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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Robinton, der Hausbau, das Eintreffen des Meisterharfners – und nun dies! Nein, Sharra hatte ihn nicht 399
    gemieden. Sie schien … nahe. Ihr weiches, dunkles Lachen, ihr schwarzes Haar, das sich nicht bändigen ließ und ihr immer wieder ins Gesicht fiel …
    Jaxom seufzte. Meister Oldive hatte ihm erlaubt, wieder ins Dazwischen zu gehen. Das bedeutete, daß er und Ruth nach Ruatha zurückkehren konnten. Aber er wollte nicht – und das keineswegs nur wegen Sharra.
    Lytol brauchte ihn nicht auf Ruatha. Er würde die Geschäfte der Burg so umsichtig führen wie immer. Und Ruth mußte keine Fäden bekämpfen. F’lar hatte klargestellt, daß weder der weiße Drache noch der Burgherr von Ruatha ein unnötiges Risiko eingehen durften.
    Jaxom atmete tief durch und verscheuchte sein schlechtes Gewissen. Eigentlich hatte ihm niemand verboten, den Süden zu erforschen. Und niema nd hatte ihm befohlen, nach Ruatha zurückzukehren.
    Der Gedanke tröstete ihn etwas; aber der Ärger über F’lars Drachenreiter blieb – Reiter, deren Drachen sicher schneller und weiter flogen als Ruth, Reiter, die den Berg vor ihm erreichen konnten … Reiter, die vielleicht jene Spuren entdeckten, auf deren Fährte er sich begab. Reiter, die Sharras innere Wärme und Schönheit schätzen lernten …
    Er wälzte sich herum und fand keinen Schlaf. Vielleicht änderte sich gar nichts an Meister Robintons Plan, ihn, Sharra, Menolly und Piemur auf Entdeckungsreise zu schicken. Sagte Piemur nicht ständig, daß man das Land zu Fuß durchstreifen mußte, um es gründlich kennenzulernen? F’lar und Robinton planten vielleicht, die Drachenreiter so zu verteilen, daß sie ein möglichst großes Terrain von oben her erkundeten, während ihre Vierergruppe zum Berg vorstieß.
    Erst als er bei diesem Gedankengang angelangt war, gestand sich Jaxom den wahren Grund seiner Mißstimmung ein: Er wollte unbedingt als erster am Berg sein! Der Kegel, der Anmut und Vollkommenheit ausstrahlte, hatte ihn mit unwi-400
    derstehlicher Macht in die Bucht zurückgelockt, obwohl er krank war, vom Fieber geschüttelt, und ließ ihn selbst in seinen Träumen nicht mehr los. Jaxom wollte ihn als erster erreichen, so verrückt der Gedanke auch scheinen mochte.
    Irgendwann schlief er dann doch ein. Wieder tauchten die ineinander verwobenen Traumbilder auf. Wieder explodierte der Berg, und eine seiner Flanken stürzte ein. Wieder floß rotglühende Lava den Berg herab, und flammendes Gestein jagte durch die Luft. Wieder war Jaxom zugleich verängstigter Flüchtling und nüchterner Beobachter. Dann schob sich der Glutstrom auf ihn zu, drohte ihn mit seinem heißen Atem zu verschlingen …
    Er setzte sich auf und öffnete verwirrt die Augen. Die ersten Sonnenstrahlen fielen schräg durch die Baumkronen und zeichneten Kringel auf seine nackten Beine. Es war Morgen!
    Jaxoms Gedanken tasteten nach Ruth. Sein Drache schlief noch in der Lichtung der alten Hütte, wo er sich eine bequeme Kuhle ins Erdreich gebuddelt hatte.
    Jaxom warf einen Blick zu Piemur hinüber. Der Harfner lag zusammengerollt auf seinem Bett, beide Hände unter die Wange geschoben. Lautlos öffnete Jaxom die Tür und schlich, die Sandalen in der Hand, durch die Küchenräume ins Freie.
    Ruth warf sich unruhig hin und her, als Jaxom an ihm vorbeikam, und zwei FeuerEchsen begannen leise zu schimpfen.
    Keines der Tierchen, die Ruths Schlaflager teilten, trug eine Farbmarkierung. Er nahm sich vor, Ruth später zu fragen, ob die Echsen immer bei ihm schliefen. Wenn ja, dann waren seine Träume vielleicht Bilder, welche die FeuerEchsen übermittelten – Erinnerungen, neu erweckt durch die Ankunft der Menschen in der Bucht. Der Berg! Von dieser Seite erschien er vollkommen ebenmäßig. Keine der Flanken wies auch nur die Spur einer Eruption auf.
    Sobald er den Strand erreichte, warf Jaxom einen Blick zum Himmel und hielt Ausschau nach den Dämmer-Schwestern.
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    Aber es war bereits zu spät. Man konnte sie nicht mehr erkennen.
    Die beiden Fernrohre standen noch auf ihren Plattformen, mit Wherleder-Hüllen gegen den Morgentau geschützt. Jaxom konnte nicht widerstehen. Er deckte Wansors Instrument ab und warf einen Blick durch das Rohr, obwohl er wußte, daß es sinnlos war. Dann hüllte er es sorgfältig wieder ein und wandte sich nach Südosten, dem Berg zu.
    In seinem Traum war der Kegel explodiert. Und es ließ sich nicht leugnen, daß er nur die eine Seite des Berges sah.
    Entschlossen deckte der Idarolans

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