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Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure

Titel: Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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konstruieren. Es birgt Nachteile, aber auch Vorteile. Den Gästen unseres Hauses hat es nie zum Schaden gereicht. Er wird zufrieden sein, dafür bürge ich mit meinem Namen.«
    Die Abfolge von Silben, die Tek in den nächsten Sekunden zu hören bekam, konnte er sich unmöglich merken. Empehgoraltu-Irgendwas. Für sich würde er den Kleinen schlicht Empeh nennen.
    »Danke für den Hinweis, aber ...«
    »Er ist einstudiert. Viele fragen danach. Es stört mich nicht.«
    »Aber ich wollte dich etwas anderes fragen.«
    »Oh. Er entschuldige bitte.«
    Das tut er , dachte Tek. »Welches ist das beste und teuerste Zimmer in diesem Hotel?«
    Empeh schien augenblicklich um einige Zentimeter zu wachsen. »Der Dronale Raum samt zweier Muldenhügel steht frei, aber wenn du tatsächlich das allerbeste ...«
    »Das allerbeste«, bestätigte Tekener. »Geld spielt keine Rolle. Nur das gewisse Etwas, du verstehst?«
    »Raum Bostich, sehr wohl. Folg mir!« Empehs Akzent hatte sich mit einem Mal offensichtlich in Luft aufgelöst; stattdessen zog eine gewisse Aufregung in seinen Tonfall ein. Auch nutzte er nicht mehr die umständliche dritte Person. Offenbar war all dies eine aufgesetzte, affektierte Marotte, die er nun, als er erkannte, dass ein dicker Fisch an seiner Angel zappelte, wie selbstverständlich ablegte.
    Tek wunderte sich zwar, dachte aber nicht länger darüber nach. Was ihm allerdings nicht mehr aus dem Kopf ging, war der Name der teuersten Suite.
    Raum Bostich.
    Der arkonidische Imperator, Zellaktivatorträger und Vorsitzende des Galaktikums war offenbar ein guter Werbeträger, dessen Name den Reichsten der Reichen einen angenehmen Aufenthalt suggerierte. Vielleicht stand er auch dafür, dass sich die Wohlhabenden ein wenig im Glanz großer Macht suhlen wollten. Mehr Macht und Selbstverwirklichung, als etwa ein Raum Rhodan zum Ausdruck gebracht hätte.
    Der Portier drehte sich schwungvoll um, mit mehr Eleganz, als Tek dem kleinen, wenig elegant wirkenden Körper zugetraut hätte. Ohne aufzuschauen, watschelte Empeh an seinem Gast vorüber. »Folg mir!«, wiederholte er.
    »Nicht an die Säule?«
    »In diesem Fall ist es nicht nötig«, versicherte der Kleine dienstbeflissen. »Besondere Gäste genießen meine bevorzugte Behandlung.«
    Der Smiler lachte polternd, versuchte sich in seine Rolle hineinzuversetzen. »Keine Angst, dass ich flüchte, ohne zu bezahlen?«
    Empeh verneigte sich in einer Geste, die geradezu unpassend terranisch wirkte.
    Alles für den Gast ...
    »Entschuldige, wenn ich es so direkt sage, aber unsere Sicherheitssysteme würden dich überall ausfindig machen. Wir haben einen genetischen Fingerabdruck genommen, der ...«
    »Schon gut! Kann ich jetzt das Zimmer sehen, das du in höchsten Tönen anpreist?«
    Ein genetischer Fingerabdruck? Das setzte eine Gewebeprobe voraus, die allerdings so winzig sein konnte, dass sie tatsächlich längst genommen worden sein konnte, ohne dass Tek es bemerkt hatte. Wenn das stimmte, mochte das datenrechtlich in höchstem Maß zweifelhaft sein, aber das Dron hatte sich zweifellos genauestens abgesichert, wahrscheinlich mithilfe bestimmter planetarer Eigengesetze, die in Grenzen die Gesetzeslage des Galaktikums neutralisieren konnten. Und sollte die Hotelführung über entsprechende Datenbanken verfügen oder über die richtigen Verbindungen – was Tek ebenso wenig bezweifelte –, würde sie seine Tarnidentität durchschauen.
    Genau wie er es geplant hatte.
    »Wohin gehen wir?«, fragte er.
    »Raum Bostich befindet sich nicht in unserem Stammhaus, sondern nebenan. Dir wird höchster Komfort geboten, auf allen Ebenen.«
    Wenig später verließen sie das Hotel durch das prunkvolle und verschwenderisch große Portal. Draußen jagten Gleiter durch die Straßenschlucht. Zu beiden Seiten ragte eine Gebäudekette mindestens hundert Meter hoch auf. Die Fassaden glänzten im Licht der roten Sonne. Hologramme verwandelten sie in eine Landschaft aus mehr oder weniger unterschwelligen Botschaften. Das Dron bildete eine angenehme Abwechslung, indem sich das Gebäude so präsentierte, wie es tatsächlich war – vermutlich.
    Tek blickte beiläufig auf die Front aus Fenstersäulen und bizarren Skulpturen, die aus rötlichem Material gehauen waren.
    Wie ein alter Bau auf Terra , dachte er. Wunderschön. Und fragte sich gleichzeitig, ob das Zufall sein konnte. Bei all dem Schein, den er in den letzten Minuten kennengelernt hatte, konnte es sich auch um eine speziell auf ihn

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