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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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des Transferdecks herunter und fraß sich in den Schirm. Er war riesig, durchmaß mehr als einen Meter und stammte von dem Geschütz eines der Kreuzer, die den Hof in der Saturnumlaufbahn bewachten. Perry hatte es in den Hof schaffen lassen, innerhalb der Sauerstoffversorgung also. Der Schirm der Monster gab nach, aber er hielt. Noch. Denn wir hatten mehr aufzubieten. Als das achte Geschütz das Feuer eröffnete, war die Kapazität des Schirms überschritten.
    Er brach zusammen.
    Zwischen zwei der Linsen sah ich eine huschende Bewegung, dann drückte Isuzu meine Hand so fest, dass ich am liebsten vor Schmerzen gejapst hätte, und sprang.
    Wir materialisierten im Kreis der Transportlinsen.
    Am Ziel.
    Plötzlich schien die Zeit wie angehalten. Der Verladeplatz war verlassen. Überall war Ausrüstungsmaterial verstreut, Hinterlassenschaften der Monster, die sich bis auf den letzten Mann in den Kampf gestürzt hatten, um die Entscheidung für ihre Seite zu erzwingen oder zu sterben.
    Etwas abseits standen zwei Wesen. Genau diejenigen, die wir vorhin als Schemen gesehen hatten.
    Es waren keine Monster. Es ... Ich konnte mir nicht helfen, ich war an einen Hund und sein Herrchen erinnert.
    Der »Hund« war klein, nicht größer als ein vier- oder fünfjähriges Kind, und humanoid. Er trug eine Art Kettenhemd, gewoben aus kleinen, silbern schimmernden Gliedern, durch die man den Körper sehen konnte – und hindurch. Das Wesen war halb transparent. Ich erkannte Organe, einen dicken, dunklen Brocken in der Brustmitte, der das Herz sein musste, etwas darunter einen Schemen, der wie ein mit schlammigem Wasser gefüllter Plastikbeutel aussah – der Magen? In den Kinderfingern der linken Hand hielt es eine Waffe.
    Das »Herrchen« ... das Wesen war groß, beinahe zwei Meter, ebenfalls humanoid und unmöglich dürr. Der Dürre, wie ich ihn sofort in Gedanken taufte, trug eine schmutzig dunkelgrüne Kombination. Seine Haut war schwarz, so schwarz wie die eines verkohlten Monsters, aber dieses Wesen war unversehrt. Aus dem Nacken entsprang eine Art Haarzopf, der von einem Stehkragen in Position gehalten wurde. Er mutete an wie der Schwanz eines Affen, und eigentlich hätte er lächerlich wirken sollen, aber er tat es nicht. Der Zopf verlieh ihm ... ja, Würde. So unpassend diese Empfindung auch war, sie war eindeutig.
    Das Wesen blickte uns aus großen, orangefarbenen Augen an. In seinem Blick lag keine Furcht. Langsam, wie in Zeitlupe, tastete die Hand des Wesens nach der Waffe an seinem Gürtel ...
    ... und der Augenblick des Stillstands war vorüber.
    Der »Hund« sprang uns an. Er war unglaublich schnell, schneller als jeder Artist, den ich je gesehen hatte. Ein Schatten, so flink, dass man unwillkürlich an eine Sinnestäuschung glaubte.
    Im Springen riss der Hund seine Waffe hoch, stieß einen brummigen Schrei aus – und der Schrei ging in ein fassungsloses Aufheulen über, als er mitten im Sprung in der Luft hängen blieb.
    »Ich hab den Kleinen im Griff!«, rief Vanqueron. »Kümmert euch um den Großen!«
    Er machte einen Satz auf das Wesen zu, das er mit seinen telekinetischen Kräften festhielt. Das Schirmfeld des Laosoor und das des Wesens berührten einander, es gab einen fürchterlichen Blitz, der mir die Augen in den Höhlen verbrannt hätte, wäre nicht der schützende SERUN gewesen, dann brachen beide Schirmfelder knisternd zusammen. Vanqueron holte mit der Schwanzhand aus und schlug dem Wesen die Waffe aus der Hand, dann packte er es mit Ohrenhänden und Schwanzhand und legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf das halb transparente Wesen.
    Es sah so aus, als erdrücke er es, aber der Eindruck täuschte. Wir wollten beide lebend. Kettenhund und dürres Herrchen.
    Herrchen ... Eins musste ich dem Dürren lassen: Er besaß Haltung. Er stand da, ohne das geringste Anzeichen von Unsicherheit, geschweige denn Angst zu zeigen. Die Pose macht die Show, das weiß jeder Artist. Nicht, wie gut du bist, wie viel du draufhast, entscheidet, sondern wie du es rüberbringst. Du kommst mit allem durch – solange niemand im Publikum seine Murmeln beisammenbehält, dich durchschaut und »Buh!« schreit.
    Uns war es gleich.
    Wir hatten genug unserer Kameraden sterben sehen, und dieser Dürre steckte dahinter, musste dahinterstecken. Wir schossen gleichzeitig. Vanqueron mit der Schwanzhand, die er frei gemacht hatte, ich mit meinem Standardthermostrahler und Isuzu mit dem Kleingeschütz, das sie auf dem Rücken mitgeschleppt

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