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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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uns.
    Was auch immer, das Monster hatte ein abgrundtief hässliches Gesicht, entstellt von einer Narbe, die schräg über das Maul verlief. Sie musste aus früheren Kämpfen stammen. Die Augen lagen tief in den Höhlen und glitzerten, aber nicht böse, wie ich erwartet hatte, sondern ich las Überraschung in ihnen und eine Traurigkeit, die mich anrührte.
    Das Monster sagte etwas. Es waren zischende Laute, und es klang so, als müsste es sich dazu zwingen, sie hervorzubringen. Sie erinnerten mich an flehentliches Bitten.
    Es waren die letzten Worte seines Lebens. Von rechts rammte ein Thermostrahl in seinen Schirm. Das Monster versuchte, sich zur Seite zu werfen, aber der Strahl folgte ihm, ein zweiter, dritter und schließlich ein vierter kamen dazu, nagelten das Monster an einem der Pulte fest.
    Der Schirm brach zusammen.
    Einen winzigen Augenblick lang sah ich das Gesicht des Monsters, unverfälscht von dem Energieschirm. Es hatte das Maul weit aufgerissen, entblößte seine scharfen Zahnkämme, die an einer Stelle Lücken hatten, wie von einer Brechstange eingeschlagen. Es sah nicht mehr wie ein Monster aus, sondern nur noch wie eine bedauernswerte Kreatur, die dem Tod ins Auge blickt und nicht sterben will.
    Dann starb es. Ich hörte einen Knall, schloss aus Reflex die Augen. Als ich sie wieder öffnete, war die Stelle vor dem Pult leer.
    Ich sah weg. »Weiter!« brüllte ich.
    Isuzu sagte nichts. Sie drückte nur meine Hand fester und sprang.
    Wir kamen im Niemandsland zwischen den Steuerpulten und dem Zentralen Verladeplatz heraus.
    Es war verlassen. Links von uns lagen die Überreste eines Monsters, das bei seinem Sturmlauf nicht einmal unsere Reihen erreicht hatte, bevor es in das Abwehrfeuer unserer Leute geraten war. Vielleicht waren es sogar die Reste von zweien oder dreien. Es war schwer zu sagen. Die Körperteile waren verkohlt und verbrannt und nicht auf die Schnelle zu identifizieren. Schüsse von Thermostrahlern sind unberechenbar. Manchmal grillen sie ihr Opfer am Stück, machen aus einem Menschen einen schwarzen, verschrumpelten Gnomen, manchmal reißen sie ihr Opfer auseinander, manchmal bleibt nichts übrig, was das bloße Auge identifizieren kann.
    Isuzu keuchte, holte tief Luft, um die Kraft für den letzten, den entscheidenden Sprung zu sammeln.
    »Perry!«, flüsterte ich in das Akustikfeld meines Anzugs. »Wir sind im Niemandsland!«
    »In Ordnung«, kam die Antwort. »Haltet euch bereit!«
    Von hinter uns kam das Zischen von Strahlern, unterbrochen von dumpfen Explosionen und »Plopps«, als überlastete SERUN-Schirme im Feuer der Monster zusammenbrachen. Es würde nicht mehr lange anhalten. Ein Summen lag in der Luft, als nähere sich ein riesiger Insektenschwarm. Ich sah nach oben. Tausende von Soldaten rasten über das Transferdeck, dem Gefecht entgegen. Die Monster waren verloren. Es gab keinen Ort, an den sie hätten fliehen können, keine Aussicht auf Verstärkung, keine Hoffnung. Abgesehen natürlich von dem einfachsten Ausweg überhaupt: die Waffen fallen zu lassen, die Hände in die Höhe zu strecken und sich zu ergeben.
    Aber das würden die Monster nicht tun. Niemals. Ich war sicher. Sie stürmten nicht freudig in den Tod, aber die Sache, für die sie kämpften, war ihnen offenbar wichtiger. Oder sie hatten schlicht so große Angst vor denjenigen, die ihnen die Befehle gaben, dass sie es vorzogen zu sterben, als sich ihnen zu widersetzen.
    Was bedeutete, dass wir bald eine Schlacht gewonnen haben würden, ohne irgendetwas erreicht zu haben. Wir würden mit einem Haufen verkohlter Monsterleichen dastehen. Leichen, die uns nichts verrieten. Woher diese Darturka kamen, wer sie waren, wieso sie uns angriffen und tausend andere Fragen würden ohne Antwort bleiben. Es sei denn, den beiden Laosoor und mir gelang ein kleineres Wunder ...
    Die Atemzüge Isuzus wurden tiefer, kamen in längeren Abständen.
    »Kannst du springen?«, fragte ich.
    »Gleich.« Sie griff nach meiner Hand. Sie verschwand in ihrer Ohrenhand, die größer war als die Pranke eines terranischen Bären.
    Ich sah nach vorne, zum Zentralen Verladeplatz. Die Linsenfahrzeuge der Monster verstellten den Blick. Sie waren im Kreis angeordnet, in einer Art Wagenburg. Ein Schirm spannte sich über die Fahrzeuge, legte den Verladeplatz hinter einen milchigen, undurchdringlichen Schleier.
    Nahezu undurchdringlich. Man musste lediglich energisch nachdrücklich genug anklopfen ...
    Ein Energiestrahl zuckte wie ein Blitz vom Dach

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