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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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zweifellos die »irdischste« aller Welten ...
    Bestechend zutreffende Analogien, die Francinn in Hochstimmung versetzten. Selbstverständlich glaubte sie eigentlich nicht an Zahlenmystik, da sie in erster Linie der exakten Wissenschaft verpflichtet war. Andererseits schadete es niemandem, wenn sie daraus ablas, dass die Mitglieder des Einsatzkommandos einander gut ergänzten und zusammen ein vierblättriges Kleeblatt bildeten.
    Bloß eins störte sie: Gucky repräsentierte in diesem System das dritte Stadium, nämlich Alter, Niedergang, Tod. Aber passte das zu ihm?
    Nun, er war der mit großem Abstand Älteste von ihnen, obgleich dank seines Zellaktivators biologisch unsterblich; in gewisser Weise zeit- und auch heimatlos – denn Tramp, den Planeten der Mausbiber, gab es nicht mehr.
    Wie alle Kinder, die im erweiterten Kulturkreis der LFT aufwuchsen, hatte Francinn die Geschichten über Guckys kecke Bravourstücke verschlungen. Seit sie denken konnte, liebte sie den Ilt, nicht zuletzt für seine Unbeschwertheit, seine Witzchen und Streiche. Von klein auf war er ihr Idol gewesen, ihr Freund, zwar unvorstellbar weit entfernt, doch nah im Geiste.
    Auf die Idee, Guckys Gehabe mit den kindischen Anwandlungen eines Greises zu vergleichen, kam sie zum ersten Mal. Der Gedanke missfiel ihr zutiefst.
    Aber er hatte seine Berechtigung, oder etwa nicht?

    *

    Francinn schrak zusammen, als ausgerechnet die Piepsstimme des Mausbibers sie aus ihren Grübeleien riss. »Wie lange noch bis zum vorgesehenen Landeplatz?«
    »Siebenundvierzig Minuten«, antwortete die Pilotin. »Du kannst dir übrigens unsere Position, die Zielkoordinaten sowie die prognostizierte Flugzeit in deinem Monitor darstellen lassen.«
    »Danke, ich frage lieber. Apropos, ich bin nicht mehr dazu gekommen, mir das komplette Dossier über diese Sterngucker zu Gemüte zu führen. Oder -horcher, obwohl sie weder Ohren noch Augen haben. Wie war das noch? Sie sind Bäume, aber intelligent und psibegabt?«
    »Die Charandiden«, sagte Francinn übereifrig, »sind die Nachkommen lemurischer Siedler, also genetisch mit uns Menschen verwandt.«
    Bewusst verwendete sie nicht den Begriff Terraner , denn als solche fühlten sich auch viele Fremdwesen, die sich auf der Erde oder anderen LFT-Welten niedergelassen hatten. Für Gucky galt das ganz besonders. Bekanntlich züchtete er seit drei Jahrtausenden im Garten seines Bungalows am Goshun- See Mohrrüben.
    »Oho. Aber irgendwann fanden sie es spaßiger, Wurzeln zu schlagen?«
    »Gewissermaßen. Wann genau diese Mutation eingesetzt hat, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls dürften sie nach der Flucht aus der Milchstraße im Gegensatz zu den Meistern der Insel, vor denen sie sich erfolgreich versteckten, ihre zerstörerische Aggressivität verloren haben. Sei es, um keine verräterischen Emissionen zu produzieren oder weil eine sanfte Revolution stattfand – sie wandten sich von Raumfahrt und sonstiger Hochtechnologie ab. Sie begnügten sich mit dem, was vorhanden war, und gingen äußerst sorgsam mit ihren Ressourcen um.«
    »Unsere Informationen verdanken wir Perry Rhodans Andromeda-Expedition mit der JOURNEE«, ergänzte Perme Umbrar. »Sie sind also auf dem Stand des Jahres 1312 NGZ. Damals lebten die Charandiden in kleinen Dörfern aus offenen Hütten, locker über den Planeten verstreut, mit der Gartenstadt Third als einzigem größerem Ballungsraum.«
    »Wobei sie sich oft und gern am gleichnamigen Gewächs, dem Third- oder Flammenkraut, und dessen halluzinogenen Wirkungen ergötzten«, sagte Francinn.
    »Eine Art planetenweite Hippie-Kommune?« Gucky stieß einen Pfiff aus. »Zurück zur Natur, ganztägig zugedröhnt, allgemeiner Ringelpiez mit Anfassen?«
    Umbrar hob missbilligend die dichten, grünen Augenbrauen. »Mit der Pflanzenwelt des Planeten Thirdal verband die Zuwanderer eine intensive Beziehung. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang mit dem merkwürdigen UHF-Gespinst, das vom Kantor-Messwerk der NAUTILUS geortet wurde. Und wenn ich mich sehr weit hinauslehnen darf: Unter Umständen könnte Thirdal früher einmal, lange vor der lemurischen Besiedlung, eine der vielen Hathor-Welten gewesen sein. Aber das ist vorläufig reine Spekulation. Zurück zu den gesicherten Fakten.«
    Alte Charandiden, erläuterte der kamashitische Hyperphysiker, starben nicht, sondern sie verholzten . Im hohen Alter verließen sie ihre Angehörigen und zogen sich in die Abgeschiedenheit des Waldes zurück, an eine Stelle, die

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