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Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück

Titel: Per Anhalter durch die Galaxis - 5 - Einmal Rupert und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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Abneigung.
    "Oh, nein", sagte Arthur. "Es ist schon der richtige Planet. " Er nahm die feuchte Broschüre vom Nachttisch und steckte sie ein. "Lassen Sie nur, den trage ich selbst", sagte er und nahm seinen Koffer an sich. Er ging zur Tür und sah hinaus in die kalte, nasse Nacht.
    "Doch, es ist schon der richtige Planet, unbedingt", sagte er. "Der richtige Planet, aber das falsche Universum."
    Während er sich auf den Rückweg zum Raumhafen machte, zog ein einsamer Vogel am Himmel über ihm seine Kreise.

ACHTES KAPITEL
    Ford hatte seinen eigenen Moralkodex. Keinen besonders bemerkenswerten, aber immerhin einen, der ihm gehörte und an den er sich hielt - mehr oder weniger. Er hatte es sich beispielsweise zur Regel gemacht, seine Drinks nie selbst zu bezahlen. Er war nicht ganz sicher, ob das als ethischer Grundsatz galt, aber man mußte nun mal nehmen, was man kriegen konnte. Was er außerdem strikt und entschieden ablehnte, waren alle Formen von Grausamkeiten gegenüber allen Arten von Tieren außer Gänsen. Und darüber hinaus würde er nie seine Arbeitgeber bestehlen.
    Na ja, richtig bcsteblen jedenfalls nicht.
    Wenn Ford seine Spesenabrechnung einreichte und der für sein Konto zuständige Buchhalter nicht sofort zu hyperventilieren begann und einen Alle-Schotten-dicht-Alarm auslöste, hatte Ford das Gefühl, seine Arbeit nicht anständig erledigt zu haben. Aber richtiges Steblen war etwas anderes. Das war, als bisse man in die Hand, die einen füttert. Kräftig daran zu saugen oder sogar liebevoll daran zu knabbern war erlaubt, aber richtig zubeißen durfte man nicht.
    Nicht, wenn die Hand der Reiseführer war. Der Reiseführer war etwas Besonderes und Unantastbares.
    Aber das, dachte Ford, während er sich durch das Gebäude duckte und schlängelte, würde sich bald ändern. Und daran waren sie ganz allein selbst schuld. Man mußte sich doch nur diesen ganzen Krempel ansehen. Reihenweise ordentliche graue Bürokabinen und Computertürme, die Luft erfüllt vom trübsinnigen Summen durch elektronische Netze flitzender Versammlungsprotokolle und Aktennotizen. Draußen auf der Straße spielten die Leute auf Zark komm raus"Jag den blocket", aber hier, im Herzen der Reiseführer. zentrale, kickte nicht mal jemand unbekümmert einen Fußball über die Flure oder trug Strandkleidung in unpassenden Farbkombinationen.
    "InfiniTumb Enterprises", knurrte Ford vor sich hin, während er zügig über einen Flur nach dem anderen pirschte. Anstandslos und wie von Zauberhand bewegt, öffnete sich vor ihm Tür um Tür. Fahrstühle brachten ihn fröhlich an Orte, an die sie ihn eigentlich nicht bringen durften. Ford bemühte sich, auf möglichst verzwickten und komplizierten Wegen tiefer und tiefer in das Gebäude einzudringen. Sein kleiner, glücklicher Roboter kümmerte sich um alles und verbreitete in sämtlichen Sicherheitsschaltkreisen, an die er geriet, Wellen hingebungsvoller Freude.
    Ford fand, der Kleine brauche einen Namen, und beschloß, ihn Emily Saunders zu nennen, nach einem Mädchen, an das er sehr nette Erinnerungen hatte. Dann fand er, Emily Saunders sei ein völlig absurder Name für einen Überwachungsroboter und entschied sich statt dessen für "Colin", nach Emilys Hund.
    Er bewegte sich mittlerweile tief in den Eingeweiden des Komplexes, in Bereichen, die er nie zuvor betreten hatte, Bereichen von immer höherer Geheimhaltungsstufe. Die Mitarbeiter, denen er begegnete, begannen ihm verwirrte Blicke zuzuwerfen. Auf dieser Geheimhaltungsstufe bezeichnete man sie nicht mehr als Menschen: Und was sie taten, taten wahrscheinlich nur Mitarbeiter. Wenn sie dann abends nach Hause zu ihren Familien zurückkehrten, wurden sie wieder zu Menschen, und wenn ihre kleinen Kinder mit süßen, glänzenden Augen zu ihnen aufsahen und fragten: "Papa, was hast du den ganzen Tag lang gemacht?", sagten sie bloß: "Ich habe meine Pflicht als Mitarbeiter erfüllt", und beließen es dabei.
    Fest stand, daß eine ganze Reihe von ausgesprochen miesenGeschichten hinter der fröhlichen, unbekümmerten Fassade abliefen, die der Reiseführer so gern nach außen hin präsentierte - oder jedenfalls gern nach außen hin präsentiert hatte, bis die InfiniTumb-Bande einmarschiert war und angefangen hatte, auch die optische Erscheinung den internen Häßlichkeiten anzupassen. Das ganze bislang glänzende Gefüge wurde getragen von diversen Steuerschiebereien und -tricks, Schmiergeldzahlungen und zwielichtigen Geschäften, und die

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