Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Ende des Weges angelangt. Nun war es Zeit zu sterben. Vielleicht gingen ihm in einem solchen Augenblick die Worte durch den Kopf, die er Jahre zuvor in ein Notizbuch gekritzelt hatte: »Wie ein gut verbrachter Tag einen glücklichen Schlaf beschert, so beschert ein gut verbrachtes Leben einen glücklichen Tod.«
Schlüssel zur Meisterschaft
Viele große Meister der Geschichte haben eingeräumt, etwas wie eine Kraft, eine Stimme oder einen Wink des Schicksals erfahren zu haben, dessen Führung sie gefolgt sind. Für Napoleon Bonaparte war es sein »Stern«, der immer aufzusteigen schien, wenn er eine richtige Entscheidung traf. Sokrates hörte seinen Dämon, eine möglicherweise göttliche Stimme, die ihm – stets negativ – beschied, was er vermeiden sollte. Auch Goethe nannte die Stimme einen Dämon, eine Art Geist, der in ihm wohnte und ihn antrieb, sein Schicksal zu erfüllen. Albert Einstein als Beispiel aus späteren Zeiten sprach von einer inneren Stimme, welche die Richtung seiner Vermutungen vorgab. All dies sind Variationen dessen, wie es Leonardo da Vinci mit seinem Gespür für das Schicksal erging.
Man kann solche Empfindungen als mystisch abtun, als unerklärlich, oder als Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Man kann sie aber auch anders sehen: als etwas Wahres, Faktisches und Erklärbares. Das lässt sich folgendermaßen erklären:
Jeder von uns ist einzigartig. Diese Unverwechselbarkeit ist in unserer DNA genetisch festgeschrieben. Wir sind ein einmaliges Ereignis im Universum – unsere exakte genetische Ausstattung ist nie zuvor aufgetreten und wird sich niemals wiederholen. Unsere Einzigartigkeit drückt sich zum ersten Mal aus, wenn sich unsere tiefsten Neigungen offenbaren. Bei Leonardo war es das Erforschen der Natur in der Umgebung seines Dorfes und das Bestreben, seine Eindrücke auf dem Papier wieder zum Leben zu erwecken, und zwar auf seine Art. Bei anderen kann es eine frühe Vorliebe für grafische Muster sein – oft ein Indiz für eine mathematische Begabung. Oder ein Interesse an gewissen Bewegungen und räumlicher Anordnung. Wie sind solche Neigungen zu erklären? Es handelt sich um Kräfte in unserem Innern, aus einer Sphäre jenseits dessen, was wir in Worte fassen können. Sie ziehen uns hin zu bestimmten Erfahrungen und weg von anderen. Und während uns diese Kräfte hier- oder dorthin bewegen, beeinflussen sie die Entwicklung unseres Geistes auf sehr spezielle Weise.
Diese grundlegende Einzigartigkeit will natürlich gefestigt und zum Ausdruck gebracht werden, aber bei manchen stärker als bei anderen. Bei Meistern ist dieser Drang so stark, dass er fast wie eine äußere Größe erlebt wird – eine Gewalt, eine Stimme, Schicksal. In manchen Augenblicken, wenn unsere Tätigkeit an unsere tiefsten Neigungen rührt, dann spüren wir es vielleicht auch: Die Worte, die wir schreiben oder die Bewegungen, die wir ausführen, folgen so rasch und mühelos aufeinander, als flögen sie uns zu. Dann sind wir wirklich »inspiriert«, ein lateinisches Wort, das nichts anderes bedeutet, als dass uns etwas von außerhalb Atem einhaucht.
Stellen wir also fest: Bei unserer Geburt wird ein Samen eingepflanzt. Dieser Samen ist unsere Einzigartigkeit. Er möchte wachsen, sich entwickeln und in voller Pracht aufblühen. Er besitzt eine natürliche Durchsetzungskraft. Unsere Lebensaufgabe ist, diesen Samen zur Blüte zu bringen und unsere Einzigartigkeit durch unsere Arbeit auszudrücken. Wir haben ein Schicksal zu erfüllen. Je stärker wir es spüren und bewahren – als Kraft, als Stimme oder in welcher Form auch immer – desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, diese Lebensaufgabe zu vollenden und Meisterschaft zu erlangen.
Diese Kraft kann abgeschwächt werden, bis wir sie nicht mehr wahrnehmen oder sogar an ihrer Existenz zweifeln, und zwar abhängig davon, wie weit wir uns einer anderen Kraft untergeordnet haben – dem sozialen Anpassungsdruck. Diese Gegenkraft kann sehr mächtig sein. Wir wollen in eine Gruppe passen. Unbewusst kommt es vor, dass uns unser Anderssein peinlich oder unangenehm ist. Oft wirken auch unsere Eltern als Gegenkraft, wenn sie uns auf einen einträglichen, bequemen Lebensweg weisen wollen. Sind diese Gegenkräfte nur stark genug, dann können wir ganz die Verbindung zu unserer Einzigartigkeit verlieren, zu dem, was uns ausmacht. Dann formen sich unsere Neigungen und Wünsche nach dem Vorbild anderer.
Dies kann auf einen sehr gefährlichen Weg führen. Am
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