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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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an, und der schluckte nervös.
    Eine unbestimmte Furcht stieg in ihm auf und lähmte ihn.
     
    11
    »Piemur?«
    »Ja, Meister?«
    »Piemur, sing mal die Tonleiter in G«
    Piemur versuchte es, und bei der vierten Note kippte seine Stimme wieder um, obwohl er sich eisern zusammengeno mmen hatte. Meister Domick legte seinen Taktstock zur Seite und warf Piemur einen langen Blick zu. Seine Miene war ausdruckslos, höchstens eine Spur mitfühlend und resigniert.
    »Piemur, ich glaube, du gehst jetzt am besten zu Meister Shonagar. Tilgin, du hast Lessas Part mitgelernt?«
    »Ich, Sir? Ich habe mir die Rolle noch nicht einmal angesehen. Ich war sicher, daß Piemur …«
    Die verwirrte Stimme des Lehrlings verklang, als Piemur langsam und kraftlos den Saal verließ und quer über den Hof zu Meister Shonagars Raum ging.
    Er wollte Tilgins wackliges Solo nicht hören. Einen Moment lang wurde die kalte Furcht in seinem Innern von Geringschätzung verdrängt. Seine Stimme war besser gewesen, als es die von Tilgin je sein würde!
    Gewesen?
    Vielleicht bekam er doch nur eine Erkältung. Piemur hustete, aber er wußte schon vorher, daß nicht die Spur von Schleim seinen Rachen belegte. Er schlenderte weiter zu Meister Shonagar und hoffte wider besseres Wissen, daß die Stimmstö-
    rung irgendwie vorübergehen würde – daß er seinen Sopran lange genug behielt, um Meister Domicks neue Komposition zu singen.
    Langsam stieg er die Treppe hinauf und blieb einen Moment lang auf der Schwelle stehen, um seine Augen an das Halbdunkel im Innern zu gewöhnen.
    Meister Shonagar war sicher erst vor kurzer Zeit aufgestanden und frühstückte gerade. Piemur kannte die Gewo hnheiten seines Lehrers genau. Aber Shonagar saß an seinem Arbeitstisch, einen Ellbogen aufgestützt und das Kinn in die Hand 12
    gelegt, den anderen Arm in die Hüfte gestemmt.
    »Nun, das kam früher, als wir erwartet hatten, Piemur«, sagte der Meister ruhig.
    Sein voller Baß dröhnte durch den Raum.
    »Aber irgendwann war der Stimmwechsel ja fällig.«
    Sein Tonfall verriet Mitgefühl. Er löste die Hand vom Schreibtisch und machte eine fahrige Geste, als wolle er die Stimmen, die aus dem Übungssaal herüberdrangen, verscheuchen.
    »Tilgin hat nie und nimmer dein Talent.«
    »Aber was fange ich jetzt an, Meister? Meine Stimme war alles, was ich hatte.«
    Meister Shonagars strafender Blick verwirrte Piemur.
    »Alles, was du hattest? Möglich, mein lieber Piemur, aber keinesfalls alles, was du hast! Nicht, nachdem du fünf Planetenumläufe von mir persönlich unterrichtet wurdest! Du verstehst vermutlich mehr vom Gesang als jeder Geselle in dieser Gilde.«
    »Aber wer würde etwas von mir lernen wollen?«
    Piemur deutete auf seine schmächtige Gestalt, und seine Stimme schwankte dramatisch.
    »Und wie könnte ich Unterricht erteilen, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, ein paar Töne vorzusingen?«
    »Nun, der traurige Zustand deiner Stimme kündigt einen Wechsel an, der diese Dinge bald ins Lot bringen wird.«
    Shonagar tat seine Einwände mit einer ungeduldigen Geste ab. Er betrachtete Piemur mit zusammengekniffenen Augen und tippte sich an die Brust.
    »Ich zumindest war auf diese Veränderung nicht ganz unvo rbereitet…«
    Meister Shonagar seufzte tief.
    »Du warst ohne Zweifel der schwierigste und raffinierteste, der frechste und verlogenste von all den Lehrlingen, mit denen ich mich abzumühen hatte. Und trotz dieser Eigenschaften hast 13
    du etwas gelernt. Du hättest sogar noch mehr lernen können.«
    Meister Shonagar machte eine Kunstpause.
    »Ich finde es absolut unverschämt von dir, daß du dir ausgerechnet den Zeitpunkt vor der Uraufführung von Meister Domicks neuem Werk für deinen Stimmbruch ausgesucht hast!
    Zweifellos ist es eines seiner besten Werke, und ebenso zweifellos dachte er bei der Komposition an deine stimmlichen Fähigkeiten. Nun laß den Kopf nicht hängen, junger Mann –
    nicht, wenn du vor mir stehst!«
    Das dumpfe Grollen des Meisters riß Piemur aus seinen Betrachtungen, die stark von Selbstmitleid gefärbt waren.
    »Junger Mann!
    Jawohl, das ist es! Du wirst erwachsen. Und junge Männer brauchen Aufgaben, die ihren Fähigkeiten entsprechen!«
    »Welche denn?«
    Piemurs ganze Niedergeschlagenheit schwang in dieser Frage mit.
    »Das, mein junger Freund, wird dir der Meisterharfner erklä-
    ren.«
    Meister Shonagars dicker Finger schien Piemur aufzuspießen und schwenkte dann in Richtung von Meister Robintons Fenster.
    Piemur

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