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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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denken, daß Sie heute eine sehr hohe Summe einnehmen werden ... ein Neuling, der sofort den Sieg davo n-trägt ...«
    »Hoffen wir es! Wenn Sie wüßten, wie lange Dag und ich darauf warten mußten!«
    »Meinen herzlichen Glückwunsch, Baron Alessan!« Moreta hob das gefüllte Glas. »Sie sind ein Mensch, vor dem man sich in acht nehmen muß. Erst führen Sie Baron Leef hinters Licht -
    und dann geben Sie dem Renngeschehen einen völlig unerwarteten Verlauf!«
    »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie soviel von Rennern verstehen, sonst hätte ich Sie zu einer Wette überredet ...«
    »Ich bin als Zuschauerin hier, nicht zum Geldverdienen.
    Werden Sie Ihren Trumpf nun auch bei den Fort-Rennen
    einsetzen?«
    »Ich könnte das Tier sogar heute noch einmal laufen lassen; aber das wäre unhöflich gegenüber meinen Gästen.« Das Rennfieber in seinen Augen verriet, daß ihm seine Rolle als Burgherr im Moment lästig war. »Aber vielleicht ist das ganz gut. Die anderen werden an einen Zufallssieg glauben. Ein einziger Renner am Start ... der Mann hat mehr Glück als Verstand!« Er ahmte den näselnden, etwas abschätzigen Tonfall der Züchter nach. »Sie haben recht, ich werde das Tier bei möglichst vielen Rennen starten lassen. Ich siege gern. Es ist eine ganz neue Erfahrung.«
    Seine Ehrlichkeit überraschte sie. »Sind Sie übrigens sicher, daß Ihr Vater nichts von diesen Experimenten wußte? Baron Leef machte auf mich stets den Eindruck eines Mannes, der über das Geschehen auf seiner Burg genau im Bilde war - nicht 36
    nur auf seiner Burg übrigens, sondern im gesamten Westen.«
    Alessan schaute sie nachdenklich an.
    »Möglich, daß er etwas merkte, obwohl Dag und ich alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen trafen. Wir glaubten uns sicher vor einer Entdeckung.« Der Burgherr lachte leise. »Sie können sich gar nicht vorstellen, was wir alles auf uns nahmen, um ihn zu täuschen. Aber vermutlich haben Sie recht. Mein Vater ließ sich nicht ohne weiteres hinters Licht führen.«
    »Nun, ich nehme an, daß er Sie nicht allein wegen Ihrer Zuchterfolge zum Erben ernannte. Sicher stecken ganz besondere Fähigkeiten in Ihnen ...«
    Alessan blinzelte ihr zu. »Der Weyr hat Anspruch auf meine Dienste, aber nicht auf meine Geheimnisse.«
    »Eines habe ich bereits aufgedeckt. Soll ich ...« Moreta sprach den Satz nicht zu Ende, weil ihr zu Bewußtsein kam, daß ihr Geplänkel mit Alessan aufmerksam beobachtet wurde.
    Aber warum sollte sie auf einem Fest nicht fröhlich sein? Sie warf R'limeak einen finsteren Blick zu, und der blaue Reiter wandte sich verlegen ab.
    Alessan sah sich ebenfalls um und begann leise zu fluchen.
    »Nicht einmal auf einer halbfertigen Mauer hat man seine Ruhe«, meinte er kopfschüttelnd, als er Baron Tolocamp samt Gefolge zielstrebig näher kommen sah.
    »Bloß das nicht!« seufzte Moreta. »Ich lasse mir die Rennen nicht durch albernes Geplauder oder gar eine Heiratsvermitt-lung vermiesen. Da, von dort drüben überblicken wir das Geschehen ebenso gut!« Sie deutete auf eine kleine Anhöhe im Feld unterhalb der Straße. Im nächsten Moment raffte sie entschlossen die Röcke und balancierte über einen Haufen von Steinblöcken, die noch nicht in die Mauer eingefügt waren, in die Tiefe. »Vergessen Sie den Wein nicht!« rief sie über die Schulter zurück.
    »Vorsicht, Sie brechen sich noch das Genick!« Alessan nahm dem verdutzten Diener den Weinschlauch aus den Händen und 37
    folgte ihr, bevor die anderen merkten, was sie vorhatten.
    Steine rollten unter ihren Sohlen, aber sie erreichten unb eschadet die Straße. Im Laufschritt überquerten sie die Wiese hinter den Verkaufsbuden. Da sich in Moretas Rock ständig Kletten und Ranken festhängten, hob sie den schweren Saum einfach ein Stück an.
    »Nicht die Spur von Würde«, stellte Alessan mit gespielter Entrüstung fest, während sie sich vorsichtig einen Weg über das holprige Feld bahnten.
    »Ein Fest ist keine formelle Angelegenheit.«
    »Leider sind Sie sehr formell gekleidet.« Er erwischte sie gerade noch am Ellbogen, als sie ins Stolpern geriet. »Dieses Prachtgewand eignet sich schlecht für ein Querfeldeinrennen.
    So, da wären wir!« Alessan blieb abrupt stehen. »Von hier haben wir einen ungehinderten Ausblick auf die Start-und Ziellinie. Geben Sie mir Ihr Glas!«
    »Ich wüßte nicht, was ich lieber täte.« Moreta hielt ihm den feingeschliffenen Kelch entgegen.
    »Warum hatte ich bisher keine Ahnung davon, daß die
    Weyrherrin von Fort

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