Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
Vom Netzwerk:
Bilder und Daten, alle Messergebnisse wurden zum Schiff gefunkt, doch auch die Wissenschaftler und Positroniken dort fanden keine Antwort und keine Erklärung.
    Es war da. Etwa zwanzig Meter von der Gruppe entfernt, stand es flimmernd in der Luft, wie ein aus der Trümmerwüste gewachsener Baum oder tatsächlich ein gewaltiger Kristall, bizarrer, als die Natur ihn sich hätte einfallen lassen können.
    »Es ist mehr, Lexa ...«
    Er schrak auf. Rikoph Furtok hatte einen Schritt auf das Artefakt zu gemacht. Nun noch einen. Er drehte sich nicht zu ihm um. Sein Blick war starr auf das Etwas gerichtet.
    »Was meinst du?«, fragte der Admiral, für einen Moment irritiert.
    »Jetzt weiß ich, dass wir nicht umsonst hierhergekommen sind«, sagte Furtok mit monotoner Stimme. Wieder ein Schritt. »Wir sollten es finden. Es war kein Zufall, dass wir auf die Sonde gestoßen sind.«
    »Bleib stehen!«, verlangte Lexa. »Was hast du plötzlich? Du redest wie die Träumer von den Paradiesvögeln . Ich sagte, du sollst stehen bleiben, Furtok!«
    »Es muss sehr unbeschwert sein, wenn man ohne Intelligenz durchs Leben geht.« Weiter.
    Furtok sah sich nicht um. Für einen Moment hatte der Admiral den Eindruck, dass er auch so ging wie eine Marionette. Dachte er, dass von dem Artefakt vielleicht etwas ausging, das ihn beeinflusste und in seinen Bann zog? Aber dem war nicht so. Furtoks Bewegungen waren kontrolliert – und zwar von ihm selbst.
    Lexa zog den Paralysator und legte an. »Rikoph Furtok, ich befehle dir umzukehren! Noch einen Schritt, und du zwingst mich, von meiner Waffe Gebrauch zu machen.«
    Furtok blieb stehen. Er drehte sich halb zu ihm und den gebannt zuschauenden Wissenschaftlern um. Sein Blick war vollkommen klar, nicht irr und nicht wie der eines Menschen, der unter fremdem Einfluss stand.
    »Du bist ein Träumer, Lexa.«
    Er lachte einmal kurz.
    *
    Maximilian Lexa warf einen Blick auf die Displays der Medochecks. »Was hast du dir nur dabei gedacht?«, fragte er den Bewusstlosen. »Warum hast du es getan? Was versprachst du dir davon?«
    Rikoph Furtok regte sich nicht.
    Hätte Lexa ihn nicht von den Trümmern fortgerissen, wäre er längst nicht mehr am Leben. Furtoks Körper war von Krämpfen geschüttelt gewesen, die Augen halb aus den Höhlen gequollen, und er hatte wirre Worte gestammelt, von denen man kaum etwas verstehen konnte.
    Als Lexa ihn endlich von den Ruinen weggezogen hatte, war Rikoph Furtok in ein Koma gefallen, aus dem ihn nichts und niemand wieder wecken konnte.
    Während der Kommandant am Krankenbett des Mannes wachte, mit dem ihn eigentlich keine enge Beziehung verband und für den er doch die Verantwortung trug, war die ARGOS auf dem Weg zurück ins Stardust-System. Lexa hatte beschlossen, dem Planeten den Rücken zu kehren, ohne sich den primitiven Bewohnern zu zeigen.
    Sie hatten den Beweis dafür gefunden, dass es anderes intelligentes Leben in Far Away zumindest einmal gegeben hatte. Vielleicht hatte es sich in die Steinzeit zurückgebombt, vielleicht war es gegen eine feindselige Natur unterlegen.
    Sie würden den Planeten weiter beobachten und eines Tages sicher auch wieder zurückkommen, um das Artefakt zu studieren. Alles, was sie gemessen und »gesehen« hatten, befand sich in den Speichern der Positronik. Es würde nichts verloren gehen.

9.
    8. Januar 1389 NGZ
    Aveda, Stardust City

    Er hatte nie aufgehört, das Geschehen in dem System mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, das er irgendwie auch als das seine betrachtete. Sein Leben hatte nicht erst in der neuen Menschenheimat begonnen, aber durchaus seinen Sinn gefunden.
    Nicht alles, was er sah und hörte, konnte Timber F. Whistler gefallen – insbesondere nicht, dass sich bei der Bevölkerung in den letzten Jahren eine gewisse pazifistische Komponente durchzusetzen begonnen hatte, eine neue Mentalität, die ihm suspekt blieb. Sie widersprach so allem, was die Menschheit stets ausgezeichnet hatte – Neugierde, Freundschaftswillen und Verteidigungsbereitschaft in einem.
    Inzwischen verstand er sogar teilweise den Standpunkt der Furtoks. Aufrüstung als Selbstzweck war zwar nicht angesagt, es war jedoch noch nie verkehrt, auf die eigene Stärke zu setzen.
    So einfach, wie es den neuen Friedensaposteln schien, konnte es nicht sein. ES musste mehr im Sinn gehabt haben, als nur der Menschheit eine neue Heimat zu bieten. Ihr Aufenthalt in Far Away musste auch für die Superintelligenz von Vorteil sein.
    Was würde der Preis sein, den sie für

Weitere Kostenlose Bücher