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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nun schon so lange im geheimen, und das war ungesund.
    Worauf war ihre Unnachgiebigkeit nur zurückzuführen, auf die Angst vor Akki oder auf einen starren, uneinsichtigen Widerstand gegen jegliche Veränderung?
    »Stehen noch weitere Fragen an?« erkundigte sich Lytol, wie es das Protokoll verlangte.
    »Ich habe eine Frage«, sagte Toric und stand auf.
306
    »Ja, Baron Toric?«
    »Wer wird Baron von Landing?«
    Das brachte sogar Lytol aus der Fassung, er starrte den Baron des Südens verständnislos an.
    Ein zufriedenes Lächeln spielte um Torics Mundwinkel.
    »Ein so wichtiger Ort wie Landing braucht doch wohl eine ordentliche Führung.« Das klang ganz und gar vernünftig, aber Jaxom hätte beinahe laut herausgelacht, als er die betroffenen Gesichter der übrigen Burgherren sah. Die Mienen der Barone verrieten ganz deutlich, wer von ihnen Landing für wichtig hielt und wer nicht; Jaxom registrierte vor allem, bei wem das nicht der Fall war, und seine Vermutungen bestätigten sich: Sangel, Nessel, Sigomal, Corman, Begamon und Laudey, wobei ihm der Baron von Igen eher unschlüssig als feindselig zu sein schien.
    »Über die Einzelheiten sind Sie im Osten offenbar nicht auf dem laufenden«, hörte Jaxom sich selbst belustigt sagen.
    »Burgverwalter Lytol, Meisterharfner Robinton und D'ram, Tiroths Reiter, verwalten Landing gemeinsam und vertreten auch in schöner Ausgewogenheit die Interessen von Burg, Gildehalle und Weyr. Die Aufgabenteilung funktioniert ausgezeichnet. Sie sind in Landing stets willkommen, Baron Toric.«
    »Unmittelbar nach Akkis Entdeckung«, nahm Lytol entschlossen das Heft wieder in die. Hand, »wurde an Ort und Stelle ein Treffen einberufen. Acht Barone, acht Gildemeister und sieben Weyrführer faßten einstimmig den Beschluß, den Bereich um Landing angesichts seiner historischen Bedeutung und seines gegenwärtigen Status als Bildungseinrichtung weiter als Allgemeinbesitz bestehen zu lassen, ohne Herr-schaftsansprüche zu stellen.«
    Corman knurrte Nessel gereizt etwas zu, verstummte aber mürrisch, als Lytol ihn mit einer Handbewegung zum Sprechen ermunterte.
307
    »Wie groß ist das Gebiet?«
    Toric überfiel Lytol regelrecht mit dieser Frage.
    Der warf ihm einen tadelnden Blick zu, ehe er antwortete:
    »Es handelt sich natürlich um die gleiche Fläche, wie sie auf den Karten der Siedler verzeichnet ist.«
    Toric verzog das Gesicht und setzte sich. Verstohlen musterte er die Mienen der anderen am runden Tisch. Jaxom, der den Kopf in die Hand gestützt hatte, um den gierigen Südländer durch die Finger unbemerkt beobachten zu können, bemühte sich vergeblich zu erraten, was dem Mann in diesem Moment durch den Sinn ging. Er mußte doch wissen, daß er bei Burg, Gildehalle und Weyr - besonders bei den Weyrn - auf Widerstand stoßen würde, wenn er noch mehr Land verlangte. Jaxom bereute schon, ihm eine Lösung für sein Problem mit der Großen Insel angeboten zu haben: immerhin hatte es Toric volle zwei Umläufe lang davon abgehalten, nach Osten zu schielen. Manchmal führte die Lösung eines Problems nur zur Entstehung eines halben Dutzends weiterer.
    So war er sehr erleichtert, als Lytol ohne weiteres Hin und Her das Konklave für beendet erklärte. Aus einigen Ecken gab es Proteste und Vorwürfe, aber Lytol achtete nicht darauf, und das war sein gutes Recht. Jaxom wäre am liebsten unverzüglich aus dem Großen Saal gestürmt, doch zuvor mußte er noch eine weitere Formalität über sich ergehen lassen.
    Die Sitzung ist geschlossen , teilte er Ruth mit.
    Lytol setzte sich an die Spitze des Zuges, Jaxom schlüpfte flink zwischen Larad und Asgenar hindurch und reihte sich mit einem entschuldigenden Lächeln vor dem Baron von Fort ein.
    Wie es die Tradition verlangte, schlug Lytol dreimal mit der Faust gegen die Tür, die daraufhin sofort vom Verwalter der Burg Tillek geöffnet wurde. Wieder einmal bestätigte sich Jaxoms Eindruck, daß alle Verwalter über einen geheimen sechsten Sinn verfügten, der ihnen verriet, wann eine Besprechung zu Ende war. Auf Lytols Nicken drehten die Männer zu beiden 308
    Seiten des großen Tors mit aller Kraft an dem eisernen Schle u-senrad, um die zwei Hälften auseinanderzudrücken. Fast noch mehr als vom hellen Sonnenschein war das Auge von den festlich gekleideten Menschen geblendet, die sich auf der Treppe drängten. Zuvorderst standen die drei Rivalen: Blesserel hatte sich genau in der Mitte postiert und wirkte viel zu selbstbewußt. Terentel stand ein

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