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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Der Terraner schien im Begriff, sich abzuwenden, aber dann hielt er inne und steckte eine Hand tief in die Tasche seines Kampfanzugs. »Ich fürchte nur, dann musst du auf das hier für immer verzichten.«
    Rhodan zog die Hand aus der Tasche und hielt sie Sinnafoch entgegen, die Handfläche nach oben. Sie war grob wie die aller Terraner, und der Handschuh des Kampfanzugs ließ sie noch grober und unbeholfener wirken.
    Wovon sprach der Terraner? Erst auf den zweiten Blick erkannte der Frequenzfolger, was Rhodan in der Hand hielt.
    Eine winzige Kugel.
    Sinnafochs Induktivzelle.
    »Was ... wie kommst du ...« Der Frequenzfolger brach ab, als er erkannte, dass er im Begriff war, sich vor dem Terraner bloßzustellen.
    »Die Bezeichnung für dieses Etwas musst du mir sagen, ich kenne sie nicht.« Rhodan warf die Induktivzelle wie einen Ball in die Höhe und fing sie beiläufig wieder auf.
    Sinnafoch musste an sich halten, um den Terraner nicht anzuspringen und sich die Zelle zurückzuholen. Es wäre sinnlos gewesen. An einer Wand des Raums hatten die Terraner einige ihrer klobigen Geräte aufgestellt. Es mochten Projektoren oder Waffen sein, möglicherweise beides. Ein Energievorhang hätte ihn zurückgehalten, oder die Terraner hätten ihn paralysiert. Sie waren Wilde, aber nicht dumm. Überhaupt nicht dumm.
    »Aber wir wissen, was dieses Etwas ist«, sagte Rhodan, »Ein Miniaturrechner, vormals verbunden mit einer Hirnhangkammer in deinem Schädel.« Er ließ die Induktivzelle beiläufig über die Handfläche rollen und fing sie im letzten Moment, bevor sie auf den Boden fiel, zwischen zwei Fingern ab. »Ich gebe zu, wir sind uns nicht völlig schlüssig über seine Bewertung. Aber ein Gefühl sagt mir, dass dieses kleine Etwas dir auf die Sprünge geholfen hat und es zu einem Teil von dir geworden war.« Rhodan hielt die Induktivzelle hoch, zwischen zwei Fingerspitzen gepresst. »Jetzt fehlt er, und es muss sich furchtbar anfühlen. Als hätte jemand ein Loch in dein Selbst gebrannt, nicht?«
    Sinnafoch schwindelte, der Raum um ihn begann sich zu drehen. Er war bloßgestellt, durchschaut und gedemütigt wie noch in keinem seiner Leben. Was war das für ein Wesen, dem er gegenüberstand? Es besaß keine Paragaben. Und selbst wenn, hätten sie nichts gegen ihn, den Paraschleicher, genutzt. Wie gelang es diesem Perry Rhodan dann, so mühelos in sein Inneres zu sehen? Wie konnte dieser Terraner so naiv und gleichzeitig so entschlossen sein?
    »Ich ... ich weiß nicht, wovon du sprichst«, brachte Sinnafoch hervor.
    »Ich glaube schon«, sagte Rhodan. »Wir haben die Aufnahmen ausgewertet, die wir von dir gemacht haben. Deine Reflexe sind verlangsamt, seit du deine kleine Kugel im Kopf verloren hast. Deine Körpersprache hat sich verändert, deine Bewegungen sind steifer, abrupter geworden. Dein Partner fehlt dir, nicht wahr?«
    Sinnafoch wollte die Arme hochreißen, sich hinter ihnen verbergen. In die Hocke gehen, den Kopf zwischen die Knie stecken. Er tat es nicht. Er war Frequenzfolger. Er hielt Rhodans Blick stand.
    »Sprich mit uns, Sinnafoch, und du bekommst deinen Partner zurück«, sagte Rhodan. »Schweig, und wir holen uns die Antworten von ihm. Früher oder später.«
    Sinnafoch schloss die Augen. Er flehte darum, dass die Darturka losschlagen, über Rhodan herfallen würden und ihn lehrten, welche Strafe es nach sich zog, einen Frequenzfolger zu entwürdigen.
    Er flehte darum, dass ein Energiestrahl aus einer Darturka-Waffe Rhodan niederstrecken würde.
    Er flehte um ein Wunder, einen Blitz aus heiterem Himmel.
    Aber das Wunder geschah nicht.
    Nicht in seiner Zelle.
    Am jenseitigen Rand des Transferdecks zerriss eine Explosion eine Transportplattform der Terraner.

17.
    7. Januar 1463 NGZ
    Bericht: Perry Rhodan

    In dreitausend Jahren lernt man ein oder zwei Dinge über das Kämpfen.
    Erstens: Jeder Kampf ist gleich. In letzter Konsequenz geht es darum, dein Gegenüber zu töten, bevor es dich tötet.
    Zweitens: Jeder Kampf ist anders. Man kann Pläne schmieden, ausgefeilte Vorbereitungen treffen, sich für den entscheidenden Moment rüsten, versuchen, aus vergangenen Kämpfen zu lernen, analysieren, diskutieren ... Sobald der Kampf losbricht, sind alle Gedanken, Vorbereitungen und klugen Pläne hinfällig.
    Ich ließ den Frequenzfolger in der Zelle zurück, als die erste Explosion das Transferdeck erschütterte. Sinnafoch war für den Augenblick unwichtig geworden. Wir würden ihn erst wieder brauchen, nachdem

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