den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen, beschloss der United-Trainer, seinen Spielern eine Abwechslung vom eintönigen Hoteldasein zu verschaffen: Am Donnerstagabend, 48 Stunden vor dem Endspiel, stand eine Musicalvorstellung im Londoner West End auf dem Programm. Jersey Boys, Fergusons Wahl, stieß bei der

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