Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Ende wählen wir vielleicht eine Laufbahn, die überhaupt nicht zu uns passt. Antrieb und Interesse verblassen langsam, und das ist unserer Arbeit anzumerken. Freude und Erfüllung ist nun etwas, das wir nicht mehr aus unserer Arbeit beziehen. Da wir immer weniger in die Karriere investieren, achten wir nicht mehr auf Veränderungen in unserem Tätigkeitsfeld – wir verlieren den Anschluss und müssen den Preis dafür bezahlen. Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, geraten wir ins Taumeln oder richten uns nach anderen, weil wir ohne innere Richtschnur die Orientierung verloren haben. Dann haben wir die Verbindung zu unserer angeborenen Bestimmung abgebrochen.
Dies muss unter allen Umständen vermieden werden. Der Weg, der eigenen Lebensaufgabe bis zur Meisterschaft zu folgen, kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt aufgenommen werden. Die verborgene Kraft in unserem Innern ist immer da und wartet nur darauf, in Aktion zu treten.
Das Erkennen der Lebensaufgabe erfolgt in drei Schritten: Zuerst müssen wir die Verbindung zu den eigenen Neigungen, der eigenen Einzigartigkeit, aufnehmen oder wieder aufnehmen. Dies ist immer ein Schritt nach innen. Wir forschen in unserer Vergangenheit nach Anzeichen für diese innere Stimme oder Kraft. Wir räumen andere, möglicherweise verwirrende Stimmen – Eltern, Freunde – beiseite. Wir suchen nach einem Muster, einer Gesetzmäßigkeit, einem Kern unserer Persönlichkeit, den wir so umfassend wie möglich verstehen müssen.
Wenn diese Verbindung hergestellt ist, dann müssen wir zweitens die Laufbahn ins Auge fassen, auf der wir uns befinden oder die wir einschlagen wollen. Die Wahl dieses Weges – oder eine Neuorientierung – ist entscheidend. In dieser Phase hilf es, unsere Vorstellung von Arbeit zu erweitern. Allzu oft machen wir eine scharfe Trennung – hier die Arbeit, dort das Leben jenseits der Arbeit, wo wir Vergnügung und Erfüllung finden. Mit der Arbeit verdienen wir das Geld, das wir für unser zweites Leben brauchen. Selbst wenn wir aus unserem Berufsleben eine gewisse Befriedigung beziehen, teilen wir unser Leben doch meist in diese Bereiche auf. Diese Haltung ist deprimierend, da wir einen beträchtlichen Teil unseres Lebens mit Arbeit zubringen. Wenn wir diese Zeit als etwas erleben, das wir hinter uns bringen müssen, dann sind unsere Arbeitsstunden nichts als eine furchtbare Verschwendung der knappen Zeit, die uns zugemessen ist.
Stattdessen müssen wir unsere Arbeit als etwas Beflügelndes erleben, als Teil unserer Berufung. Im frühen Christentum bedeutete Berufung (wie der vom Lateinischen abgeleitete Begriff Vokation), dass Menschen zu einem Leben für die Kirche gerufen wurden. Sie konnten das buchstäblich erfahren, wenn sie Gottes Stimme hörten, der sie zu diesem Dienst ausgewählt hatte. Später wurde der Begriff verweltlicht und stand nun für jede Art von Arbeit oder Laufbahn – häufig ein Handwerk, das zu den Interessen eines Menschen passte. Höchste Zeit, dass wir wieder zur ursprünglichen Bedeutung des Wortes zurückkehren, da es so unserer Vorstellung von einer Lebensaufgabe und Meisterschaft sehr viel näher kommt.
Die Stimme, die uns ruft, ist nicht notwendigerweise Gottes Stimme, sondern kommt aus unserem Inneren. Sie geht von unserer Individualität aus und sagt uns, welche Tätigkeit zu unserer Persönlichkeit passt. Und an einem bestimmten Punkt ruft sie uns zu einer ganz bestimmten Arbeit oder einem Berufsweg auf. Eine solche Arbeit ist dann keine abgeschlossene Abteilung in unserem Leben, sondern direkt mit unserem Ich verbunden. So entwickeln wir ein Gefühl für unsere Berufung.
Den Weg unserer Berufung oder unsere Laufbahn müssen wir schließlich als Reise voller Wendungen und Biegungen begreifen, nicht als gerade Linie. Wir beginnen, indem wir ein Arbeitsfeld oder eine Position beziehen, die im Groben unseren Neigungen entspricht. Von diesem Startpunkt aus haben wir Platz zum Manövrieren und zum Erlernen wichtiger Fähigkeiten. Zu hoch und zu ehrgeizig sollten die ersten Ziele nicht sein – müssen wir doch zunächst unseren Lebensunterhalt bestreiten und Selbstvertrauen gewinnen. Sind wir aber erst einmal auf dem Weg, dann entdecken wir vielleicht interessante Nebenwege, die uns locken, während uns andere Bereiche des Fachgebiets kalt lassen. Wir richten uns neu aus und wechseln möglicherweise auf ein benachbartes Feld, erfahren dabei mehr über uns selbst, bleiben im Expandieren aber unseren grundlegenden Fähigkeiten
Weitere Kostenlose Bücher