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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gönnerhaft an. »Wenn eine Maschine einmal fertig ist, dann tut sie das, wozu man sie gebaut hat. Wenn sie versagt, ersetzt man das schadhafte Teil.
    Beim Vieh geht das nicht.«
    »Nein, aber krankes Vieh kann man schlachten und essen.
    Was machen Sie mit unbrauchbaren Maschinen? Ehe Sie sich's versehen, rosten in allen Burgen und Gildehallen Schrotthaufen vor sich hin. Wahrscheinlich auch in den Weyrn, sie sind schließlich an allem schuld.«
    »Baron Corman!«
    Zitternd vor Empörung entriß Jaxom Groghe seinen Arm, sprang auf und ballte die Fäuste.
    »In meiner Gegenwart werden Sie kein Wort gegen die Weyr sagen!«
    Er nahm kaum wahr, daß Baron Groghe neben ihm stand und mit beiden Händen seinen linken Arm umklammerte, während Asgenar ihn auf der anderen Seite festhielt. Larad protestierte lauthals, unterstützt von Toronas, Deckter, Warbret, Bargen und - Jaxom vermochte es kaum zu fassen - auch Toric.
    »Baron Corman, Sie werden sich auf der Stelle vor dem gesamten Konklave für diese Bemerkung entschuldigen!«
    brüllte Lytol.
    Angesichts der zehn aufgebrachten Barone hatte Corman keine andere Wahl und murmelte eine Entschuldigung. Lytol forderte ihn eiskalt auf, so laut zu sprechen, daß jeder ihn verstehen könne, um dann jeden der stehenden Burgherren so 304
    lange durchbohrend anzusehen, bis alle wieder auf ihren Plätzen saßen.
    »Wenn wir die Fädenplage ausrotten wollen, brauchen wir die dazu nötige Ausrüstung, und wir müssen in der Lage sein, diese Ausrüstung herzustellen, zu bedienen und instandzu-halten. Die Vernichtung der Fäden ist das Bestreben aller Weyr seit der Gründung von Fort. Alle Burgen und Gildehallen arbeiten auf dieses Ziel hin. Wenn wir, um die Fäden vollständig und für immer zu beseitigen, neue Wege gehen und nutzlose oder veraltete Traditionen über Bord werfen müssen, so ist das kein zu hoher Preis für einen Himmel ohne Fäden.«
    Lytol hielt kurz inne, er schien selbst erstaunt über seine Sprachgewalt.
    »Über diesen Vorfall wird außerhalb des Konklaves kein Wort verlauten. Und nun«, fuhr er entschlossen fort, »sollten wir wenigstens etwas Einmütigkeit beweisen und die beiden neuen Gildehallen befürworten. Wie lautet Ihr Spruch, meine Herren? Schreiben Sie >Ja< oder >Nein<.«
    Corman saß mit hochgezogenen Schultern da und brütete vor sich hin, das einzige leere Blatt, das Lytol erhielt, stammte wahrscheinlich von ihm.
    Zweimal stand in kühnen Druckbuchstaben >Nein< auf dem Papier, aber es gab genügend >Jas<, um den beiden betroffenen Handwerksmeistern das Einverständnis des Konklaves übermitteln zu können.
    »Wer entscheidet, wer Gildemeister wird, und wer kommt für die Errichtung dieser Hallen auf?« fragte Nessel.
    »Die Gildemeister wurden noch nicht bestimmt, aber es stehen geeignete Kandidaten zur Verfügung. In Landing wurden für die beiden neuen Gilden bereits leerstehende Gebäude umgestaltet«, fuhr Lytol nach einem Blick in seine Notizen fort, »und die neuen Hallen sollen von den Leuten gebaut werden, die danach streben, als Lehrlinge in die neue Gilde aufgenommen zu werden. Wer sich an die Drucker-oder die 305
    Technikerhalle versetzen lassen will, braucht dazu die Gene hmigung seines Meisters und des Gildemeisters seiner jetzigen Gilde.«
    »Was ist mit denen, die ohne Genehmigung ihres Gildemeisters arbeiten?« fragte Sangel abfällig. Jedermann wußte, daß er auf Morilton anspielte.
    »Das ist eine interne Angelegenheit der Gilden«, erklärte Lytol. »Das Problem ist von den betroffenen Parteien zu lösen, nicht von diesem Konklave.«
    »Aber wenn wir nun kein Glas mehr ...«
    »An Glas herrscht kein Mangel«, sagte Groghe knapp. »Wir kaufen, was wir wollen und von wem wir wollen. So einfach ist das! Und viele von uns ziehen die eine Gildehalle der anderen vor. Das war immer so und wird auch immer so sein.
    Es ist nur vernünftig und entspricht dem Wesen des Menschen.«
    Meister Robinton fragt an, warum sich die Bekanntgabe so lange verzögert , meldete sich Ruth.
    Nur Gerede. Die Entscheidung ist gefallen, aber Lytol zieht mir die Haut ab, wenn ich ihm zuvorkomme.
    Ruths Stimme wirkte sehr beruhigend auf Jaxom, der vor Wut über die mehr oder weniger raffiniert geführten Intrigen schäumte. Immerhin wußte er jetzt, auf welche Burgherren er ein Auge haben mußte: Corman, Nessel, Sangel und Begamon.
    Corman redete wenigstens, wie ihm der Schnabel gewachsen war, aber die anderen kochten das Süppchen ihres Grolls und ihre Vorbehalte

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