Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee
seinem geistigen Auge sah der
Vatrox zahllose Divisionen aufmarschieren, duplizierte Krieger wie Sand in der Wüste. Sie bedeckten die Planetenoberfläche bis zum Horizont.
Ruitort als Stratege stellte sich sofort die alles entscheidende Frage. Wie ließen sich solche unüberschaubaren Massen Soldaten steuern? Wie befolgten sie Befehle?
»Wie weit seid ihr mit der Kontrolle über die Dubletten?«
Der Okrivar bewegte sich unruhig in seinem Druckanzug. Ruitort stellte genüsslich fest, dass er mit dieser Frage an die Grenzen des Wissenschaftlers gestoßen war. Es war nie gut, wenn sich die Untergebenen für zu kundig hielten.
»Wir wissen es nicht, Herr! Noch nicht! Ich vermute, dass entsprechende Vorgaben in den Vorgang des Duplizierens einfließen, also programmiert werden. Bisher sind wir ratlos, wie wir das erreichen können.«
»Wir dürfen keine Zeit verlieren, Katteskje! Noch heute werdet ihr mit der Duplizierung der Tlunx-Mutanten beginnen.«
»Wie du befiehlst, Herr!«
»Denk daran, Katteskje: Ihr müsst die Gefangenen gut behandeln, weil ihr sie für neue Schablonen benötigt.«
»Das wissen wir. Aber ich werde es den Anführern der Darturka einbläuen.«
Sehr gut. Den Druck immer nach unten weitergeben. Ruitort lächelte schmallippig.
Der Okrivar wedelte zum Abschied mit seinen gespaltenen Armen. Rückwärtsgehend verließ er die Halle.
Ruitort verschloss die Tür und hüllte die Empore in ein Deflektorfeld. Er wollte mit sich und seinen Gedanken allein sein.
Die Frequenz-Monarchie wusste ziemlich gut über Hathorjan Bescheid. Sie suchte an den richtigen Stellen und mit den richtigen Mitteln. Er, Kommandant Ruitort, stand zurzeit im Brennpunkt des Geschehens. Die Duplikatoren konnten zu einem entscheidenden Machtfaktor werden. Mit diesen Maschinen ließen sich schneller Armeen aufstellen als über traditionelle Klonfabriken.
Ein seltsamer Gedanke keimte in ihm auf. In Hathorjan und Umgebung hing es von ihm und seinen Okrivar ab, wie sich die Dinge entwickelten – wie erfolgreich das Zeitalter der Vierten Hyperdepression in diesem Teil des Universums wurde.
Sein Name würde sich bis zu den Lenkern der Frequenz-Monarchie herumsprechen. In Gedanken sah er sich schon mitten im Nebel stehen, bei einer Audienz von VATROX-CUUR oder VATROXDAAG.
Erneut störte man ihn in seinen Gedanken. Dieses Mal war es der Automat, der ihm die Meldung überbrachte.
»Kommandant, wir empfangen Emissionsspuren eines ziemlich großen Fahrzeugs. Es ist aus dem Nichts aufgetaucht und nähert sich dem Planeten. Wie sollen wir uns verhalten?«
»Absolute Funkstille. Sie dürfen nichts von unserer Anwesenheit merken.«
Die Duplikatoren waren für die Frequenz-Monarchie ausgesprochen wertvoll. Einen Augenblick lang spielte Ruitort mit dem Gedanken, die Geräte abzubauen und mitzunehmen. Aber ohne genauere technische Kenntnis war die Gefahr zu groß, sie zu beschädigen. Außerdem brauchten sie am neuen Standort vergleichbare Bedingungen und dieselbe Art der Energieversorgung, wenn sie keine Schäden an diesen Aggregaten riskieren wollten.
Nein, sie hatten nur eine Möglichkeit: vor Ort zu bleiben und die Anlagen zu einer Forschungsstation der Frequenz-Monarchie auszubauen.
Ruitort fragte sich, wer da kam und warum. Waren es die ehemaligen Herren der Anlage, die ein Signal auf den Plan gerufen hatte?
*
Das anhaltende Stampfen der Riesen in den Korridoren und Hallen des Hauptquartiers irritierte Ruitort. Der Vatrox verdrängte den Lärm, so gut es ging, und konzentrierte sich auf den Zwischenbericht an die zuständige Koordinationsstelle im Bengar-Haufen.
Der Lärm steigerte sich, als das Signalhorn des Alarms aufheulte.
Mit einem schnellen Handgriff aktivierte Ruitort die Funkanlage und regelte sie auf minimale Reichweite herab. Das genügte, um sich mit der Steuerzentrale in Verbindung zu setzen.
»Was ist los, Vaofor-Eins?«
Der Darturka war so heiser vom Brüllen, dass Ruitort ihn kaum verstand.
»Eindringlinge?« Es konnte nicht sein. Die Geräte hätten längst etwas anzeigen müssen. »Tefroder?«
»... keine ... Kontrolle ...«, verstand der Vatrox. Frustriert über die ungenügende Kommunikation schaltete er die Überwachungsanlagen ein und musterte nacheinander die Korridore und Hallen, in denen es ruhig war. Irgendwie zu ruhig, wie Ruitort schnell herausfand. Zwischen den Maschinen fehlten die Okrivar.
»Kommandant!«
Plötzlich stand Katteskje vor ihm. Der Okrivar hatte ohne zu fragen die Empore
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