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Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban

Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban

Titel: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Kurt;Voltz Peter;Mahr Ernst;Terrid Clark;Vlcek Darlton
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Dingen, die sie Krankheit, Schmerz und Tod nannten – Begriffe, die in Art'Yschall seit so langer Zeit unbekannt waren, dass Thezein nicht einmal sicher war, ob er sie richtig verstand. Er wusste nur, dass diese Ängste der Fremden ungeheuer intensiv sein konnten. Das faszinierte ihn. Als er der Sache nachging, entdeckte er noch andere solche Dinge. Hass und Wut, Liebe und Mitleid, Stolz und Demut – eine geradezu berauschende Vielfalt von Zuständen, die er schließlich als Gefühle erkannte. Im Vergleich zu dem, was er bis zu diesem Moment empfunden hatte, waren die Gefühle, die er in den fremden Bewusstseinen vorfand, emotionelle Sturmfluten.
    Es waren diese exotischen Gefühle, die ihn an den fremden Geistern so sehr faszinierten, dass er immer weiter von den vorgeschriebenen Wegen abwich. Er wurde zum Außenseiter. Er begann, die Formen dieser festen, merkwürdigen Körper nachzubilden und die Bildnisse überall aufzustellen. Das allererste Bildnis errichtete er ausgerechnet am Beginn der Sternenstaubbrücke zwischen dem Mond der Wassergeborenen und seiner Heimat, der Ebene der Schnellfüßigen. Einen Treibimpuls später hatte man nicht nur dieses und drei weitere von Thezeins Werken ausgelöscht, sondern ihm nahegelegt, sich einen Verschmelzungspartner zu suchen, damit er auf andere Gedanken käme.
    Thezeins sehnlichster Wunsch war, dass man ihn in Ruhe ließ. Ein Verschmelzungspartner bedeutete, dass er nie mehr auch nur einen Gedanken selbstständig bis zu Ende denken konnte, sich an die Meditationsvorschriften halten musste und seine Hände nicht mehr für das Nachbilden fremder Körper benutzen konnte. Kein Partner hätte derart unmögliche Tätigkeiten einfach hingenommen.
    Immerhin blieb Thezein besonnen genug, all seine Einwände und Bedenken für sich zu behalten und Gehorsam zu heucheln. Auf der Ebene der Schnellfüßigen gab es nur wenige Spaltlinge. Die Chance, dass keiner darunter war, dessen Komponenten zu seinen eigenen passte, erschien ihm als recht hoch. Bis jetzt hatte er damit recht behalten. Bürger höherer Kategorien hätten ohnehin eher die Meditationsphasen versäumt, als sich mit einem Spaltling einzulassen.
    Thezein fühlte sich sicher und hätte sich seines absonderlichen Lebens freuen können, wäre nicht diese Sehnsucht in ihm gewesen. Außerhalb von Art'Yschall war der riesige, weite Kosmos mit seinen Sterneninseln. Jede Insel war erfüllt von Leben. Leben in festen Formen, fremd und faszinierend, das Gefühle verschleuderte, die so wild waren, dass Thezein bei manchem Kontakt meinte, geradewegs in Treibvaters heißes Herz geraten zu sein.
    Irgendwann, schwor er sich, würde er die Ebene verlassen und an die äußersten Grenzen von Art'Yschall reisen. Dann würde er sehen, ob es irgendwo eine Möglichkeit gab, die Sternenstadt zu verlassen.
    Viele Treibimpulse lang träumte Thezein von diesem Vorhaben. Je länger er träumte, desto sicherer schien es, dass er keinen seiner Pläne jemals in die Tat umsetzen würde. Dann trat etwas ein, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Als er sich zur Sternenstaubbrücke begab, um wenigstens vorsorgend den Weg zu erkunden, da geschah Ungeheuerliches. Er setzte gerade den ersten Fuß auf die weite, geschwungene Bahn, die Augen fest auf den Mond der Wasserbewohner gerichtet und entschlossen, sich wenigstens bis zur Mitte der Brücke hinüberzuziehen, da überkam ihn etwas, das ihm fremd und doch vertraut war – er hatte Angst. Er, ein Bürger von Art'Yschall, der vor seinen Begegnungen mit den fremden Bewusstseinen nicht einmal gewusst hatte, dass es solche Gefühle gab, zitterte auf seinen vier dünnen Beinen vor Furcht. Er zog sich so hastig zurück, dass er fast mit einem Bürger zehnfachen Gehalts zusammengestoßen wäre.
    Der Schreck saß tief. Thezein wagte sich lange Zeit nicht mehr in die Nähe der Brücke und verbrachte die Dauer eines halben Treibimpulses mit der Erforschung seines Verstandes. Er untersuchte seinen Geist so gründlich, wie es ihm nur möglich war, und stellte bestürzt fest, dass er sich mit den Gefühlen der Fremden infiziert hatte.
    Das war fatal. Nun hatte er tatsächlich Grund, sich zu fürchten – auch wenn er ein Bürger von Art'Yschall war. Oder gerade deswegen. Die Furchtlosigkeit derer in der Sternenstadt resultierte aus der Gewissheit, unsterblich zu sein. Ihre Körper mochten vergänglich sein, doch ihre Bewusstseine lebten ewig. Spätestens bei einer Verschmelzung wurden viele Komponenten der jeweiligen

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