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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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anderen, müde wirkenden Händlern begangen wurden. Es ging an vielen schäbigen Hütten vorbei, in denen Wesen hausten, die sich anscheinend verzweifelt an die miesesten Jobs in den Markthallen festklammerten, um nur ja nicht wie die weniger glücklichen Gestalten in den Trümmerfeldern zu enden.
    Allmählich wurden Infrastruktur und Bausubstanz besser, auch die Luft schmeckte frischer. Da und dort zeigten sich in wertvolles Tuch gehüllte Krämer auf den Wegen und Straßen. Manche von ihnen schwelgten in Opulenz, ließen sich von Antigrav-Sänften tragen und waren über und über mit wertvollem Schmuck behängt. Sie stellten ihren Reichtum ungeniert zur Schau, während nur wenige hundert Meter entfernt Wesen zu verhungern drohten.
    Der Markt von Toykana war das miniaturisierte Abbild jener Welt, der Perry Rhodan entsprungen war. Unermesslicher Reichtum und bittere Armut waren durch Marginalien voneinander getrennt. Ein Name mochte den Unterschied ausmachen, ein Geburtsrecht oder eine einzige Idee.
    Der Specknapf kam in Sicht; jenes Lokal, das gemäß Lanzenkaur als Bindeglied zwischen den beiden so unterschiedlichen Welten diente. Dort trafen sich der größte Gauner und der edelste Kavalier bei einem Getränk – und es war nicht von vorneherein klar, wen man welchem Teil der Marktstadt zuordnen sollte.
    »Aufpassen jetzt!«, warnte Mondra die Wagokos. Links und rechts rückten Häuserwände näher an die Gehwege heran, einige verkümmerte Sträucher und Bäume schränkten die Sicht zusätzlich ein. »Denkt daran: Ihr haltet euch im Hintergrund.«
    Sie wusste , dass es hier geschehen würde. Sie hatte derlei Situationen oft genug miterlebt. Für das geübten Auge war der eine Schatten zu dunkel und diese Konverter-Tonne zu unauffällig in der Mitte des Weges platziert. Auch der SERUN schlug nun Alarm. Er maß mehrere Bio-Werte dort an, wo sich eigentlich nichts befinden durfte.
    Sie identifizierte vier Gegner. Und eine Mülltonne, die zur Falle gehörte. Soeben hob sich ein Schwarm der »Gallfliegen« genannten Winz-Roboter daraus hervor. Sie zogen dünne Fäden grauen Rauchs hinter sich her, die sich explosionsartig ausbreiteten.
    Mondra deutete den Wagokos nach links zu eilen und in einer kleinen Nische zwischen zwei Häusern Deckung zu suchen. Mehr konnte sie für ihre Schutzbefohlenen nicht tun. Ihre ganze Aufmerksamkeit musste nun ihren Gegnern gelten.
    Sie schloss den SERUN, der Folienfalthelm machte dicht. Die Kombiwaffe blieb im Seitenhalfter.
    Der Nebel kam wie eine Walze auf sie zu, von den Gallfliegen gezogen. »Ich messe ein schädliches Gasgemisch an«, meldete die Positronik ihres Schutzanzuges. »Es beinhaltet Halluzinogene, die auf deinen Metabolismus abgestimmt sind.«
    Mondra fühlte sich in ihren Vermutungen bestätigt. Ihr Ruf als harte und kompromisslose Kämpferin hatte sich mittlerweile herumgesprochen. Die Hopken hatten ihre Auseinandersetzung mit den Doriten analysiert und sich auf die Begegnung vorbereitet.
    Und dennoch zeigten sie sich leichtsinnig. Sie verzichteten auf Schutzschirme, und die Messungen des SERUNS zeigten, dass keine Energiestrahler aktiviert waren. Auch Deflektoren waren keine im Einsatz.
    Sie glauben, dass mein SERUN ähnliche Leistungsmerkmale wie ihre Anzüge aufweist, dachte Mondra. Sie haben keine Ahnung, dass ich aus einer fernen Galaxis stamme, deren technologisches Niveau weit über dem ihren angesiedelt ist.
    Ein erster Hopken desaktivierte seine Tarnung, die holografische Darstellung eines Hausmauer-Teils, und kam auf sie zu. Er bewegte sich leise, aber nicht leise genug für die empfindlichen Außenmikrofone des SERUNS. Mondra hatte ihn ganz genau im Visier, tat aber nach wie vor so, als könnte sie in dieser dichten Suppe nichts erkennen.
    Die drei anderen Hopken blieben in ihren Verstecken. Sie gaben sich vorsichtiger, als Mondra angenommen hatte – und erschwerten ihr damit ihre Aufgabe. Viel lieber hätte sie alle vier Gegner gleichzeitig bekämpft.
    Mondra wich im letzten Augenblick zur Seite. Etwas Blitzendes, Reflektierendes durchteilte den Nebel. Eine lange Stichwaffe – offenbar sehr beliebt auf dem Markt von Toykana – bohrte sich knapp neben ihr in die Staubkruste des Bodens. Die Spitze der Waffe splitterte.
    Sie packte den waffenführenden Nesselarm und schüttelte ihn, so fest sie konnte und so lange, bis das degenartige Ding zu Boden klirrte. Nur die Arme ihres Gegners waren ungeschützt, im Gegensatz zu Beinen, Kopf und Rumpf, die von einer

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