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Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal

Titel: Perry Rhodan - 2516 - Die Tauben von Thirdal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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starrte Francinn die Tür an; wiewohl sie insgeheim hoffte, er käme nicht wie gewöhnliche Sterbliche herein, sondern auf jene andere, einzig ihm mögliche Weise. Als es tatsächlich so geschah, erschrak sie dennoch bis ins Mark.
    Plötzlich entstanden aus dem Nichts drei Gestalten. Die Linke war unverkennbar Atlan. Rechterhand materialisierte ein dürrer Kleinwüchsiger mit goldbrauner Haut und kurz geschnittenem grasgrünem Haar: der Hyperphysiker Perme Umbrar.
    Und zwischen ihnen, in der Mitte ...
    » Gucky!!! «

    *

    Francinn spürte, dass ihr die Schamröte ins Gesicht schoss. Sie hatte sämtliche Vorsätze vergessen und seinen Namen geschrien, laut und schrill, wie eine Göre, die erstmals ihren Lieblings-Popstar leibhaftig vor sich sah.
    »Ah ja«, piepste der Mausbiber. »Verstehe. Lass uns diese Phase unserer Bekanntschaft bitte flott absolvieren, okay? NEMO, aufzeichnen!« Er schwebte empor, auf sie zu, in ihre Arme. »Wenn du mich hinter dem rechten Ohr kraulst, haben wir beide etwas davon.«
    Sie fühlte sich entsetzlich mies, weil sie dermaßen die Beherrschung verloren hatte und eins zu eins dem Klischee der dummen, promigeilen Tussi entsprach. Zugleich genoss ein anderer Teil ihres Ichs rückhaltlos den Moment, den der Bordrechner für Francinns potenzielle Nachkommen festhielt.
    Sofern die JULES VERNE je wieder wohlbehalten in die Milchstraße heimkehrt , unkte eine dritte Francinn.
    »Na sicher doch«, sagte Gucky, der ihre Gedanken gelesen hatte. »Schließlich bin ich mit von der Partie.«
    Da er sich telekinetisch selbst in der Schwebe hielt, wog er praktisch nichts. So, genau so hatte sie es sich immer vorgestellt. Auch sein Fell war, wie es sein sollte: weich wie der feinste Samtflaum.
    »Kraulen«, erinnerte er.

    *

    Dünn lächelnd nahm Atlan Platz.
    »Nach dem Zwischenfall mit den Tefrodern und Gaids ist unser Flug plangemäß und störungsfrei verlaufen. Wir liegen gut in der Zeit. Bald wird die NAUTILUS I ausgeschleust. Ihr solltet also demnächst bei Juwal Mowak vorstellig werden, der den Solonium-Hypertakt-Kreuzer kommandiert.«
    Der Arkonide beugte sich vor, stützte seine Ellbogen auf den Tisch und verschränkte die Finger. »Offizieller Einsatzleiter wird jedoch Gucky sein. Ich würde daher, unter uns, für ein dieser Rolle adäquateres Verhalten plädieren.«
    »Hui, bist du heute wieder streng«, maulte der Ilt. Zu Francinn sagte er: »Bedaure, junge Dame, der Spaß ist vorüber. Dabei hättest du durchaus taktiles Talent.«
    Er schwebte zum nächsten Stuhl und hockte sich auf dessen Rückenlehne. »Leg schon los mit den Ermahnungen, Häuptling Weißmähne.«
    Schlagartig ernüchtert, strich Francinn einige beigefarbene Haare von ihrer Kombi und rückte ebenfalls näher. Ihr war nicht entgangen, dass Gucky sich zwar weiterhin flapsig gebärdete, jedoch nur nach außen hin; fast, als erfülle er eine lästige Pflicht. Er wahrte den Schein – und sie argwöhnte, dies geschähe hauptsächlich ihretwegen. Der Mausbiber war der mächtigste Mutant, über den die Liga Freier Terraner verfügte, als Telepath, Telekinet und Teleporter ein wahrer Psi-Magier. Dennoch beugte er sich der Autorität, die Atlan in beinah beklemmender Weise ausstrahlte.
    »Ich habe Permes Anregung«, der Expeditionsleiter blickte zu Umbrar, »gerne aufgegriffen. Wir wissen über die Charandiden, dass sie dank ihrer Fähigkeit des Sternenhorchens alle wichtigen Ereignisse in Andromeda, mochten diese auch weit von Thirdal entfernt stattfinden, mitverfolgen konnten. Zumindest war dies noch vor eineinhalb Jahrhunderten der Fall. Deshalb bieten sie sich als ideale Informationsquelle an – so es gelingt, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.«
    »Und unser stärkster Telepath ist nun mal in aller Unbescheidenheit meine Vielseitigkeit«, sagte Gucky grinsend, wobei sein einziger Zahn aufblitzte. »Ergo eigne ich mich wie kein anderer dafür, diese Horcher auszuhorchen.«
    »Stimmt, du hast allem Ermessen nach die besten Voraussetzungen, mit den Letzten der Charandiden zu kommunizieren.«
    Atlan klopfte dreimal mit dem Mittelfinger seiner Rechten auf die Tischplatte. »Nimm die Sache trotzdem nicht auf die leichte Schulter. In hunderteinundfünfzig Jahren kann sich allerhand verändert haben. Thirdal ist keine Dutzendwelt.«
    »Schon klar. Darum kommt Perme mit, und ich verspreche dir, dass ich mich nicht scheuen werde, seinen Rat einzuholen.«
    Der Hyperphysiker breitete die kurzen Arme aus. Seine Fingernägel schimmerten

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