Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn
bedurft, aber der alte Darturka musste ahnen, dass Sinnafoch sich geweigert hätte, wertvolle medizinische Kapazitäten an ihn zu verschwenden.
Ein Darturka scherte aus der Schützenreihe aus. Er zitterte, als er vor Sinnafoch stehen blieb. Dem Frequenzfolger persönlich gegenüberzustehen war beinahe zu viel für ihn.
»Hier!« Sinnafoch reichte dem Darturka das Kontrollgerät. »Bring es zurück nach ITHAFOR. Es enthält Aufzeichnungen, die für die Frequenz-Monarchie von entscheidender Bedeutung sind.«
Es war nur eine halbe Lüge. Sinnafoch folgte der Standardprozedur, betrieb bloße Vorsorge. Die auf dem Kontrollgerät gespeicherten Informationen mochten sich als wichtig erweisen – aber nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Eroberung dieses Hofes scheiterte.
Nicht genug! , pulste die Induktivzelle. Nicht genug!
»Verteidige dieses Gerät mit deinem Leben!«, befahl Sinnafoch. »Händige es nur an einen befugten Bevollmächtigten der Frequenz-Monarchie aus. Hast du verstanden?«
»Ja, Frequenzfolger.«
Der Darturka nahm das Kontrollgerät in die Klauen und rannte zum Abstrahlfeld der Transferkamine. Einen Augenblick später war er verschwunden.
Dann wandte Sinnafoch sich wieder an den Veteranen. »Ich übernehme die Lenkung der Schlacht ab sofort persönlich.«
»Ja, Frequenzfolger.«
»Der nächste Angriff muss die Entscheidung bringen. Du, Vaofor-Eins, wirst ihn anführen.«
»Das werde ich.«
Der Veteran wandte sich ab und ging zu seinen Soldaten. Er schrie ihnen Befehle zu, sammelte sie zu einem Ansturm, den kaum einer von ihnen überleben würde.
Aber das machte nichts. Sie würden ihren Zweck erfüllt und die Terraner geschwächt haben – und Platz machen für neue, ausgeruhte Soldaten.
Die Eroberung KIIRFALKS war lediglich eine Frage der Zeit.
8.
6. Januar 1463 NGZ
Bericht: Perry Rhodan
Von Zeit zu Zeit stellen mir Menschen eine bestimmte Frage, von gewöhnlichem Sterblichen zu Unsterblichem.
Sie scheint ihnen eine überaus wichtige Frage zu sein. Sie passen mich in einem ungestörten Augenblick ab, stellen sicher, dass es keinen Dritten oder weitere Zeugen gibt. Dann senken sie die Stimme, beugen den Kopf nach vorne, als wollten sie ihn in Vertrautheit mit dem meinen zusammenstecken, und stellen die Frage.
Sie lautet: »Was ist der schlimmste Teil deiner Unsterblichkeit, Perry?«
Meine Antwort ist stets dieselbe und ruft stets dieselbe Enttäuschung hervor.
Sie lautet: »Keiner. Ich bin über dreitausend Jahre alt und lebe. Vor mir mögen viele weitere Jahrtausende liegen. Das ist ein unerhörtes Privileg, und ich genieße jeden Tag, jeden Augenblick.«
Die meisten Menschen wenden sich ab, enttäuscht darüber, nicht in Geheimnisse eingeweiht worden zu sein, die über die gewöhnliche menschliche Erfahrung hinausgehen. Manche gehen zornig, weil sie glauben, ich hätte sie abgewimmelt.
Sie versäumen die eigentliche Antwort.
Sie lautet: Ich lebe wie ein gewöhnlicher Mensch, Tag um Tag. Ich gehe durch gute und schlechte Tage. Ich finde neue Freunde, verliere alte aus den Augen oder an den Tod. Im Lauf der Jahre habe ich an den Gräbern von Tausenden von Freunden gestanden. Man sollte glauben, dass dies im Lauf der Zeit einfacher würde, sich eine gewisse Routine einstellt, aber das ist eine vergebliche Hoffnung. Mit jedem Tag, den ich lebe, wächst in mir das Bewusstsein für die Unersetzlichkeit jedes einzigen Lebens.
Und damit kommen wir zum schlimmsten Teil meiner Existenz: Ich führe an. Lange Zeit als Großadministrator des Solaren Imperiums, später in anderen Rollen, jetzt als Terranischer Resident. Und als Anführer gebe ich Befehle. Befehle, die oft genug das Leben anderer Menschen gefährden, ja sie um den Willen einer größeren Sache in den sicheren Tod schicken – während ich selbst in Sicherheit bleibe, weit hinter den Linien, in meinem Flaggschiff, einem Bunker.
Sicherheit ist relativ. In diesem Augenblick, angesichts der Horden, die aus den Transferkaminen des Hofes gequollen waren, war mein Bunker ein einfaches Pult. Es bot Schutz, weil die Monster die technischen Einrichtungen des Hofes offensichtlich unversehrt in ihre Hände bekommen wollten. Und weil es in der zweitletzten Reihe lag, in diesem Augenblick noch einige, aber entscheidende Meter vom Tod entfernt.
Der Schutz würde nicht lange halten.
Die Monster – ich mag Bezeichnungen nicht, die den Gegner zu Dämonen oder Unwesen machen, aber ich musste mir eingestehen, dass Mondras
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