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Perdido Street Station 02 - Der Weber

Perdido Street Station 02 - Der Weber

Titel: Perdido Street Station 02 - Der Weber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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Vielgestalt Hasstiraden gegen die Skulptur schleuderte, die ihn mit ihrer Unfertigkeit verhöhnte.
    Möwen und Tölpel folgten Müllschuten und Fischerbooten den Gross Tar und Tar hinauf, stießen hinab, um aus den Brosamen der Stadt das Beste herauszuschnappen. Sie machten kurze Zwischenlandungen auf dem rissigen, algenbewachsenen Kabel, das bei Spit Hearth aus dem Fluss kroch. Sie erkundeten die Unrathaufen in Stoneshell und pickten an halb totem Geziefer, das durch die Industriewüste von Griss Twist krabbelte. Unter ihnen vibrierte der Boden von den dicht unter der Erdoberfläche verlaufenden summenden Kabelganglien des Konstrukt Konzils.
    Etwas, das größer war als die Vögel, erhob sich aus den Slums von St. Jabber’s Mound und stieg in den Himmel. Es segelte in sehr großer Höhe über die westlichen Bezirke der Stadt. Die Straßen tief unten verliefen zu einem aus Khaki und Grau gemischten Fleck wie irgendein exotischer Schimmel. Es zog in der luftigen Dünung schwerelos über den Aerostaten dahin, gewärmt von der Mittagssonne. Flog in gleichbleibendem Tempo nach Osten, überquerte den Nukleus der Megalopole, wo die fünf Bahnlinien sich auffalteten wie stählerne Blütenblätter.
    In der Luft über Sheck kapriolten die Wyrmen, verlustierten sich mit vulgären Kobolzereien. Die große Silhouette hoch oben strich majestätisch und unbemerkt über sie hinweg.
    Der Fremde am Himmel über New Crobuzon bewegte die Schwingen in einem trägen Auf und Ab, das ahnen ließ, er konnte, sollte es nötig sein, seine Geschwindigkeit im Nu und ohne Anstrengung verzehnfachen. Er überquerte den Canker und begann einen langen Sinkflug, mäanderte über der Dexter Line und ritt minutenlang auf dem heißen Atem der Lokomotiven, glitt dann erdwärts mit unbeobachteter Erhabenheit, näherte sich dem bunten Flickenteppich der Dächer, manövrierte tänzerisch durch das Labyrinth der Thermiken aus gewaltigen Schloten und den Rauchfängen kleiner Hütten.
    Er schwenkte in einem Bogen auf die großen Gasbehälter in Echomire zu, weiter herum nach Norden, dippte unter einer Schicht aufgewühlter Luft hindurch und flog in steilerem Winkel hinunter nach Mog Station, huschte unter der Gleistrosse hindurch, ein Schatten nur, und tauchte in das Dächermeer von Pincod.
     
    Isaac war nicht so sehr in seine Zahlen versunken, dass er alles andere um sich her vergessen hätte.
    Alle paar Minuten schaute er auf und zu Lin, die schlafend die Arme bewegte und sich wand wie ein hilfloser Wurm. Seine Augen waren stumpf, als hätte in ihnen nie ein Funken Leben gebrannt.
    Am frühen Nachmittag, er hatte eine Stunde gearbeitet, vielleicht anderthalb, hörte er im Hof unten ein Scheppern. Eine halbe Minute später kamen Schritte die Stiege hinauf.
    Isaac wartete mit angehaltenem Atem, dass sie anhielten, sich im Zimmer eines der Junkies verloren. Aber nein. Sie kamen gleichmäßig und entschlossen die letzten beiden Treppen hinauf, eine knarrende Stufe nach der anderen, und blieben vor seiner Tür stehen.
    Isaac erstarrte. Sein Herz schlug wie ein Hammer. Er schaute sich in Panik nach seiner Waffe um.
    Ein Klopfen an der Tür. Isaac verhielt sich mucksmäuschenstill.
    Nach kurzer Zeit wurde erneut geklopft: nicht grob, vielmehr rhythmisch und beharrlich, wiederholt. Isaac schlich näher heran, leise, auf Zehenspitzen. Er merkte, dass Lin sich bei dem Geräusch unbehaglich regte.
    Eine Stimme drang durch die Tür, eine merkwürdige, harsche, irgendwie vertraute Stimme. Sie war ganz schnarrender Sopran, und Isaac konnte die Worte nicht verstehen, doch er streckte in plötzlichem Entschluss die Hand nach dem Türknauf aus, aufgewühlt und gereizt und bereit, dem da draußen, wer es auch sei, die Zähne zu zeigen. Rudgutter hätte eine ganze verdammte Armee geschickt, dachte er, während seine Finger sich um den Knauf schlossen, es kann nur einer von den Junkies sein, der schnorren will. Auch wenn er daran selbst nicht glaubte, war er überzeugt, dass nicht die Miliz draußen stand und auch nicht Vielgestalts Handlanger.
    Er riss die Tür auf.
    Vor ihm im schummrigen Stiegenhaus, leicht vorgebeugt, Kopf gefiedert in Herbstlaubfarben, der mächtige Schnabel gebogen und schimmernd wie eine exotische Waffe, stand ein Garuda.
    Isaac sah auf den ersten Blick, es war nicht Yagharek.
    Die Flügel dieses Fremden überragten und ummantelten ihn wie eine Korona, gewaltig und prachtvoll, subtil schattiertes Ocker und Braun mit rötlichem Schimmer.
    Isaac hatte

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