Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
hatten sich Jerdryna von Westen genähert und überflogen gerade das Valra-Massiv, dessen schneebedeckte Gipfel bis zu neuntausend Meter hoch aufragten. Die gesamte ringförmige Gebirgskette, zu der es gehörte, durchmaß an der breitesten Stelle 3700 Kilometer. An der Innenseite fielen die Hänge vergleichsweise sanft, in tieferen Regionen dicht bewaldet, zur Küste des Antlyn-Binnenmeeres ab.
    Welche Gewalten hatten diesen gigantischen Krater hervorgebracht? Ein Riesenbolide? Ein Angriff mit Gravitationsbomben? Auch wenn die Ursache ein simpler Meteoriteneinschlag gewesen war, hatte er sicherlich eine viele Jahrhunderte währende planetare Dämmerung nach sich gezogen.
    So oder so waren, falls es damals schon pflanzliches und tierisches Leben auf Thirdal gegeben hatte, unzählige Arten ausgerottet worden. Andere wiederum kamen erst durch die Katastrophe zur Geltung; und als die bis in höchste Schichten der Atmosphäre geschleuderte Asche endlich zu Boden gesunken war, wandelte sie sich, in geologischen Zeiträumen gemessen, bald wieder zum fruchtbaren Untergrund für die nachdrängenden Bioformen ...
    Werden und Vergehen , dachte Francinn mit einem Hauch von Wehmut. Der Kreislauf der Welten. Bringt er stets Neues hervor oder auf lange Sicht immer dasselbe?

    *

    Das war eine der ungelösten Fragen, derentwegen sie das Studium der Xenobiologie gewählt hatte, an die Universität von Terrania gegangen und schließlich in die Raumflotte der LFT eingetreten war. Sie wollte möglichst viele Planeten, aber auch deren Bevölkerungen in verschiedenen Stadien der Entwicklung kennenlernen.
    Schon die vierköpfige Besatzung ihres Schwebepanzers kam von höchst ungleichen Welten. Francinns Heimat Chonosso war jung, geradezu jungfräulich. Bis um 50.000 vor Beginn der Alten Zeitrechnung aufgrund der tiefen Temperaturen für Menschen unbewohnbar, hatten die schweren Bombardements der Haluter, die darauf abzielten, einen in der Eishülle verborgenen Monolithen zu zerstören, die Bahn des Planeten verändert und ihn näher an die Sonne Tarey gebracht.
    In der Folge war die Vergletscherung zurückgegangen. Ozeane entstanden, um über Jahrzehntausende hinweg auszutrocknen. Die terranischen Neukolonisatoren im 25. Jahrhundert AZ fanden einen marsähnlichen Wüstenplaneten vor und machten sich darauf unter großen Entbehrungen sesshaft.
    Nicht umsonst hieß es über die Chonossoner, sie seien ebenso zäh wie das Razza-Dörrfleisch, das sie mit Vorliebe als Proviant mitschleppten. Außerdem schrieb man ihnen fast schon fanatischen Ehrgeiz zu und den unbändigen Willen, sowohl sich selbst als auch ihren galaktischen Stellenwert permanent zu steigern.
    Entsprach Chonosso dem aufstrebenden Ungestüm der Jugend, so stand Kamash, jene Welt, von der Perme Umbrar stammte, für die Abgeklärtheit und Stabilität reifer Erwachsener »im besten Alter«.
    Lag es an der irisierenden Sonne Paternal oder an der planetaren, die gesamte Biosphäre einbeziehende Kollektivintelligenz? Die Kamashiten übten darin zwar den bestimmenden Part aus, doch waren sie stets darauf bedacht, die Harmonie und im Wesentlichen den Status quo zu wahren. Fortschritt bedeutete für sie, minimale Verbesserungen an der ohnedies nahezu perfekten Symbiose vorzunehmen.
    Moment mal ...
    Ums Haar hätte Francinn sich an die Stirn geschlagen. Wie konnte sie das übersehen?
    Sie waren zu viert im Shift. Vier, die laut Numerologie »irdische« Zahl, Symbol der sichtbaren Welt, Ausdruck von Ordnung und Herrschaft!
    In vier Elemente, Jahreszeiten, Himmelsrichtungen, Aggregatzustände, Spielkarten- und Tarotfarben zerteilten schon die Menschen des Altertums sämtliche Aspekte ihrer Realität. Vier Weltzeitalter listete der antike Schriftsteller Ovid auf: das goldene, silberne, bronzene und zuletzt das eherne, rohe, unedle, jeden transzendentalen Glanzes beraubte.
    Sieh an: Francinn trug ein stilisiertes goldenes Pferd um den Hals. Permes Zähne und Fingernägel schimmerten silbern. Guckys Fell ließ sich mit etwas gutem Willen bronzefarben nennen.
    Und die Höllenhummel hatte wohl nichts dagegen, als »eiserne Lady« bezeichnet zu werden. Auf feine Umgangsformen legte sie ebenso wenig Wert wie auf Glitzerschmuck.
    Hjellas Heimat Terra wiederum, die Wiege der Menschheit und ihrer Abkömmlinge, hatte schon etliche Neuanfänge, quasi Wiedergeburten hinter sich. Insofern stellte sie die vierte Stufe dar, die den Zyklus abschloss und sogleich einen nächsten einleitete. Außerdem war sie

Weitere Kostenlose Bücher