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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Gerade musste er sich von Oberstleutnant Iül-Kep-Jürylkiir erklären lassen, dass dieser seinen Kaffee selbstverständlich ohne Milch wünsche, da Milch auf den Metabolismus eines Blue ähnlich wirke wie starker Schnaps auf Menschen.
    Abgesehen von Bull selbst war Jürylkiir zweifellos die prominenteste Person am Tisch. Seit seiner letzten Beförderung war er der ranghöchste Militär nichtmenschlicher Abstammung in den Streitkräften der LFT, was die Trivid-Medien zu einer ausgedehnten Berichterstattung veranlasst hatte. An seiner Loyalität bestanden keinerlei Zweifel; der Jülziish entstammte einer Familie, die seit Langem Staatsbürger der LFT war.
    Einer von Jürylkiirs Urahnen, ein gatasischer Ethnologe und Spezialist für Lemurerforschung, war Anfang des dreizehnten Jahrhunderts NGZ vor einem der ungezählten Bürgerkriege der Eastside nach Terra emigriert. Unter seinen Nachkommen fanden sich zahlreiche Übersetzer aus den Blues-Sprachen, Botschaftsmitarbeiter und immer wieder bedeutende Lemurkundler, die dieses Fachgebiet durch ihren gänzlich andersartigen Blickwinkel bereicherten.
    Was das anbelangte, war Jürylkiir eher aus der Art geschlagen. Aber er hatte eine eindrucksvolle Karriere hingelegt, seine bisherigen Vorgesetzten sangen Loblieder auf ihn, und nun leitete er das Spezialkommando Abschirmung.
    Und ahnte noch nicht, was Reginald Bull mit ihm vorhatte.
    »Milton?«, fragte Bull. »Wie sieht es in Sachen technologische Erforschung aus?«
    Milton DeBeer begnügte sich damit, das Auge des Betrachters durch ein erbärmlich geschnittenes Jackett in Bonbonrosa zu beleidigen, das zudem seine Figur unvorteilhaft betonte.
    »Über unseren letzten großen Erfolg dürften alle Bescheid wissen – wir haben nun die Kontrolle über den Polyport-Funk«, begann er. »Was uns das konkret nützt, ist allerdings eine andere Frage, denn dummerweise herrscht auf allen uns zugänglichen Kanälen Funkstille, und unsere eigenen Rufe sind bis zur Stunde unbeantwortet geblieben. Der Nutzen ist also allenfalls mittelbarer Art, in dem Sinne, dass wir dadurch einige wenige – mit Betonung auf ›wenige‹ – Prinzipien der fremden Technologie verstanden haben. Insgesamt ist es aber immer noch ein Vorwärtskommen in Trippelschritten. Und wie weit wir auf die Weise kommen werden, da wage ich derzeit keine Prognose.«
    »Die Transferkamine zu kontrollieren würde uns im Moment vollauf genügen«, meinte Bull trocken.
    »Ha«, machte der Chefwissenschaftler. »Guter Witz.« Er faltete die Hände. »Sagen wir es so: Sollte uns das gelingen, erfährst du es als Erster.«
    »Okay.« Bull zog die erste Schreibfolie hervor, vollgekritzelt in seiner eigenen Handschrift, die allein schon ein gesundes Maß an Geheimhaltung garantierte. »Kommen wir zu einem Punkt, den einige von uns bereits vorige Woche angesprochen haben. Für diejenigen, die neu dazugekommen sind, die Kurzfassung: Wir müssen davon ausgehen, dass sowohl ITHAFOR als auch GALILEO – inklusive des Solsystems – nicht allein durch Invasionen über die Transferkamine gefährdet sind. Die unbekannten Machtmittel der Frequenz-Monarchie gestatten ihr zweifellos auch die Möglichkeit, uns vom Weltraum her anzugreifen. Und darauf gilt es sich vorzubereiten.« Er sah in die Runde. »So weit einverstanden?«
    Alle nickten.
    »Gut. Dann erkläre ich euch jetzt, was mir dazu eingefallen ist, und anschließend sagt ihr mir bitte, was ich übersehen habe.«

3.
    Hätte in diesem Moment jemand alles sehen können, was im Leerraum zwischen den Galaxien Milchstraße und Andromeda geschah, in diesem ungeheuren, unermesslichen, jede Vorstellung sprengenden Abgrund zwischen den beiden Sterneninseln, und hätte er es überdies vermocht, sein Augenmerk auf die richtige Stelle zu lenken, er hätte vierundzwanzig in dunklem, gedecktem Rot schimmernde Gebilde gesehen, vielflächigen, symmetrischen Kristallen gleichend, die sich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Milchstraße bewegten. Ihm wäre aufgefallen, dass diese Gebilde entlang des Äquators eine umlaufende Nut aufwiesen, die von gleißend rotem Licht erfüllt war, und hätte dieser imaginäre Jemand in terranischen Maßeinheiten gerechnet, er hätte festgestellt, dass die Gebilde einen Durchmesser von etwa 1650 Metern besaßen und 820 Meter hoch waren.
    Jemandem mit einem derartigen Wahrnehmungsvermögen hätte es natürlich auch keinerlei Mühe bereitet, sich diese Raumschiffe – denn um solche handelte es sich – aus

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