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Perdido Street Station 02 - Der Weber

Perdido Street Station 02 - Der Weber

Titel: Perdido Street Station 02 - Der Weber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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Kapnellior die Ansicht vertritt, dass er immer noch hinter den Faltern her ist.«
    »Und die Sache mit den Ohren?«, fragte Stem-Fulcher.
    »Ich habe keine Ahnung!«, brüllte Rudgutter. »Dekoration für das Netz! Was sonst? Und wir haben jetzt zwanzig einohrige Soldaten mit ramponiertem Nervenkostüm im Hospital liegen!« Er beruhigte sich ein wenig. »Ich habe nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, unsere Schwierigkeiten rühren unter anderem daher, dass unsere Pläne anfangs zu bombastisch gewesen sind. Wir werden uns weiterhin bemühen, mit dem Weber Kontakt aufzunehmen, doch in der Zwischenzeit müssen wir uns auf weniger ehrgeizige Methoden der Schmetterlingsjagd besinnen. Wir stellen eine Truppe aus sämtlichen Angehörigen von Garde, Miliz und wissenschaftlichem Stab zusammen, die jemals mit den Kreaturen auch noch so entfernt Bekanntschaft gemacht haben. Eine Spezialeinheit. Und wir tun es in Zusammenarbeit mit Vielgestalt.«
    Stem-Fulcher und Rescue nickten.
    »Es geht nicht anders. Wir werfen unsere Ressourcen in einen Topf. Er hat ausgebildete Männer, wir auch. Entsprechende Maßnahmen sind in die Wege geleitet. Er wird seine Truppe haben und wir unsere, aber sie werden Hand in Hand arbeiten. Vielgestalt und seinen Leuten wird für die Dauer der Operation Blankoamnestie für alle kriminellen Aktivitäten gewährt. Rescue …«
    Rudgutter wandte sich an seinen Stellvertreter: »Wir brauchen Ihre besonderen Fähigkeiten. Im Geheimen, natürlich. Wie viele Ihrer Verwandten können Sie innerhalb eines Tages mobilisieren? Bedenken Sie, die Sache ist nicht ungefährlich.«
    MontJohn Rescue fingerte wieder an seinem Schal. Er gab einen gedämpften, eigenartigen Laut von sich. »Zehn oder so«, antwortete er.
    »Selbstverständlich wird man euch vorbereiten. Sie haben bereits einen Spiegelhelm getragen?« Rescue nickte. »Gut. Weil das Bewusstsein Ihrer Rasse im Großen und Ganzen ebenso funktioniert wie das menschliche, richtig? Euer Verstand ist für die Falter ebenso verlockend wie meiner? Ungeachtet des Wirts?«
    Rescue nickte wieder. »Wir träumen, Bürgermeister«, sagte er mit seiner leblosen Stimme. »Wir kommen als Beute in Frage.«
    »Wie ich dachte. Ihr Engagement – und dass von Ihren Gevattern – wird nicht unbemerkt bleiben. Wir werden tun, was wir können, um Sicherheit zu gewährleisten.«
    Rescue nickte ohne sichtbare Gefühlsregung. Er erhob sich schwerfällig. »In Anbetracht des Zeitfaktors will ich lieber jetzt gleich die Nachricht in Umlauf bringen.« Er verneigte sich. »Morgen Abend können Sie über meine Truppe verfügen.« Er drehte sich um und verließ den Saal.
    Stem-Fulcher wandte sich mit gespitzten Lippen an Rudgutter. »Er ist nicht besonders glücklich darüber, oder?«, meinte sie.
    Rudgutter zuckte die Schultern. »Er hat immer gewusst, dass seine Rolle Gefahren birgt. Die Gierfalter sind für seine Rasse keine geringere Bedrohung als für uns.«
    Stem-Fulcher nickte.
    »Wie lange ist es her, seit er übernommen wurde? Der echte Rescue, meine ich, der Mensch.«
    Rudgutter rechnete nach. »Elf Jahre. Er hatte Pläne, mich abzulösen.« Der Bürgermeister setzte eine geschäftsmäßige Miene auf. »Haben Sie die Truppen in Marsch gesetzt?«, fragte er.
    Stem-Fulcher lehnte sich zurück und nahm einen langen Zug aus ihrer Tonpfeife. Aromatischer Rauch kräuselte sich zur Decke.
    »Wir absolvieren heute und morgen ein zweitägiges Intensivtraining – Sie wissen schon, rückwärts zielen mit Hilfe der Helmspiegel und so weiter. Vielgestalt scheint ähnliche Vorbereitungen zu treffen. Gerüchte besagen, in seiner Truppe gäbe es mehrere speziell für das Einfangen und Bewachen von Gierfaltern ausgestattete Remade: eingebaute Spiegel, nach hinten gewinkelte Arme und Ähnliches. Wir haben nur einen Spezialisten dieser Art.« Sie schüttelte neidvoll den Kopf. »Außerdem suchen einige Wissenschaftler des ursprünglichen Projekts nach Wegen, die Falter aufzuspüren. Sie geben sich größte Mühe zu betonen, dass sie keine narrensichere Methode anbieten können, aber vielleicht finden sie doch etwas, das uns hilft.«
    Rudgutter nickte. »Rechnet man dazu«, meinte er, »noch unseren Weber, irgendwo da draußen getreulich auf der Jagd nach den Faltern, die sich erdreisten, sein kostbares Weltennetz zu zerreißen, dann haben wir gar keine üble Streitmacht.«
    »Aber die Koordination ist mangelhaft«, wandte Stem-Fulcher ein. »Das macht mir Sorgen. Und die Moral der Bürger

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