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Per Anhalter durch die Galaxis - 3 - Das Leben das Universum und der ganze Rest.epub

Per Anhalter durch die Galaxis - 3 - Das Leben das Universum und der ganze Rest.epub

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 3 - Das Leben das Universum und der ganze Rest.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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wunderschöne feste Rundung ihrer Zwiebeln, er dachte an die faszinierende Vielfalt ihrer Farben und überlegte, wieviele Tulpen wohl auf der Erde im Umkreis einer Meile um eine Windmühle wüchsen oder gewachsen seien. Nach einer Weile fand er diese Überlegungen gefährlich langweilig, er spürte, wie die Luft unter ihm wegschlüpfte, er spürte, daß er in die Bahn der herabdonnernden Felsblöcke sank, an die nicht zu denken er sich so bemühte, und so dachte er eine kleine Weile an den Athener Flughafen, und das hielt ihn mit Erfolg etwa fünf Minuten in Rage - nach deren Ablauf er verblüfft entdeckte, daß er jetzt etwa zweihundert Meter über dem Boden schwebte.
    Einen Augenblick fragte er sich, wie er wohl wieder dort hinunter käme, schreckte aber im selben Moment von dieser Überlegung zurück und versuchte, der Situation fest ins Auge zu sehen.
    Er flog. Was er damit wohl anfangen werde? Er sah wieder hinunter zum Boden. Er sah nicht genau hin, aber gab sich alle Mühe, sozusagen im Fluge einen trägen Blick darauf zu werfen. Es gab allerdings ein paar Dinge, die er notgedrungen wahrnehmen mußte. Das eine war, daß die Eruption des Berges jetzt vorüber war - nur ein kleines Stückchen unterhalb des Gipfels sah er einen Krater, wahrscheinlich dort, wo der Fels über der gewaltigen Höhlenkathedrale, seinem Standbild und dem so elend mißhandelten Agrajag eingestürzt war.
    Das andere war sein Reisebeutel, und zwar genau der, den er auf dem Athener Flughafen verloren hatte. Er lag keck auf einem offenen Stück Gelände, umgeben von müde gewordenen Felsbrocken, aber offensichtlich von keinem getroffen. Warum das so war, konnte er sich nicht denken, aber da dieses Wunder von der ungeheuerlichen Unmöglichkeit, daß der Beutel überhaupt da war, in den Schatten gestellt wurde, war das keine Überlegung, zu der er sich stark genug fühlte.
    Tatsache ist, er lag da. Und der gräßliche Beutel aus falschem Leopardenfell schien verschwunden züi sein, was fabelhaft war, wenn auch nicht absolut erklärlich.
    Er sah sich nun vor die Tatsache gestellt, daß er das Ding da aufheben müsse.
    Hier flog er also, zweihundert Meter über der Oberfläche eines fremden Planeten, an dessen Namen er sich nicht einmal erinnern konnte. Da konnte er die jammervolle Lage dieses winzigen Teilchens dessen, was mal sein Leben gewesen war, doch nicht einfach ignorieren, hier, so viele Lichtjahre von den pulverisierten Überresten seiner Heimat entfernt.
    Außerdem fiel ihm ein, daß in dem Beutel, wenn er noch im selben Zustand war, in dem er ihn verloren hatte, eine Dose sein müsse, die das einzige griechische Olivenöl enthielte, das es nun im Universum noch gäbe.
    Langsam, vorsichtig, Zentimeter für Zentimeter begann er nach unten zu schweben, indem er sanft von einer Seite zur anderen schaukelte wie ein ängstliches Stück Papier, das merkt, daß es jetzt abwärts in Richtung Boden geht.
    Es ging prima, er fühlte sich gut. Die Luft trug ihn, ließ ihn aber durch. Zwei Minuten später schwebte er nur noch zwei Fuß hoch über dem Beutel und sah sich vor einigen schwierigen Entscheidung Er schwankte ganz leicht. Er runzelte die Stirn, aber wieder so leicht, wie er nur konnte.
    Falls er den Beutel aufhöbe, konnte er ihn überhaupt tragen? Würde das zusätzliche Gewicht ihn nicht einfach zu Boden ziehen?
    Würde nicht vielleicht allein der Umstand, daß er etwas am Boden berührte, plötzlich die Zauberkraft, oder was es auch war, aufheben, die ihn in der Luft hielt?
    Wäre es nicht vielleicht doch besser, wenn er in diesem Punkt einfach ganz vernünftig wäre und für ein, zwei Augenblicke aus der Luft wieder auf den Boden zurückkehrte?
    Wenn er das täte, würde er je wieder fliegen können?
    Als er sich über dieses Gefühl klarzuwerden erlaubte, empfand er es als auf so friedliche Weise ekstatisch, daß er den Gedanken nicht ertragen konnte, darauf verzichten zu müssen, vielleicht für immer. Mit dieser Sorge im Gemüt schwebte er wieder ein kleines Stück nach oben, bloß um dieses Gefühl zu spüren, diese überraschende und mühelose Bewegung. Er trieb, er schwebte. Er versuchte einen kleinen Sturzflug.
    Der Sturzflug war phantastisch. Mit vor sich ausgestreckten Armen und hinter sich herflatterndem Haar und Morgenmantel schoß er vom Himmel herunter, glitt etwa zwei Fuß über dem Boden auf einer Luftschicht entlang und schwang sich wieder hinauf, fing sich auf dem Gipfelpunkt des Schwunges ab und stand in der Luft.

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