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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ihnen besonders gut gefiel. Dort setzten sie sich nieder, machten eine zweitägige Phase des Grünwerdens durch und bewegten sich fortan nicht mehr.
    In den folgenden Jahrzehnten schlugen sie tatsächlich Wurzeln, entwickelten Triebe und Äste und verwandelten sich nach und nach in baumähnliche Wesen. Sie wurden blind und hatten nur noch stark eingeschränkte körperliche Wahrnehmungsmöglichkeiten. Jedoch blieben sie bei Bewusstsein und kommunizierten untereinander sowie mit den »Munteren«, wie die noch nicht Verholzten genannt wurden, auf telepathischem Wege.
    Ihr Angu , wie dieser Para-Sinn bezeichnet wurde, verlieh ihnen überdies die Fähigkeit, in den Weltraum hinauszulauschen und den Lauf der Gestirne wie auch sonstige Ereignisse in der Galaxis zu verfolgen. So erfuhren sie vom Leid, das die »brennenden Schiffe« des Gelben Meisters unter den Völkern Andromedas anrichteten. Auf dieselbe Weise machten sie den Zufluchtsort des Nukleus im Sektor Jessytop ausfindig.
    Die Charandiden erkannten, dass das junge, aus Tausenden terranischer Monochrom-Mutanten hervorgegangene Geistwesen keine realistische Chance gegen die mentale Übermacht des Angreifers besaß. Daher fassten sie den Entschluss, dem Nukleus ihr Psi-Potenzial und ihre Vitalenergie zukommen zu lassen, indem sämtliche Muntere in ihm aufgingen.
    »Alle Achtung«, sagte Gucky. »Ganz schön mutig. Die Sache hätte ja auch schiefgehen können.«
    »Ging sie aber nicht, zum Glück«, fuhr Francinn fort. »Vom gestärkten Nukleus wesentlich unterstützt, gelang es Perry Rhodan und seinen Mitstreitern, den Gelben Meister zu besiegen.«
    »Obwohl ich nicht dabei war. Erstaunlich. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel.«
    Über die Rolle des Geistwesens bei der Verteidigung des Solsystems gegen die Terminale Kolonne TRAITOR mussten sie Gucky nicht ins Bild setzen. Diesen mehrjährigen Abwehrkampf hatte er ebenso miterlebt wie die Retroversion der Negasphäre Hangay, für die sich die Charandiden als Bestandteil des Nukleus ein zweites Mal opferten – nunmehr wohl endgültig.
    »Es würde sich geziemen«, sagte Umbrar, »den auf Thirdal verbliebenen Ahnen mitzuteilen, wie sehr wir ihren Nachfahren zu Dank verpflichtet sind.«
    »Mach ich, sobald ich Kontakt bekomme. Derzeit spüre ich leider nur großteils blutrünstige Instinkte und das allgegenwärtige, ziemlich nervige Hintergrundrauschen. Spürst du etwas, Perme?«
    »Nein. Leichte Kopfschmerzen, doch die habe ich öfter, wenn sich die Umgebung rasch ändert.« Der Kamashite nahm einen tiefen Schluck aus seiner Wasserflasche.
    »Einsatzteam an NAUTILUS«, funkte Gucky. »Hörst du mich, Lark?«
    »Schrill und nuschelnd, als stündest du neben mir. Womit kann ich dienen?«
    »Hat dein Wunderorter schon Standorte verholzter Charandiden ermittelt? Wenn die Typen psionisch so viel draufhaben, sollten sie im UHF-Spektrum doch leuchten wie Weihnachtsbäume voller Sternspritzer.«
    »Fehlanzeige. Entweder sprühen sie innerhalb eines Frequenzbereichs, den auch das Kantor-Messwerk nicht erfasst, oder jemand hat die Kerzen ausgeblasen.«
    »Was ist mit den Punkten, an denen sich zwei oder mehrere der von dir vorhin erwähnten ›Fäden‹ kreuzen?«, fragte Perme Umbrar, sich die Schläfen massierend.
    »An manchen davon tritt gelegentlich geringfügig höhere Strahlungsintensität auf, allerdings nie über die statistische Schwankungsbreite hinaus. Leute, bitte hakt euch nicht zu sehr an der Vorstellung eines Netzwerks oder Gewebes fest, okay? Ich bereue fast schon, dieses vereinfachte Bild aufgebracht zu haben. In Wahrheit sind das schlierige, verwaschene, weder konkret definierbare noch exakt lokalisierbare Strukturen. Wir bemerken sie gerade noch, aber sozusagen nur aus den Augenwinkeln.«
    »Hättest auch gleich sagen können, dass es hier spukt«, maulte Gucky. »Na, wir werden die Geister schon bannen. Gib Bescheid, falls ihr in unserer Nähe einen Strahlungspeak anmesst, mag er noch so mickrig ausfallen.«
    »Versteht sich. Du weißt ja: ›Ich bin deeer, der über dich waaacht, dein treu-er Engel iiin der ...‹«
    Klickediklick.
    Fast gleichzeitig hatten alle vier im Shift die Verbindung zur NAUTILUS getrennt. Cheforter Lark Bunge war dafür berüchtigt, dass er nicht nur unter der Schalldusche aus vollem Hals grauenhafte volkstümliche Schlager intonierte.
    Ein paar Minuten später sah Francinn ein Gespenst.

    *

    Sie hatte überlegt, wie sie bei der Suche nach den Letzten der Charandiden behilflich

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