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Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition)

Titel: Pep Guardiola: Die Biografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillem Balagué
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Minuten nicht an seine Anweisungen gehalten.
    Zweite Halbzeit
    Tévez kam für Anderson, und Giggs rückte neben Carrick auf die Doppelsechs-Position.
    Die zweite Halbzeit ähnelte der ersten. Busquets trug nicht viel zum Spielgeschehen bei, Barcelona fehlte es abermals an Intensität und Aggressivität (zu diesem Zeitpunkt reichte beides nicht aus). Sie zeigten ein paar Flankenläufe auf der linken Seite, aber von den Flügeln ging wenig Gefahr aus.
    Manchester hielt an seinem Plan fest, fand dafür aber weniger Raum. Ferguson brachte nach 65 Minuten Berbatov für Park und schwächte dadurch sein Mittelfeld. Die Überzahlsituation im Mittelfeld wurde deutlicher, und Barça wirkte von da an ruhiger und schien das Spielgeschehen zu kontrollieren.
    Barcelonas Viererkette zog sich etwas zurück, und der Rest des Teams folgte, um zu verhindern, dass Ronaldo in den freien Raum hinter der Abwehr vorstieß. Barça hatte jetzt weniger Schwierigkeiten, und Ronaldo blieb völlig wirkungslos. Das war eine logische Maßnahme von Pep, denn dies war ein Endspiel, und seine Mannschaft lag 1:0 in Führung, aber sie bedeutete auch weniger frühes Pressing. Sie warteten auf United und lauerten auf einzelne Spielzüge, einen von der Art, der zu Barcelonas zweitem Tor führte.
    Evra verliert den Ball, und Xavi treibt den Ball ungestört nach vorn. Er schlägt eine perfekte Flanke auf den langen Pfosten, von wo der ungedeckte Messi einen Kopfball gegen van der Sars Laufrichtung in der entgegengesetzten Torecke unterbringt. Ein schön herausgespieltes Tor, schwache Verteidigung.
    Scholes kommt für Giggs, Keita für Henry, 76 Minuten sind gespielt.
    Manchester United spielte in der ersten Halbzeit gut, Barcelona agierte zweckorientierter und defensiver als in den folgenden Spielzeiten und riskierte weniger als sonst. An jenem Abend machten die individuellen Qualitäten den Unterschied aus, und Barcelona gelang der erste europäische und nationale dreifache Titelerfolg in der 110 Jahre umfassenden Klubgeschichte.
    Die Pressekonferenz
    Pep Guardiola: »Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, in der wir dieses Ergebnis erreicht haben. Wir riskierten etwas, wir spielten mit drei Stürmern. Wer nichts riskiert, gewinnt auch nichts.«
    Barcelonas Trainer erwies anschließend Paolo Maldini seine Reverenz und widmete den Sieg der italienischen Spielerlegende. Maldini hatte wenige Tage zuvor im San-Siro-Stadion sein letztes Spiel für den AC Mailand absolviert, war dabei aber von einem Teil der eigenen Anhänger verhöhnt und ausgepfiffen worden. Pep empörte sich über die Behandlung dieses Spielers, er wollte ein Zeichen setzen und zugleich seine Anerkennung für einen Profikollegen aus seiner aktiven Zeit als Spieler zum Ausdruck bringen.
    Später am Abend gingen Pep und Manel Estiarte auf den unbeleuchteten Rasen des Olympiastadions hinaus, um diesen Augenblick zu genießen. Die beiden Freunde hielten kurz inne, um über das nachzudenken, was Mannschaft und Trainer an diesem Abend erreicht hatten. Pep sprach mit dem Mann, der all diese Jahre zu ihm gehalten hatte, wie er das nur mit seinen engsten Freunden tat, denen er vollkommen vertraute: »Wir haben gerade zum dritten Mal den Europapokal gewonnen, genauso oft wie Manchester United. Wir rücken der absoluten Elite immer näher. Wir sind Europameister! Das fühlt sich an, als hätten wir unsere Namen gerade eben ins Geschichtsbuch eingetragen.«

FC Barcelona gegen Manchester United, Wembley 2011
    Die Vorbereitungen
    Wembley: einer der symbolträchtigsten Namen im Weltfußball. Und möglicherweise die beste Finalpaarung, die der Fußball in jener Zeit hervorbringen konnte. Hier präsentierten sich zwei verschiedene, miteinander konkurrierende Arten des Spielverständnisses, zwei Klubs, die wegweisend gewesen waren mit dem Aufbau ihrer Fußballakademie, ihrem Elan, ihrer Philosophie. Und zwei Trainer, die sich mit gegenseitigem Respekt, mit Verehrung und Wettkampfinstinkt begegnen.
    Barcelona hatte sich gerade den dritten Meistertitel nacheinander gesichert. Das war eine umso stärkere Empfehlung, weil in keiner anderen Liga eine Titelverteidigung gelungen war – aus einem einfachen Grund: Die Saison 2010/11 begann unmittelbar nach der Weltmeisterschaft in Südafrika, was für die großen Klubs, die die besten Spieler abstellen, eine stärkere Belastung ist. Es war deshalb kaum zu glauben, dass acht Barcelona-Spieler im Kader des Weltmeisters Spanien gestanden hatten.
    Für den

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