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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Verblüffung trat Vicky ein – bleich und
zerbrechlich und erschöpft. »Lou«, sagte sie mit schwacher Stimme.
    Lou starrte ihre beste Freundin an, die noch nie so kaputt ausgesehen hatte. »Geht es dir gut, Vicky?«
    »Ich bin hier, um rauszufinden, wie es dir geht …« Plötzlich verzerrte sich Vickys Gesicht, das trotz Leid und Kummer immer noch hübsch war, dann warf sie sich auf Lou, wobei der gebrochene Fuß qualvoll erschüttert wurde. »O Lou, Lou«, schluchzte sie, »es tut mir so schrecklich leid! Wirst du mir jemals verzeihen?«
    »Was … was denn?«, stammelte Lou. Es fiel ihr schwer zu sprechen, weil heftige Schmerzen durch ihr ganzes Bein schossen. Mühsam würgte sie hervor: »Es war nicht deine Schuld.«
    »Doch!« Vickys Tränen fielen auf Lous Haar. »Hätte ich bloß den Mund gehalten! Hätte ich bloß nachgedacht, bevor ich was sagte! Niemals hätte ich Tim von Jack erzählen dürfen. Ich weiß nicht einmal, ob es wirklich stimmt. Dass ich ihn immer noch liebe. Als Jack Tim heute zusammenschlug – da machte ich mir viel mehr Sorgen um meinen Mann. Also muss er mir wohl mehr bedeuten, nicht wahr?«
    »Hoffentlich«, bemerkte Lou trocken. »Immerhin bist du seine Frau.«
    »Nicht mehr lange«, erwiderte Vicky. Seufzend richtete sie sich auf. »Er wurde verhaftet. Und ich fürchte, nicht einmal Johnnie Cochran wird ihn da rauslavieren. Natürlich will ich nicht mit einem – Sträfling verheiratet bleiben. Ich meine, genauso gut könnte ich in die Wohnwagensiedlung zurückkehren, aus der ich mich hochgearbeitet habe.«

    Bestürzt zuckte Lou zusammen. »Tut mir so leid …«
    »Schon gut.« Offenbar fühlte Vicky sich etwas besser, denn sie kämmte mit kunstvoll manikürten Fingern ihr zerzaustes Haar. »Außerdem überlege ich mir … ob ich diesen Sheriff nicht sexy finden soll.«
    Lou rang fassungslos nach Luft. »Vicky!«
    Lässig zuckte ihre Freundin die Schultern. »Dagegen bin ich machtlos, er hat nun mal diese große – Waffe. Jedenfalls, ich wollte nur sehen, ob du okay bist, und mich entschuldigen. Jetzt sollte ich gehen.«
    »Warte …« Lou hob eine Hand, um sie zurückzuhalten. »Da gibt es etwas, das ich dir sagen muss. Über Jack … und mich.«
    »Oh …« Vicky stand bereits vor der Tür und blinzelte. »Meinst du die Tatsache, dass ihr die letzte Nacht zusammen verbracht habt?«
    Jetzt war es Lou, die irritiert blinzelte. »Wie … wieso weißt du das?«
    Vicky verdrehte die schönen blauen Augen. »Das weiß doch jeder im Hotel. Und ich würde mich nicht wundern, wenn es nächste Woche im Us -Magazin steht.«
    Nervös biss Lou sich auf die Lippen. »Macht es dir … etwas aus?«
    »Ob es mir etwas ausmacht?« Vicky schüttelte den Kopf. »Du bist ein großes Mädchen, Lou. Du hast es selbst im Hotel gesagt. Also kannst du auf dich aufpassen. Tu mir bloß einen Gefallen …« Beinahe brach ihre Stimme. »Lass dir nicht das Herz brechen.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Untersuchungsraum, bevor Lou ihr nachrufen konnte: Zu spät!
    Allzu lange blieb sie nicht allein, um darüber nachzudenken, was sie soeben gehört hatte. Die Tür öffnete sich erneut. Da sie den Arzt erwartet hatte – der ziemlich lange brauchte, um ein bisschen Gips zu suchen -, hob sie beim Anblick ihres Vaters erstaunt die Brauen. Frank legte einen Finger an seine Lippen. Dann eilte er mit Eleanor Townsend ins Zimmer. Verschwörerisch lächelte er seine Tochter an. »Vorerst keine Besuche, haben sie uns erklärt«, sagte er und schloss die Tür hinter sich. »Aber wir sind am Wachtposten vorbeigeschlichen, während Melanie Dupre ihn abgelenkt hat. Ihr muss bei der Explosion ein Stück vom Mount McKinley ins Auge geflogen sein – oder so.«
    »Oh.« Verblüfft schaute Lou von ihrem Vater zu Jacks Mutter. Wie sie zugeben musste, sahen die beiden wie glückliche Kinder aus. »Freut mich, euch zu sehen.«
    »Wir haben Ihnen was mitgebracht.« Eifrig kramte Eleanor in den Tiefen ihrer Gucci-Tasche und nahm eine große Schachtel Pralinen heraus, die sie Lou überreichte. »Ihr Vater hat mir gesagt, so was würden Sie gern essen.«
    Erfreut musterte Lou den Inhalt der Schachtel. Sündteure Schokolade. Wie sie anerkennend feststellte, waren einige Pralinen mit Erdnusskrokant gefüllt. »Wow! Danke.«
    »Es ist nur eine Kleinigkeit …« Verlegen zuckte Eleanor die Schultern. »Immerhin haben Sie Ihr Leben riskiert, um meinen Sohn zu retten. Schon mehrmals – nach allem, was ich gehört habe. Keine

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