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Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure

Titel: Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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reagieren.
    Ein unbekanntes Phänomen? War es das tatsächlich?
    Homer erinnerte sich, etwas Ähnliches schon einmal erlebt zu haben. Damals, als die Ereignisse rund um die Negasphäre Hangay und die Belagerung Terras durch die Terminale Kolonne TRAITOR ihren Höhepunkt erreichten. Allerdings konnte es sich unmöglich um dasselbe Phänomen handeln, das verboten schon die Rahmenbedingungen.
    Das Leuchten intensivierte sich an mehreren Stellen. Näher als überall sonst, keine zwanzig Meter von Homer entfernt, direkt über der Wasserfläche des Residenzsees. Neue Funken entstanden aus dem Nichts, als würden sie aus dem Hyperraum heraus zu Energie kondensieren.
    Homer fixierte die entsprechende Stelle. Nun gelangte er zu einem völlig anderen Eindruck. Nicht das Leuchten wurde intensiver, sondern die Umgebung rundum dunkler. Das Licht ballte sich an einer Stelle, formte ein eiförmiges Etwas, das an einen in die Länge gezogenen Zellaktivator früherer Prägung erinnerte. War das goldene Licht etwa freie Mentalenergie?
    Er hörte den Sicherheitsbeamten erschrocken ächzen. Die Waffe neben seiner Schulter zitterte. »Reiß dich zusammen!«, befahl Adams.
    Der Mann murmelte eine Entschuldigung. »Es ist nur ...«
    »Still!« Er wollte keine Erklärungen hören. Nicht ausgerechnet in diesem Moment.
    Seine Gedanken kehrten in die Vergangenheit zurück, als vor mehr als hundert Jahren Terra seiner letzten, schrecklichen Zerreißprobe ausgeliefert gewesen war. Der Chaotender VULTAPHER brach nach einer entsetzlichen Zeit endlich den Angriff auf die Erde ab. Die fast erloschene BATTERIE des Nukleus der Monochrom-Mutanten löste sich in einem Funken sprühenden Feuerwerk auf.
    Ein Bild, ähnlich dem, das Adams in diesen Augenblicken beobachtete.
    Jemand schrie, ganz in der Nähe. Eine Frau rannte an ihm vorbei, die Hände halb vors Gesicht geschlagen. Lange grüne Haare wallten um ihren Kopf. Und goldene Funken tanzten vor ihrem Gesicht, versanken darin.
    Genau wie damals.
    Adams wollte es nicht glauben. Damals hatte sich das Licht der BATTERIE für einen Augenblick um die gesamte Erde gelegt, ehe es schließlich in einem letzten Quantensprung das gesamte Solsystem in diesen goldenen Schimmer tauchte. Schließlich waren die Funken auf die Erde zurückgestürzt und in Tausenden und Abertausenden Menschen verschwunden, als hätten diese sie einfach aufgesogen.
    Die Frau rannte weiter, sichtlich unverletzt. Zweifellos trieb sie nur die Angst vor dem unbekannten Phänomen zu dieser panischen Flucht. Homer zwang seinen Blick von der Lichtballung über dem See weg und warf einen Blick auf den Residenzpark, über dem die Stahlorchidee blühte. Einige weitere Besucher flohen, andere standen wie erstarrt, dritte taumelten wankend umher. Alle waren sichtlich gepackt von dem, was geschah und was sie nicht verstehen konnten.
    Homer entdeckte eine zweite Konzentration des Lichts in der Krone eines Baumes. Blätter fielen raschelnd zu Boden, trudelten golden leuchtend in die Tiefe. Äste bogen sich, als würde sich aus dem Nichts Materie auf sie setzen und sie beugen. Dann verpuffte die Erscheinung, die nicht mehr gewesen war als ein unförmiges Wabern. Funken rieselten in alle Richtungen und trieben im Wind davon.
    »Desaktiviere den Schutzschirm!«, forderte Adams.
    »Aber ...«
    »Tu, was ich dir befehle!« Er scherte sich nicht im Geringsten darum, ob er diesem Angehörigen der Schutztruppe, die für seine und die Sicherheit seines Gastes Phage zuständig war, einen solchen Befehl überhaupt erteilen konnte.
    Sein forsches Auftreten erfüllte seinen Zweck. Halbkugelförmig glühte es kurz rund um ihn auf, dann stand er schutzlos im Residenzpark, fühlte wieder den lauen Wind auf seiner Haut.
    Vor ihm über dem See veränderte sich die Art des Leuchtens, das sich noch deutlicher als zuvor auf ein eiförmiges Zentrum konzentrierte. Die einzelnen Funken verloren an Helligkeit, färbten sich dunkler, schmutzig braun, dann fast schwarz. Sie breiteten sich nicht weiter aus, sondern verdichteten sich zu einem Kern. Aus den gebogenen Umrissen schoben sich vier kleine, tentakelartige Fortsätze.
    Homer ging mit forschen Schritten los, näher ans Ufer.
    Was immer das ist, es will zu mir.
    Er wusste nicht, woher der Gedanke – nein, die Gewissheit! – kam. Im nächsten Augenblick fragte er sich, ob er es sich nur eingebildet hatte. Doch das Empfinden blieb, diese eigenartige Vertrautheit.
    Der Nukleus, dachte er. Ist das ein … ein Lebenszeichen

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