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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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tun.«
    Rhodan schüttelte seinen hässlichen, zu groß geratenen Menschenschädel. Er trug einen Kampfanzug, der sich in nichts von denen anderer Terraner unterschied. Kannte er kein Rangbewusstsein?
    »Das ist derzeit leider nicht möglich«, sagte der Terraner. »Aber das mag sich bald ändern. Dieser Konflikt ist sinnlos. Wir haben ihn nicht gewollt. Wir sind gewillt, ihn so bald wie möglich zu beenden. Auf der Stelle, wenn du es willst.«
    Sinnafoch ließ sich einen Augenblick Zeit mit seiner Entgegnung. Meinte Rhodan seine Worte ernst? Oder arbeiteten die Translatoren der Terraner fehlerhaft? Der Frequenzfolger rief sich die Worte Rhodans in Erinnerung und schloss die Möglichkeit aus. Das Handelsidiom, das er hörte, war grammatikalisch korrekt, und der Wortschatz war eindrucksvoll, wie er zugeben musste.
    Kein Zweifel, der Translator übersetzte akkurat, was Rhodan sagte. Aber wie konnte der Anführer eines raumfahrenden Volkes so naiv sein? Die Induktivzelle hätte mit Sicherheit zumindest eine Vermutung gehabt, aber die Zelle war verloren.
    »Ihr habt uns zuerst KIIRFALK geraubt«, stellte Sinnafoch fest. »Jetzt habt ihr ITHAFOR erobert.«
    »Wir hatten keine Wahl. Ihr habt uns angegriffen. Wir mussten ITHAFOR in unsere Hand bringen, um uns zu schützen. Und der Hof, den du KIIRFALK nennst, war verlassen, als wir ihn durch Zufall fanden. Interstellares Treibgut gehört nach den Gesetzen der Milchstraße demjenigen, der es findet.«
    »Dann sind eure Gesetze primitiv und lückenhaft.«
    Rhodan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Das mag aus der Perspektive der Frequenz-Monarchie so erscheinen. Ihr beherrscht die Technologie der Mächtigen. Ihr bedient euch des Polyport-Netzes mit der Selbstverständlichkeit wie wir Terraner einer interplanetaren Fähre. Aber wäre es nicht eure Pflicht als Überlegene gewesen, uns auf unseren Irrtum hinzuweisen?«
    »Genau das haben wir getan«, sagte Sinnafoch und wünschte sich, sie wären damit erfolgreicher gewesen.
    Er wandte den Blick ab und sah durch das einzige Fenster des Raumes hinaus. Es öffnete sich zum Transferdeck von ITHAFOR-2, dem Heerlager der Terraner. Tausende von ihnen krabbelten wie Insekten über das Deck, nirgends war eine Spur von Darturka zu sehen. Es schien, als hätten die Horden der Primitiven den Sieg errungen.
    Sinnafoch wusste es besser. Darturka gaben niemals auf. Es war ihnen unmöglich. Bis zum Letzten zu kämpfen war ihnen in die Gene geschrieben. Geriet ein einzelner Darturka in eine aussichtslose Lage, nahm er so viele Feinde wie möglich mit in den Tod. Geriet ein Darturka-Heer in eine aussichtslose Lage, zog es sich zurück, während Einzelne sich opferten, den Gegner aufhielten, heillose Flucht vortäuschten, wo sie sich nur neu formierten, um zum geeigneten Zeitpunkt zurückzuschlagen ...
    »Ein einfacher Hinweis hätte genügt«, sagte Rhodan, »und Tausende könnten jetzt noch am Leben sein. Wir könnten bereits jetzt zu einer Einigung gekommen sein. Die Frequenz-Monarchie ist uns überlegen. Das ist offensichtlich. Sie beherrscht das Polyport-Netz, wir begreifen es allenfalls in Ansätzen. Doch ist das ein unüberbrückbares Hindernis? Die Kapazitäten des Netzes sind großzügig dimensioniert, wir könnten sie zum beiderseitigen Vorteil unter uns aufteilen.«
    Sinnafoch entgegnete nichts. Der Irrsinn, den der Terraner vortrug, verdiente keine Entgegnung. Wieso sollte der Stärkere mit dem Schwächeren teilen? Der Frequenzfolger sah weiter auf das Transferdeck hinab und betrachtete die Terraner. Er erinnerte sich an die Beschimpfungen, mit denen sie ihn überschüttet hatten, und an ihre trotzig vorgereckten Finger. Der Frequenzfolger war noch nie in seinem Leben so gedemütigt worden. Sinnafoch fragte sich, welche dieser Terraner zuerst sterben würden.
    Rhodan missverstand seinen Blick. »Du schweigst. Du blickst auf unsere Macht, die durchaus beträchtlich ist, und sie macht dich nachdenklich. Glaubst du nicht, dass wir zu einer Verständigung kommen müssen? Denk nur an die unzähligen Dinge, die wir voneinander lernen könnten!«
    Die Vorstellung war so absurd, Sinnafoch musste loslachen. Es schmerzte ihn am Hinterkopf, dort, wo die Terraner ihm den Schädel geöffnet hatten, um ihm die Induktivzelle zu rauben. »Ich wüsste nicht«, sagte der Frequenzfolger, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, »was wir von euch Wilden lernen sollten.«
    »Du lehnst mein Angebot ab?«, fragte Rhodan.
    »Ja.«
    »Wie du willst ...«

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