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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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passieren, dass der eine oder andere Ball beim Üben verloren geht. Meine schönsten Exemplare sind mir auf diese Weise schon abhandengekommen. Na ja, und die wollte ich endlich einmal mit einem Körbchen zusammensuchen«, sagte Lord Toby.
    Percy konnte zwar nirgendwo ein Körbchen entdecken, machte sich darüber aber keine weiteren Gedanken. Seine ganze Aufmerksamkeit galt inzwischen dem Schloss, das sienun fast erreicht hatten. Auch seinen Eltern schien es so zu gehen.
    »Menschenskinder, was für ein Kasten!«, sagte Mr Pumpkin leise.
    »Nicht wahr?
N’est-ce pas?
Ein ganz veritabler Koloss, unser schönes Darkmoor Hall«, sagte Onkel Toby. »Die ältesten Teile stammen angeblich noch aus dem frühen Mittelalter. Im Laufe der Jahrhunderte ist dann immer wieder hier und da etwas angebaut worden. Mein lieber Cousin Cedric kennt sich ganz vorzüglich mit der Familien- und Kunstgeschichte aus. Er kann euch sicherlich genauestens erklären, wie man die verschiedenen Baustile nennt. Ich selbst bin da leider nicht so bewandert. Hahaha, hm, hm.«
    Percy überlegte, ob Darkmoor Hall noch größer als der Buckingham Palast war. Auf jeden Fall war es entschieden
unheimlicher
als alle Schlösser oder Burgen, die er bislang gesehen hatte. Nicht einmal die Geisterschlösser aus seinen Schauerromanen konnten da mithalten. Die unzähligen Fenster von Darkmoor Hall sahen aus, als würden sie die Ankömmlinge beobachten. Außerdem waberte dichter Nebel um das Anwesen, der den Eindruck erweckte, das ganze Schloss würde dampfen. Percy stellte fest, dass es aus einem Haupthaus und zwei Seitenflügeln bestand, an die sich weitere Gebäude anschlossen. Aus dem steilen Dach des Haupthauses ragte ein viereckiger Turm in den dunklen Himmel, um den mehrere Raben kreisten. Die Seitenflügel wurden von kleineren Türmen mit bedrohlich spitzen Dächernoder scharfkantigen Schießscharten überragt. Überall gab es schmale Brüstungen, die zwischen Terrassen und Balkonen verliefen, äußere Treppen, die scheinbar im Nirgendwo endeten, und überdachte Gänge, die außen an den Schlosswänden entlangführten. Percy kratzte sich an der Stirn. Was für ein unglaublich monströses Bauwerk!
    Inzwischen waren sie am Schlossgraben angekommen, der mit seinem schwarzen Wasser ebenfalls keinen besonders einladenden Eindruck machte. Onkel Toby bat Percys Vater anzuhalten, weil er vor dem Abendessen schnell noch etwas im Zugturm erledigen wollte. Er kletterte aus dem Wagen, erklärte, dass sie über die Schlossbrücke bis zum Hauptportal fahren sollten, und verschwand dann in der Tür des linken Turms.
    Percys Vater runzelte die Stirn und steuerte den Austin vorsichtig über die Brücke. Als die Holzbohlen unter ihnen knarrten und ächzten, zuckten Percy und seine Eltern erschrocken zusammen.

Während Tante Caroline seine Eltern begrüßte, stand Percy etwas abseits und blickte noch immer zu der Schlossfassade empor. Die Sonne war inzwischen fast vollständig untergegangen und im Zwielicht der Dämmerung sah Darkmoor Hall sogar
noch
unheimlicher aus als zuvor. Percy gefiel der Ort von Minute zu Minute besser. Die Vorstellung, die ganzen Ferien damit zu verbringen, ein echtes Gruselschloss zu erforschen, erschien ihm einfach wunderbar.
    »Mach den Mund zu, es zieht«, sagte auf einmal eine helle Stimme neben ihm. Er kratzte sich verlegen am Ohr und sah in das mit Sommersprossen übersäte Gesicht eines großen rothaarigen Mädchens. Es war etwa so alt wie er.
    »Hast du noch nie ein Schloss gesehen?«, fragte dieselbe Stimme, diesmal hinter ihm. Er drehte sich erschrocken um und blickte noch einmal in das gleiche Gesicht. Verwirrt schaute Percy hin und her. Es war ihm ein Rätsel, wie das Mädchen gleichzeitig hinter und neben ihm stehen konnte.
    »Claire, Linda – hört auf, Percy zu ärgern!«, sagte Tante Caroline. Sie kam zu ihm herüber und gab ihm die Hand. »Herzlich willkommen, Percy. Du musst das Benehmen meiner Töchter entschuldigen. Die beiden haben nichts als Unsinn im Kopf, aber sie haben sich sehr auf dich gefreut, und ihr werdet euch sicherlich gut verstehen. Nicht wahr?« Tante Caroline warf ihren Töchtern einen durchdringenden Blick zu.
    Percy hatte inzwischen begriffen, dass es sich bei den beiden nicht um eine Geistererscheinung, sondern um Zwillinge handelte.
    »Wer von euch ist denn wer?«, fragte er.
    »Ich bin Claire«, sagte das Mädchen, das ihn zuerst angesprochen hatte. »Seid ihr alle in diesem winzigen Auto hierher

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