Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
nicht, wenn ich in der Nähe bin, ja?«
»Und die Furien«, sie kam in Fahrt, »und die Sirenen, und â¦Â«
»Okay!« Ich schaute mich im Musikzimmer um, überzeugt, dass Rachel jeden Moment eine Bande von blutrünstigen Ungeheuern aus den Wänden platzen lassen würde, aber noch waren wir allein. Ich hörte, wie eine Meute von Kids aus der Turnhalle kam und über den Gang lief. Sie fingen jetzt mit den Gruppenführungen an. Uns blieb nicht viel Zeit zum Reden.
»Diese Monster«, sagte ich, »die ganzen griechischen Gottheiten â die sind echt.«
»Ich wusste es!«
Mir wäre wohler gewesen, wenn sie mich als Lügner bezeichnet hätte, aber Rachel sah aus, als ob soeben ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt worden wären.
»Du hast ja keine Ahnung, wie schwer das war«, sagte sie. »Jahrelang habe ich gedacht, ich würde verrückt. Ich konnte es niemandem sagen. Ich konnte â¦Â« Sie kniff die Augen zusammen. »Moment. Wer bist du? Ich meine, in Wirklichkeit?«
»Ich bin kein Monster.«
»Das weià ich. Sonst würde ich das sehen. Du siehst aus wie ⦠du. Aber du bist kein Mensch, oder?«
Ich schluckte. Obwohl ich drei Jahre Zeit gehabt hatte, mich daran zu gewöhnen, wer ich war, hatte ich noch nie mit einer normalen Sterblichen darüber gesprochen â abgesehen von meiner Mom, aber die hatte ja schon Bescheid gewusst. Ich weià nicht, warum, aber ich lieà es darauf ankommen.
»Ich bin ein Halbblut«, sagte ich. »Ich bin halb menschlich.«
»Und halb was?«
In diesem Moment betraten Tammi und Kelli den Musiksaal. Die Türen knallten hinter ihnen ins Schloss.
»Da bist du ja, Percy Jackson«, sagte Tammi. »Zeit für dein Schnuppertreffen.«
»Die sind grauenhaft«, keuchte Rachel.
Tammi und Kelli trugen noch immer ihre lila-weiÃen Cheerleader-Uniformen und hielten noch ihre Pompons von der Parade in der Hand.
»Wie sehen sie wirklich aus?«, fragte ich, aber Rachel war zu entsetzt, um zu antworten.
»Ach, hör nicht auf die.« Tammi lächelte mich strahlend an und kam auf uns zu. Kelli blieb an der Tür stehen und versperrte uns den Ausgang.
Sie hatten uns in die Falle gelockt. Ich wusste, wir würden uns den Weg freikämpfen müssen, aber Tammis umwerfendes Lächeln lenkte mich ab. Ihre blauen Augen waren wunderschön und die Art, wie ihre Haare über ihre Schultern fielen â¦
»Percy«, sagte Rachel warnend.
Ich sagte etwas ungeheuer Intelligentes, wie »Ãhä?«.
Tammi kam näher. Sie hielt mir ihre Pompons entgegen.
»Percy!« Rachels Stimme schien von weit her zu kommen. »Reià dich zusammen!«
Ich brauchte alle meine Willenskraft, aber ich schaffte es, meinen Kugelschreiber aus der Tasche zu ziehen und die Kappe abzudrehen. Springflut wuchs zu einem neunzig Zentimeter langen Bronzeschwert heran, seine Klinge verströmte ein schwaches goldenes Licht. Tammis Lächeln verwandelte sich in ein hämisches Grinsen.
»Ach, hör doch auf«, sagte sie. »Das brauchst du doch nicht. Wie wäre es stattdessen mit einem Kuss?«
Sie roch nach Rosen und sauberem Tierfell â ein seltsamer, aber irgendwie berauschender Duft.
Rachel kniff mir energisch in den Arm. »Percy, sie wird dich beiÃen! Sieh sie dir doch bloà an!«
»Die ist nur eifersüchtig.« Tammi sah sich zu Kelli um. »Darf ich, Herrin?«
Kelli verstellte noch immer die Tür und leckte sich hungrig die Lippen. »Na los, Tammi. Das machst du gut.«
Tammi trat noch einen Schritt vor, aber nun richtete ich meine Schwertspitze auf ihre Brust. »Zurück!«
Sie bleckte die Zähne. »Frischlinge«, sagte sie angewidert. »Das hier ist unsere Schule, Halbblut. Wir fressen, wen wir wollen!«
Dann fing sie an, sich zu verwandeln. Aus ihrem Gesicht und ihren Armen wich die Farbe. Ihre Haut wurde kalkweiÃ, ihre Augen leuchtend rot und in ihrem Mund wuchsen ReiÃzähne.
»Ein Vampir«, stammelte ich. Dann sah ich ihre Beine unter dem Cheerleader-Rock. Ihr linkes Bein war braun und zottig und hatte einen Eselshuf; ihr rechtes Bein dagegen schien geformt wie ein Menschenbein, es war jedoch aus Bronze. »Oh, ein Vampir mit â¦Â«
»Erwähne ja nicht die Beine!«, fauchte Tammi. »Es ist unhöflich, Witze über sie zu machen.«
Sie schob
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