Per Anhalter durch die Galaxis - 3 - Das Leben das Universum und der ganze Rest.epub
Verlagsgesellschaft auf Ursa Minor Beta übernommen, wodurch das Ganze finanziell auf sehr gesunde Füße gestellt wurde, was dem vierten Herausgeber, Lig Lury jr., die Möglichkeit gab, auf Mittagspausen von so atemberaubender Länge umzusteigen, daß die Bemühungen neuerer Herausgeber, öffentlich geförderte Mittagspausen für die Wohlfahrt abzuhalten, sich daneben bloß wie kleine Brötchen ausnehmen.
Lig gab seinen Herausgeberposten nie formell auf - er verließ nur eines späten Vormittags sein Büro und kehrte nie wieder zurück. Und obwohl seitdem gut ein Jahrhundert vergangen ist, halten viele Mitarbeiter des Anhalters immer noch an dem romantischen Gedanken fest, er sei bloß mal schnell auf ein Schinken-Croissant vor die Tür gegangen und werde bald zurückkommen, um am Nachmittag nochmal mächtig ranzuklotzen.
Streng genommen hießen aus diesem Grunde alle Herausgeber nach Lig Lury jr. nur Stellvertretende Herausgeber, und Ligs Schreibtisch wird immer noch genau in dem Zustand erhalten, in dem er ihn verlassen hat, es wurde nur zusätzlich ein kleines Schildchen aufgestellt, auf dem steht: »Lig Lury jr., Herausgeber, z. Z. nicht anwesend, löffelt wahrscheinlich wieder gerade was aus.«
Ein paar sehr gemeine und subversive Quellen deuten an, Lig sei bei den ersten ungewöhnlichen Experimenten des Anhalters auf dem Gebiet alternativer Buchhaltung umgekommen. Sehr wenig ist darüber bekannt, und noch weniger wird darüber gesprochen. Und jeder, der auch nur den sonderbaren, wenn auch durch und durch zufälligen und bedeutungslosen Umstand bemerkt, geschweige denn die Aufmerksamkeit darauf lenkt, daß jeder Stern, auf dem der Anhalter ein Büro eröffnete, wenig später in einem Krieg oder einer Naturkatastrophe unterging, schwebt in der Gefahr, auf Schadenersatz verklagt zu werden.
Es ist eine interessante Tatsache, die allerdings mit dem eben Gesagten nicht das geringste zu tun hat, daß zwei oder drei Tage, bevor der Planet Erde vernichtet wurde, um einer neuen Hyperraum-Umgehungsstraße Platz zu machen, die Zahl der dort gesichteten UFOs dramatisch anstieg, und zwar wurden sie nicht nur über Lords Cricket Ground in St. John's Wood, London, gesichtet, sondern auch über Glastonbury in Somerset.
Glastonbury war lange schon mit Sagen über alte Könige, Zauberkräfte, Hexenringe und das Besprechen von Warzen in Verbindung gebracht und nun als Bauplatz für das neue Per-Anhalter-durch-die-Galaxis-Steuerakten-Kontor ausgewählt worden, und tatsächlich wurden gerade die Steuerakten von zehn Jahren zu einem Zauberberg knapp außerhalb der Stadt geschafft, als nur wenige Stunden später die Vogonen aufkreuzten.
Keine dieser Geschichten, so seltsam und unerklärlich sie auch sein mögen, ist so seltsam und unerklärlich wie die Spielregeln des Brockianischen Ultra-Kricket, wie es in den höheren Dimensionen gespielt wird. Alle Regeln vollständig zu bekommen, ist ungeheuer kompliziert, denn als sie das erste und einzige Mal alle in einen einzigen Band zusammengebunden wurden, erlitten sie einen Gravitationskollaps und wurden ein Schwarzes Loch.
Eine Kurzfassung aber lautet folgendermaßen: REGEL EINS: Laß dir mindestens drei ExtraBeine wachsen. Du wirst sie nicht brauchen, aber sie halten die Zuschauer bei Laune.
REGEL ZWEI: Suche dir einen guten Brockianischen Ultra-Krikket-Spieler. Klone ihn dir ein' paarmal ab. Das erspart dir die ungeheuren Summen für die langwierige Auslese und das Training.
REGEL DREI: Stelle deine und die gegnerische Mannschaft auf ein großes Spielfeld und baue eine hohe Mauer drum herum.
Der Grund dafür liegt darin, daß, da das Spiel eine ganz wesentliche Publikumsbelustigung ist, die Enttäuschung bei den Zuschauern, die kaum in der Lage sind, zu sehen, was passiert, dazu führt, daß sie sich einbilden, das Spiel sei viel aufregender als es in Wirklichkeit ist. Eine Zuschauermenge, die gerade ein ziemlich fades Spiel gesehen hat, zeigt einen wesentlich geringeren Lebensbehauptungswillen als Zuschauer, die meinen, sie hätten gerade das dramatischste Ereignis der Sportgeschichte verpaßt.
REGEL VIER: Werfe den Spielern über die Mauer massenweise alle möglichen Sportausrüstungen zu. Alles ist hier angebracht Kricketschläger, Basewürfelschläger, Tennisgewehre, Schier - alles, womit man prima ausholen und in Schwung kommen kann.
REGEL FÜNF: Nun sollten die Spieler mit allem, was ihnen in die Hände fällt, auf Deubel komm raus um sich schlagen. Wenn ein Spieler
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