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Pern 01 - Die Welt der Drachen

Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Ankunft des Burgherrn. Seine Blicke schweiften über das Tal, das dunstig in der warmen Frühlingssonne dalag. Er schien die neugierigen Gesichter nicht zu bemerken, die ihn durch Schießscharten und Fensterschlitze beobachteten.
    F'lar drehte sich nicht um, als ein Flügelrauschen die Ankunft des Geschwaders verriet. Er wusste jedoch, dass sein Halbbruder, der braune Reiter F'nor, eine Drachenlänge hinter ihm Aufstellung genommen hatte. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie F'nor mit dem Stiefelabsatz das Gras zertrat, das üppig zwischen den Steinen wuchs.
    Ein gedämpfter Befehl erklang innerhalb des Haupthofes, und im nächsten Moment marschierte ein Trupp auf das Tor zu, angeführt von einem plumpen, kaum mittelgroßen Mann.
    Mnementh wölbte den Hals weit vor und stützte das Kinn auf den Boden. Seine Augen mit den vielen Facetten waren in F'lars Kopfhöhe. Sie musterten ungeniert die näher kommende Gruppe.
    Die Drachen konnten nie verstehen, weshalb sie bei
    normalen Menschen eine so abgrundtiefe Furcht auslösten. Nur ein einziges Mal in seinem Leben würde ein Drache Menschen angreifen, und auch das geschah aus Unwissenheit.
    F'lar konnte Mnementh nicht erklären, dass es notwendig war, den Bauern, Handwerkern und Baronen Furcht
    einzuflößen. Was ihn selbst betraf, so musste er sich eingestehen, dass ihm die Angst und Besorgnis in den Mienen 11
    der anderen Menschen ein gewisses Vergnügen bereitete.
    »Willkommen, Bronzereiter, auf der Burg von Fax, dem Herrn des Hochlands. Er steht Euch zu Diensten.«
    Ein Pedant konnte in der Verwendung der dritten Person eine versteckte Beleidigung sehen. F'lar überhörte sie, aber sie passte zu den Informationen, die er über Fax erhalten hatte.
    Auch die Behauptung, dass Fax ein gieriger Mann war, schien zu stimmen. Seine unruhigen Augen nahmen jede Einzelheit von F'lars Kleidung auf, und er zog die Stirn kraus, als er den kostbar ziselierten Schwertgriff bemerkte.
    F'lar hingegen fielen die protzigen Ringe an der linken Hand des Burgherrn auf. Die Rechte hatte er nach Art eines echten Schwertkämpfers leicht angewinkelt. Seine Kleidung verriet Reichtum, aber sie war fleckig und ungepflegt. Er stand mit gespreizten Beinen da, das Gewicht auf die Zehenspitzen verlagert.
    Ein Mann, den man vorsichtig behandeln musste , dachte F'lar.
    Dafür sprach schon die Tatsache, dass er fünf umliegende Burgen erobert hatte. Die sechste war ihm durch Heirat zugefallen, und eine siebente hatte er unter mysteriösen Umständen geerbt. Es hieß auch, dass er ein lüsterner Mensch war.
    F'lar erwartete, dass er in den sieben Burgen von Fax gutes Material für seine Suche entdecken würde. Sollte R'gul ruhig nach Süden gehen, um unter den trägen, wenn auch hübschen Frauen seine Wahl zu treffen. Der Weyr brauchte diesmal eine starke Herrin; Jora hatte bei Nemorth völlig versagt.
    Feindschaft, Unsicherheit, das waren die Voraussetzungen für die Entwicklung von Charaktereigenschaften, die eine Weyrherrin besitzen musste.
    »Wir sind auf der Suche«, erklärte F'lar lässig, »und erbitten Ihre Gastfreundschaft, Baron Fax.« Fax' Augen weiteten sich ein wenig, als F'lar von der Suche sprach.
12
    »Ich hörte von Joras Tod«, erwiderte er, ohne zur dritten Person zurückzukehren. Offenbar hatte F'lar eine Art Test bestanden, als er die Kränkung überhörte.
    »Nemorth hat also ein KöniginnenEi gelegt, hm?« fuhr er fort.
    Seine Blicke huschten über das Geschwader, notierten die disziplinierte Haltung der Reiter und die gesunde Farbe der Drachen.
    F'lar gab keine Antwort. Sie war offensichtlich.
    »Nun, Mylord ...« Fax zögerte und hielt erwartungsvoll den Kopf schräg.
    Einen Herzschlag lang überlegte F'lar, ob der Mann ihn absichtlich herausforderte Der Name der Bronzereiter war im allgemeinen in Pern ebenso bekannt wie der Name der Drachenkönigin und ihrer Betreuerin, der Weyrherrin. F'lars Miene blieb unbewegt, aber er ließ die Augen nicht von Fax.
    Gemächlich, mit einer wohldosierten Spur von Arroganz, trat F'nor naher. Er blieb bei Mnementh stehen, und einen Moment lang ruhte seine Hand auf den mächtigen Kieferknochen des Drachen.
    »Lord F'lar, der Bronzereiter von Mnementh, benötigt nur für sich Quartier. Ich F'nor, ziehe es vor, beim Geschwader untergebracht zu werden. Wir sind insgesamt zwölf«.
    Es gefiel F'lar, wie F'nor mit dem Burgherrn umsprang. Er deutete praktisch an, dass Fax nicht selbst zählen könne. Aber dabei formulierte er seine Worte so

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