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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ein Herdenmeister. »Aber sie schleichen sich ein, wenn wir auf entlegenen Weiden zu tun haben oder Burgdienste leisten, und ehe man sich's versieht, sind sie auch schon wieder fort. Wie bei dem Diebstahl auf Kadross.«
    »Alle Burgen im Osten sind betroffen, nicht nur Lemos ...«
    »Und die Bitraner jagen anständige Leute aus dem Land«, grollte ein anderer.
    »Einige von euch wissen bereits, daß ich berittene Patrouillen unangemeldet auf Inspektionen schicke.
    Aber ich brauche eure Hilfe. Ihr müßt der Burg sofort melden, wenn ihr etwas Ungewöhnliches bemerkt, wenn ihr unerwarteten Besuch bekommt oder Lieferungen von einem Fuhrmann oder einem Gildegesellen erwartet. Haltet alles gut verschlossen ...«
    »Splitter und Scherben, Baron Asgenar, sie haben alle meine Schlösser aufgebrochen und sich genommen, was sie wollten«, beklagte sich ein Berghofpächter bitter.
    »Ich lebe da oben.« Er deutete nach Norden. »Wie soll ich Ihnen 190
    rechtzeitig Nachricht geben?«
    »Sie haben vermutlich keine Feuerechse?« fragte Asgenar.
    »Ich? Ich habe nicht einmal eine Trommel.«
    Asgenars Mitgefühl und seine Besorgnis schienen echt zu sein.
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen, Medaman. Ich werde mir etwas einfallen lassen für Leute wie euch.« Auch seine Stimme klang ehrlich. Dann wurde der Burgherr plötzlich von allen Seiten mit Fragen bestürmt und bat mit erhobenen Armen um Ruhe.
    »Telgar, Keroon, Igen, Bitra und ich sind überzeugt davon, daß alle größeren Diebstähle das Werk einer einzigen Gruppe sind, obwohl die betroffenen Anwesen so weit auseinanderliegen.
    Wir wissen nicht, wo diese Gruppe ihren Stützpunkt hat, aber wenn jemand von euch aus dem Grenzgebirge irgendwo Spuren von größeren Trupps oder sonst etwas Ungewöhnliches bemerkt, so soll er es dem nächsten Trommelturm melden. Man wird euch für den Zeitaufwand entschädi-, gen.«
    »Machen wir, wenn wir können, Baron«, sagt Medaman. »Bald sind wir ohnehin eingeschneit.«
    »Dann ist es noch einfacher«, grinste Asgenar. »Legt nur ein buntes Tuch - vielleicht den Festschal eurer Frau - in den Schnee.
    F'lar und R'mart schicken ständig Drachenreiter auf Patrouille. Sie werden danach Ausschau halten.«
    Der Vorschlag fand Zustimmung, und Asgenar konnte endlich weitergehen. Jayge wäre gerne noch ein wenig länger geblieben, aber Nazer hatte den Lasttieren die neuen Agenodrei-Zylinder aufgeladen und wollte sich auf den Rückweg machen.
    »Ich brauche meinen Schlaf, wenn ich morgen mit dem Bodentrupp ausrücken soll«, erklärte er Jayge und gähnte ungeniert.
    Jayge grinste und scheuchte eines der Packtiere in die Reihe zurück.
    Die Bodenmannschaft bekam nicht viel zu tun, da man zum Schutz von Asgenars Wäldern zusätzliche Drachengeschwader aufgeboten 191
    hatte. Nur ein Fädenknäuel kam durch und wurde schnell zu Asche verbrannt.
    Trotzdem achtete Borgald peinlich darauf, seine Pflichten gegen-
    über dem Weyr zu erfüllen und sorgte dafür, daß kein Mitglied seiner Karawane sich vor dem Bodendienst drückte. Crenden beklagte sich zwar, weil ihn die Gefälligkeit zwei Reisetage kostete, aber das hörten nur Temma und Jayge. Ein brauner Reiter landete neben dem Trupp und bedankte sich höflich für die Unterstützung, doch er beschränkte das Gespräch auf ein Minimum und flog danach nicht etwa zum Benden-Weyr zurück, sondern entfernte sich in südöstlicher Richtung.
    Um die verlorene Zeit wieder aufzuholen, setzte sich die Karawane sofort in Bewegung, nachdem man die schweren Tiere aus den Höhlen getrieben und eingespannt hatte, und fuhr ohne Pause Tag und Nacht weiter, bis der gewohnte Lagerplatz am anderen Ufer des Großen Sees erreicht war. Eine Patrouille von Lemos kam vorbei, trank einen Becher Klah und plauderte ein wenig, lehnte aber ab, als man sie einlud, über Nacht zu bleiben.
    »Sie haben uns Geleitschutz angeboten«, erzählte Crenden seinem Sohn in abfälligem Ton. »Bis nach >Ende der Welt<.«
    Jayge schnaubte. »Wir kommen schon allein zurecht.«
    »Genau das hat Borgald auch gesagt.«
    Jayge glaubte, in den Augen seines Vaters eine Spur von Unsicherheit zu bemerken. »Sie haben eine Patrouille. Wir können auch eine Patrouille aufstellen.«
    »Wir könnten auch« - Crendens Augen wurden schmal, und er starrte versonnen in die Flammen des Lagerfeuers - »einen anderen Weg nehmen.«
    »Ich würde mir größere Sorgen machen«, sagte Temma und trat aus der Dunkelheit zu ihnen, »wenn Asgenars Wachen Thella nicht

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