Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
der Blutverlust kaum noch ins Gewicht fiel.
Er hatte nicht damit gerechnet, angegriffen zu werden. Auch jetzt verstand er noch nicht, wieso ihn jemand überfallen hatte. Es gab keine Neu-Orbiter mehr auf Woornar, alle waren mit der Flotte verschwunden. Oder hatte Teusso einige Agenten zurückgelassen?
Halker sah sich um.
Er befand sich in dem durch transparente Wände von einer größeren Halle abgetrennten Bereich. Großvolumige Maschinen produzierten Ersatzteile für Raumschiffe. Die ausgestoßenen Produkte glitten normalerweise in einen Sonderschacht, in dem sie von Antigravfeldern zur Weiterverarbeitung nach oben getragen wurden. Einige Teile hatten sich jedoch verklemmt. Der Rest türmte sich zu einem Berg, der bereits ein Drittel der Halle einnahm. Die Maschinen produzierten dennoch weiter.
Halker biss die Zähne zusammen. Er war überzeugt davon, dass Teusso auch diese Maschinen fehlgesteuert hatte, um die Anlage von Woornar langsam, aber sicher zu zerstören.
Er betrat die Produktionsanlage und schaltete sie ab. Das Dröhnen der Maschinen und das Kreischen der zusammengepressten Fertigteile verstummten.
Hinter einem Maschinenblock erhoben sich zwei Tobbon-Typen. »Das ist er«, sagte einer von ihnen. Er trug eine rote Kombination. In den Händen hielt er ein langes Stahlstück mit scharfer Kante.
»Früher oder später musste er ja kommen«, entgegnete der andere, der eine graue Kombination trug. Er war mit einem Messer bewaffnet.
»Was ist los?« Halker wich langsam zurück. »Wieso greift ihr mich an?«
»Tun wir das?«, höhnte der Rote.
»Bronf Teusso hat die Persönlichkeiten aller Orbiter gelöscht. Wieso eure nicht?«
Die beiden lachten. Sie liefen auf Halker zu, aber er dachte nicht daran, sich auf einen Kampf einzulassen. Er war der einzige Orbiter, der die anderen retten konnte, die hilflos in der Anlage zurückgeblieben waren. Wenn er nichts für sie tat, würde niemand etwas für sie tun. Die Neu-Orbiter, die Teusso zurückgelassen hatte, bestimmt nicht. Halker vermutete, dass sie ohnehin mit dem letzten auf Woornar verbliebenen Raumschiff starten würden, sobald sie ihn beseitigt hatten. Die Frage war nur, warum Teusso sie nur mit primitiven Waffen und nicht mit Energiestrahlern ausgerüstet hatte.
Halker ließ seine Nebengestalt etwa zwei Meter zur Seite hin ausweichen. Der beide Körper verbindende Organfaden war nahezu gestreckt. Halker verlängerte ihn.
Die beiden Tobbon-Typen kamen auf ihn zu. Sie wollten ihn töten, daran gab es keinen Zweifel.
Vierhundertzweiundsiebzig Millionen Kilometer von Karny Halker und Woornar entfernt stand der Terraner Jen Salik in der Hauptzentrale auf Martappon. Auf den Holoschirmen vor ihm zeichnete sich das Raumschiff der Garbeschianer ab.
Die GAVRIELL lag unter starken Schutzschirmen, die von den Waffen der Anlage nicht durchbrochen werden konnten. Zwischen Keijder und Jen Salik war eine Pattsituation eingetreten.
»Alles deutet darauf hin, dass dem Hordenführer die Woornar-Flotte in die Hand gefallen ist«, sagte Shakan. Er war der neue Schaltmeister von Martappon und weiterhin Kommandeur der Wachflotte. Er zeigte auf eines der Ortungsbilder. Eine Spirale aus leuchtenden Punkten entfernte sich vom zweiten Planeten. Sie verriet, dass sich die Flotte aus der Umlaufbahn gelöst und Kurs auf Martappon genommen hatte.
Jen Salik legte die Stirn in Falten. Die bevorstehende Auseinandersetzung erfüllte ihn mit größtem Unbehagen. Er verabscheute Gewaltanwendung und suchte nach einer unblutigen Lösung des Problems. Mittlerweile glaubte er kaum noch daran, dass eine solche Lösung möglich sein würde.
»Ich will mit dem Vario reden. Wo ist er?«
»Ich bringe dich zu ihm«, sagte Shakan.
Wenige Minuten später stand Jen Salik dem Roboter gegenüber, der ihm das Leben gerettet und Keijder als Betrüger entlarvt hatte.
»Ich danke dir für dein Eingreifen«, eröffnete Salik das Gespräch.
»Nicht der Rede wert«, erwiderte der Vario-500. »Ich konnte nicht zulassen, dass Keijder sein Unwesen treibt. Er hat versucht, auch mich zu vernichten, und es wäre ihm fast gelungen.«
»Ich bin froh, dass er gescheitert ist«, sagte der Terraner. Anson Argyris war ihm kein Unbekannter. Der Freifahrerkaiser des Planeten Olymp war eine legendäre Erscheinung. Die wahren Zusammenhänge hatte Jen Salik jedoch erst von Julian Tifflor erfahren.
Und nun berichtete der Vario-500, wie er nach Martappon gelangt war. Der Roboter schilderte, wie er hier einem
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