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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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und steckte ihn ebenfalls in die Maschinerie.
    Wäre unsere Lage nicht so verzweifelt gewesen, hätte ich lachen müssen. Ich hatte Milton angefeuert, die verrückteste Idee umzusetzen, die ihm je in den Sinn gekommen war – und Milton DeBeer, das Genie, dem scheinbar jedes Gespür für Geschmack abging, hatte unfehlbar die passende Entgegnung gefunden: Baststreifen, mit denen er in den Maschinen von Semigöttern stocherte.
    Und ihren empfindlichen Punkt traf, als sich die Monster zu einer neuen Angriffswelle versammelten.
    Milton japste, zog die Hand hektisch zurück, die wieder in der Maschinerie verschwunden war, als hätte ihn ein Tier gebissen. Ein kleine Rauchwolke stieg aus dem Pult auf – und das Licht schlug um.
    Aus dem bedrohlichen Blutrot wurde wunderbares, kaltes Blau.
    Milton hatte das Unmögliche vollbracht: Die Transferkamine waren erloschen.
    *
    Ungläubige Schreie, dann Stille.
    Das Fauchen der Strahlerschüsse, mit denen die Monster uns pausenlos eingedeckt hatten, um uns hinter den Pulten festzunageln, verstummte.
    »Jetzt?«, fragte Mondra.
    Sie und Vanqueron hatten die Ohrenhände der Nahdistanz-Teleporterin Isuzu ergriffen. Sie waren bereit zum Sprung.
    »Noch nicht«, entgegnete ich und stand so schnell auf, dass Mondra zu überrascht war, um mich zurückzuhalten. Und sie hätte es getan, sich an meine Handgelenke geklammert und mich mit ihrem ganzen Gewicht und aller Kraft heruntergezogen. Was ich vorhatte, war in ihren Augen nackter Wahnsinn. Aber ich musste es zumindest versuchen.
    »Krieger!«, rief ich in der Sprache der Mächtigen. Die Verstärker meines SERUNS ließen meine Stimme weit über das Transferdeck tragen. »Euer Widerstand amüsiert uns, aber er ist aussichtslos. Die Ressourcen eines Sternenreichs stehen uns zur Verfügung. Gebt auf, und ihr mögt einen Platz in den Reihen unserer Krieger finden. Widersetzt euch weiter und spürt unsere Wut! Das sage ich euch, Perry Rhodan, Terranischer Resident.«
    Es war eine Wortwahl, wie ich sie niemals gegenüber Gegnern in der Milchstraße verwandt hätte. Ich hätte nur ihren Trotz herausgefordert. Aber das hier waren keine Galaktiker. Ihre Mentalität war uns fremd. Auf welche Weise, darüber konnten wir nur spekulieren. Sicher schien mir nur eines: Die Darturka hielten nicht viel von Verhandlungen, und sie achteten Stärke. Also konfrontierte ich sie mit einer Botschaft der Stärke, angelehnt an die Aufforderung zur Kapitulation, die wir über den POLYPORT-Funk aufgefangen hatten.
    Eine dürftige Basis.
    Sie reichte nicht aus.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille auf dem Transferdeck – ich deutete sie als Verblüffung über meine unerhörte Forderung –, dann kam die Antwort.
    Ich erahnte sie. Ein Dutzend Strahlenbahnen brachen aus den Reihen der Monster hervor und kreuzten sich an der Stelle, an der ich eben gestanden hatte.
    Ich spürte einen Schlag, als ich mich auf den Boden fallen ließ und einer der Schüsse meinen Schirm streifte. Und dann einen zweiten in die Hüfte, als Mondra auf mich zukroch und mir einen Tritt versetzte.
    »Was war das?«, brüllte sie. »Hast du komplett den Verstand verloren?«
    Ihre Wut speiste sich aus Sorge. Ich verstand sie. Was ich getan hatte, musste ihr verrückt erscheinen. Aber das war es nicht. Im Kampf kannst du nicht nur dein Leben verlieren, sondern auch dich selbst, deine Integrität. »Nein, im Gegenteil«, sagte ich. »Ich ...«
    Meine Antwort ging im Fauchen Hunderter Strahler unter. Die Monster, ihrer Rückzugsmöglichkeit und der Aussicht auf Verstärkung beraubt, setzten zu einem letzten Sturmangriff an.
    Es war das Signal für unsere Soldaten. Tausende lösten sich aus der Deckung der Seitenwände, rasten mit dem Maximalschub, den ihre SERUNS hergaben, der Mitte des Transferdecks entgegen.
    Ich wandte mich an Mondra und die beiden Laosoor. »Euer Einsatz«, sagte ich und gab Mondra einen kameradschaftliche Stoß in die Seite. »Viel Glück!«

9.
    6. Januar 1463 NGZ
    Bericht: Mondra Diamond

    Isuzu sprang.
    Wir kamen keine vierzig Meter weit; die Nahdistanz-Teleporterin war zu erschöpft, um mehr zu leisten.
    Wir materialisierten mitten in der Schlacht – und sahen einem Monster direkt ins Auge. Von unserem unvermittelten Auftauchen überrascht, hielt es in seinem Sturmlauf inne und starrte uns an. Es trug einen halb verschmorten Kampfanzug, dessen Violett so dunkel war, dass es beinahe als schwarz erschien. Ein Rangabzeichen? Vielleicht hatten wir einen Offizier vor

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