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Pern 12 - Die Delphine von Pern

Pern 12 - Die Delphine von Pern

Titel: Pern 12 - Die Delphine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Alemis Kopf auf.
    »Menolly?«
    »Niemand anderes, Bruder«, sagte sie lachend und blickte auf sein überraschtes Gesicht hinunter. »Ist das ein Geheimnis?«
    fragte sie und zeigte auf die erwartungsvollen Gesichter, die nun alle ihr zugewandt waren.
    »Das hier ist Menolly, meine Schulenschwester«, erklärte Alemi den Delphinen. Menolly unterdrückte einen Lachanfall, als er fortfuhr: »Menolly, wenn ich auf der Backbordseite beginne, dann sind hier Kib, Afo, Mel, Temp, Biz und Rom.
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    Jim und Mul fehlen heute abend.«
    »Freut mich, euch kennenzulernen«, sagte Menolly langsam und förmlich und nickte jedem lächelnden Geleitfischgesic ht in dem Kreis zu.
    »G'Dag, Menolly« , riefen mehrere im Chor. Sie konnte sich ein Lachen nicht länger verkneifen.
    »Nolly hat Babbi innen.«
    »Na so was! Ich weiß, daß ich hochschwanger bin, aber wie können sie es wissen?« rief sie aus und verstummte dann bei dem Versuch, sich mit ihrem ungelenken, schwangeren Leib am Rande des Stegs niederzusetzen.
    »Sie wissen, oder, wie sie es nennen, >rinnern< sich an ziemlich viel, was die Menschen anbelangt. Nolly! Das ist ein netter Spitzname.«
    »Die Delphine dürfen ihn verwenden, aber du nicht«, sagte sie streng. »Worüber unterhaltet ihr euch?«
    »Ich bekomme gerade das Wetter von morgen und einen
    Bericht über die Position der Fischschwärme«, erklärte Alemi seiner Schwester.
    »Wirklich?«
    »Die Delphine haben mir in den verga ngenen Wochen sehr geholfen. Wir hatten noch nie bessere Fänge. Sie wissen genau, wo die Fischschwärme stehen und führen uns direkt zu ihnen.
    Meine Männer sind begeistert, denn das bedeutet weniger Zeit auf See, und sie warnen uns auch vor plötzlichen Stürmen.«
    »Das ist bestimmt eine große Hilfe.« Menolly machte es sich auf den harten Planken so bequem wie möglich. »Readis hat mir alles über eure dramatische Errettung erzählt.«
    Alemi grinste. »Ich denke nicht, daß er es seit dem letzten Mal, als ich es gehö rt habe, ausgeschmückt hat. Es war wirklich so, Schwester. Allerdings«, fügte er hinzu und zeigte mit der Hand auf Floß und Delphine, »wäre es Aramina lieber, Readis würde dieses Abenteuer vergessen.«
    »Das hat mir Kitrin auch gesagt, und jetzt, wo ich es weiß 124
    kann ich ihn mit etwas ablenken. 'Mina hätte es mir erzählen sollen.«
    Alemi zuckte die Achseln. »Sie muß sich noch immer vom Schock über dein plötzliches Auftauchen erholen, liebe Schwester und Meisterharfnerin.«
    »Ach? Sie scheint sich aber doch zu freuen.«
    »Natürlich freut sie sich. Wer hätte nicht gerne eine Harfnerin mit deinem Talent als Lehrerin für die Kinder?«
    »Lehren? Lehren?« fragten zwei Geleitfische.
    »Oh, verzeiht, Freunde«, antwortete Alemi und wandte sich wieder den stumpfen Schnäbeln zu. »Wo waren wir? Ich bringe ihnen neue Wörter bei - oder besser, ich bringe sie dazu, sich wieder daran zu erinnern.«
    »Du? Unterrichtest?«
    »Hör mal, Menolly, ich war Petirons Lieblingsschüler, bis du auftauchtest.«
    »Oh, und hast du deinen neuen Freunden auch etwas vorgesungen?«
    »Nein.« - Alemi ging auf diese Herausforderung nicht ein. -
    »Du bist die Sängerin in unserer Familie. Und die Lehrerin!«
    Menolly warf ihrem Bruder einen scharfen Blick zu. Manchmal zog er einen gerne auf, doch jetzt war es ihm ganz ernst.
    »Mach du es doch«, meinte er. »Du hast den Feuerechsen etwas vorgesungen, warum nicht auch den Delphinen? Ich begleite dich im Tenor, wenn du etwas singst, was ich kenne.«
    »Also gut.« Sie begann mit einem der Seelieder, die sie kurz nach dem Abschluß ihrer Gesellenwanderschaft verfaßt hatte.
    Alemi fiel mit seinem schönen Tenor in die zweite Stimme ein.
    Nach den ersten verblüfften Quietschern und Klicklauten lauschten ihre Zuhörer schweigend. Prinzessin, Rocky und Taucher erschienen plötzlich in der Luft, ließen sich auf den Pfosten des Stegs nieder und betrachteten das Publikum mit neugierig kreisenden Augen.
    »Dzee-Lied« , sagte einer der Geleitfische, als die letzten Töne 125
    verklangen.
    »Nolly, dsing Dsee-Lied.«
    Die Zischlaute wurden in die Länge gezogen.
    »Dsee, quiiie Lied« , fügte ein anderer hinzu, und Menolly lachte.
    »SeeLied, ihr dummen Dinger. See, nicht Dsee.«
    Dann vollführten die Geleitfische plötzlich eine komplizierte Sprung-und Tauchfolge und quietschten dabei ununterbrochen: »Ssseee-Lied, Seee-Lied« , und zwar in mehreren Tonla-gen, so daß es fast einen Akkord zu der Melodie bildete, die Menolly

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