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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wieder, sah seinen ältesten Sohn an, der sich von seiner Überraschung noch immer nicht erholt hatte, und sagte verbittert, mit halb erstickter Stimme: »Die Angeln müssen geölt werden, Brever. Kümmere dich nach Tisch darum.«
    Seine Frau konnte ein leises Schluchzen nicht unterdrücken, doch ihr Mann schenkte ihr keine Beachtung.
    Er erwähnte Torics Namen nie wieder, auch dann nicht, als fünf seiner noch verbliebenen neun Kinder dem Beispiel ihres Bruders folgten und die Palisadeninsel auf Nimmerwiedersehen verließen.
     
    18
    Keroon - Winter
     
    Zwei Planetenumläufe später ...
     
    »Sie macht lange Finger, und das habe ich dir auch immer wieder gesagt, Mann. Sie wird nicht länger auf diesem Hof arbeiten.«
    »Aber wir haben Winter, Frau.«
    »Das hätte Keita sich überlegen sollen, ehe sie einen ganzen Laib Brot stibitzte. Wofür hält sie uns eigentlich? Für Dummköpfe? Für so reich, daß wir mehr in sie hineinstopfen können, als sie braucht, um ihre Arbeit zu tun? Sie geht noch heute abend. Von jetzt an ist sie heimatlos. Das kann sie sich gleich hinter die Ohren schreiben.
    Vom Graufels-Hof bekommt sie keine Empfehlung, falls jemand töricht genug sein sollte, diese Schlampe einzustellen.«
    *
    In Keroon erreicht zur Zeit der ersten großen Springfluten in jenem achten Planetenumlauf nach Fax' Aufstieg ein schwer angeschlagenes Schiff mit zerfetzten Segeln, geknicktem Hauptmast und gebrochenem Bugspriet endlich den sicheren Hafen, und etliche Besatzungsmitglieder geloben feierlich, sich eine weniger gefahrvolle Beschäftigung zu suchen.
    Der dritte Maat hat keine Aussicht mehr, eine bezahlte Tätigkeit zu finden ...
     
    »Hör zu, Brare, ich habe den Anteil, der dir zusteht, noch um ein paar Marken erhöht, aber ein Einbeiniger ist in den Rahen oder an den Netzen nicht zu gebrauchen, daran ist nicht zu rütteln. Mein Bruder, er ist Hafenmeister, wird sich um dich kümmern, bis du ganz wiederhergestellt bist. Rede mit ihm, sieh dir an, was es am 19
    Hafen so zu tun gibt. Du hattest immer geschickte Hände. Ich habe dir auch ein gutes Zeugnis ausgestellt. Jeder Burgherr kann daraus ersehen, daß du ein ehrlicher Mann bist, der wegen eines Unfalls sein Gewerbe nicht mehr ausüben kann. Irgendwo nimmt man dich schon auf. Es tut mir aufrichtig leid, dich auf Strand setzen zu müssen, Brare, das kannst du mir glauben.«
    »Aber Sie tun es trotzdem, nicht wahr, Meister?«
    »Keine Vorwürfe, Fischer. Ich gebe mir wirklich alle Mühe mit dir. Dieses Leben ist schon für einen gesunden, kräftigen Mann hart genug, erst recht ...«
    »Sagen Sie's nur, Meister. Erst recht für einen Krüppel!«
    »Ich wünschte, du wärst nicht so verbittert!«
    »Lassen Sie's gut sein, Meister, und gehen Sie zurück zu Ihren gesunden, kräftigen Fischersleuten! Sie versäumen die Flut, wenn Sie noch lange warten!«
    *
    Den ganzen Sommer über verbreiten sich Gerüchte über drohende Fädenfälle. Jemand behauptet, Benden, der einzige Weyr, bringe sie in Umlauf, aber diese Vorstellung löst nur Spott und Hohn aus: Die großartigen Drachenreiter von Benden wagen sich doch nie aus ihrem alten Berg heraus.
    Und dennoch dreht sich bald jedes Gespräch um die Möglichkeit einer Wiederkehr der tödlichen Fäden ...
    Da die Ernte in Süd-Boll in diesem Jahr besonders reich ausfiel, waren Lady Marella und ihr Verwalter von früh bis spät in den Plantagen und auf den Feldern unterwegs, um die Pflücker zu beaufsichtigen, die jede Gelegenheit nützten, um sich auf die faule Haut zu legen.
     
    »Wir müssen sparsam wirtschaften mit den Früchten der Erde«, 20
    mahnte Lady Marella wieder und wieder und drängte die Helfer trotz der Hitze der letzten Sommertage zu immer noch größerer Anstrengung. »Baron Sangel erwartet eine anständige Tagesleistung für die Marken, die er bezahlt.«
    »Ja, ein kluger Mann füllt seine Scheuern, solange der Himmel noch frei ist«, bemerkte einer der Vorarbeiter und pflückte mit beiden Händen in einem Tempo weiter, das Lady Marella verblüff-te.
    »Derlei Gerede will ich hier nicht hören ...«
    »Denol, Lady Marella«, stellte der Mann sich höflich vor. »Und wir alle würden uns weniger Sorgen machen, wenn Sie uns versichern könnten, daß alles nur ein Sonnentraum ist.«
    »Natürlich ist es das!« erklärte sie mit aller Entschiedenheit.
    »Baron Sangel hat sich eingehend mit der Sache beschäftigt, und Sie können ganz beruhigt sein, die Fäden kommen nicht wieder.«
    »Baron Sangel ist

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