Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Herz-stillstand gewesen sein.«
    »Demnach scheint der Verstorbene eher durch einen Unfall als durch gezielte Einwirkung der Angeklagten zu Tode gekommen zu sein, die Anklage wegen Mordes läßt sich folglich nicht länger aufrechterhalten.« Jaxom bemerkte, daß Halefor erleichtert aufatmete. »Wurde überzeugend dargelegt, daß die Entführung von Meisterharfner Robinton geplant war?«
    Den leidenschaftlichen Chor der Zustimmung aus dem Publikum beachtete er nicht. Ein Burgherr nach dem anderen hob die Hand, auch Corman schloß sich nicht aus. Brand schrieb das Ergebnis nieder. Dann stellte Jaxom die gleiche Frage nochmals an die Gildemeister. Auch hier hoben sich alle Hände. Idarolan reckte die geballte Faust so weit in die Luft wie möglich. »Beide Gruppen können sich nun in den Großen Saal zurückziehen, um über das Urteil zu beraten.«
    Plötzlich hob Meister Robinton die Hand. Überrascht erteilte Jaxom ihm das Wort. Als Opfer des Verbrechens hatte der Harfner nicht nur das Recht, den Tätern gegenüberzusitzen, er konnte auch verlangen, daß man ihn anhörte. Jaxom fürchtete schon, Robinton werde für ein mildes Urteil plädieren, was das Problem seiner Ansicht nach nur verschärft hätte - besonders bei einem Menschen, der soviel Engstirnigkeit und Unversöhnlichkeit an den Tag gelegt hatte wie Norist.
    »Ich wende mich an alle, die heute anwesend sind«, begann Robinton und bezog damit nicht nur die Burgherren oder die Gildemeister mit ein, sondern auch die vielen Menschen, die sich außerhalb des Hofes auf den Mauern, auf der Auffahrt 556
    oder auf den Dächern der umliegenden Katen drängten. »Ihnen allen möchte ich zu bedenken geben, daß Akki uns nichts gelehrt hat, was unsere Vorfahren nicht bereits wußten. Er hat uns keine Maschinen und keine Werkzeuge gegeben und uns keine Erleichterungen verschafft, die sie nicht bereits verwendet oder genossen hätten, als sie nach Pern kamen. Die Gilden haben lediglich die Informationen zurückerhalten, die im Lauf der Zeit in den Archiven unleserlich geworden oder verlorengegangen waren.
    Wenn dieses Wissen schlecht ist, dann sind wir alle schlecht.
    Aber ich denke, keiner der hier Anwesenden hält uns für von Grund auf verdorben oder glaubt, wir sännen in unseren Gildehallen nur auf das Böse. Weiterhin hat Akki die Lücken in der Geschichte der einzelnen Burgen gefüllt, nun kennt jede Burg ihre Vergangenheit und weiß, wer von den Menschen, die von weither kamen, um hier ein neues Leben zu beginnen, ihr Gründer war. Aber auch die Burgherren halten weder sich selbst noch die Männer und Frauen für schlecht, denen sie ihre Existenz verdanken.«
    Meister Robinton sah Norist eindringlich an, aber der ver-weigerte den Blickkontakt.
    »Unseren Weyrn hat er die Beendigung eines langen, langen Kampfes verheißen. Erreicht werden soll dies mit Hilfe der wiederum von unseren Vorfahren geschaffenen Drachen und ihrer tapferen Reiter. Auch sie können nicht schlecht sein, sonst hätten sie längst die Macht der Drachen gegen uns eingesetzt und uns alle zu ihren Sklaven gemacht. Aber das haben sie nicht getan.
    Schlecht war, was diese Männer mir angetan haben, und ihre Beweggründe waren die denkbar schlechtesten: sie wollten Druck auf andere ausüben, um die Verbindung zu unserer Vergangenheit, die große Gelegenheit zu zerstören, aus Pern das zu machen, was unsere Vorfahren sich erhofft hatten - eine friedliche, freundliche, blühende Welt. Ich habe keinem dieser 557
    Männer etwas zuleide getan« - Robinton wies mit einer Hand auf Sigomal, Begamon und Norist - »oder ihnen Böses ge-wünscht, und das tue ich auch jetzt nicht. Ich bedauere sie nur, wegen ihrer Angst vor allem Unbekannten und Unge wohnten, wegen ihrer Brutalität und ihrer Unvernunft, wegen ihrer Kurzsichtigkeit und ihrer Beschränktheit.«
    Nun sah Meister Robinton die drei Entführer an. »Ich persönlich habe Ihnen längst vergeben; aber Sie haben gegen Beza hlung Böses getan, und das ist ein großes Unrecht. Und Sie waren bereit, einen Harfner zum Schweigen zu bringen, und das ist ein noch größeres Unrecht. Denn wenn die freie Rede unterdrückt wird, haben darunter alle Menschen zu leiden, nicht nur ich allein.«
    Er sank auf seinen Platz zurück, als könne er sich nicht länger auf den Beinen halten, doch als Menolly an seine Seite eilen wollte, schüttelte er den Kopf.
    Groghe beugte sich an dem neben ihm sitzenden Warbret vorbei und tuschelte mit ihm und Bargen; Toric konnte

Weitere Kostenlose Bücher