Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee
konnte. Lebenslänglichen Heimaturlaub, keine aktive Rolle mehr, stattdessen Verwaltung. Bei dem Gedanken revoltierte sein Magen. Man musste es ihm am Gesicht ablesen können, er merkte es an der Reaktion des Okrivars. Katteskje starrte ihn aus rollenden Augen an.
»Es ist nicht so schlimm, wie du denkst«, sagte der Wissenschaftler. »Der Spuk wird bald vorüber sein. Alles, was du tun musst, ist, diese Verrückten von den Kontrollen der Raumschiffe fernzuhalten.«
Die ersten Aufnahmen aus dem Innern der Schiffe trafen ein. Ein paar Darturka führten fliegende Kameras mit sich.
Diese allein brachten ihnen natürlich keinen Vorteil. Im Gegensatz zu den Duplizierten kannten seine Soldaten sich in diesen Schiffen nicht aus. Innerhalb kurzer Zeit verloren fünfzig Darturka ihre Existenz, und deren Waffen wechselten in den Besitz der Tefroder.
»Was sagtest du, wie lange es dauert, bis der Spuk vorbei ist?«
Katteskje hob abwehrend seine Spaltarme. »Darüber liegen mir keine Erkenntnisse vor.«
4.
Einsamkeit kann stark machen, aber auch schwach.
War es Kuike gewesen, der das gesagt hatte? Wenn ja, war es ziemlich lange her.
Dork fühlte sich, als säße er seit Jahrtausenden in dieser Gefängniszelle. Er versuchte sich an die Zeit zu erinnern, die davor gewesen war. Es bereitete ihm Mühe, die Gedankensplitter festzuhalten und in eine verständliche Form zu bringen.
Verlor er den Verstand?
Alles war anders als früher, und daran waren nicht die Fremden schuld.
Es war lange her, Jahrtausende. Damals hatten die Tlunx starke Parakräfte besessen und waren ein ausgesprochen aggressives Volk gewesen. Was sich damals im Einzelnen zugetragen hatte, war über die Generationen und Millenien hinweg aus der Erinnerung verschwunden. Alles, bis auf einige wenige Details, die so fantastisch klangen, dass sie unmöglich wahr sein konnten.
Die Tlunx waren angeblich einem der sagenhaften Hüter des Lichts begegnet. Unter dessen Einfluss hatten sie sich gewandelt. Sie waren auf eine Exilwelt umgesiedelt und hatten ihre Parakräfte verloren.
Parakräfte – man hatte sie in den Bereich der Legenden verbannt, bis vor einigen Jahrzehnten Tlunx mit psionischer Begabung geboren worden waren. Hatte es den Hüter des Lichts tatsächlich gegeben?
Dork, der Hypno, war eines der paranormal begabten Kinder gewesen und zum Mann gereift. Andere beherrschten ein bisschen Telekinese oder Teleportation. Mastrume etwa, dem Dork zugetraut hätte, zwei oder drei Darturka gleichzeitig gegen eine Wand zu schleudern, dass ihnen alle Knochen brachen.
Oder Kwekko, der Drykelit, der mit seiner Geisteskraft in der Lage war, das Drykel zu entzünden und auf diese Weise überall Feuer zu machen, wo das Mineral vorkam.
Aber da waren auch Kuike, Dendello, Frabonn und die anderen. Sie hatten im Wettstreit aller Hypno-Gruppen den ersten Platz belegt. Ihr Preis war der Ausflug zur Vulkaninsel in der Nordsee gewesen. An jenem Tag hatte es aus dem Himmel Darturka geregnet. Sie hatten die Besatzung zu den Fischen befördert und die Hypnos als Gefangene ins All geschleppt.
Dork wusste nicht, wie diese Wesen ihre Exilwelt gefunden hatten. Sie waren einfach aus dem Nichts aufgetaucht.
Paradiebe waren sie, so viel hatte Dork den teils in Tefrodisch geführten Funkgesprächen entnommen. Für normale Tlunx zeigten sie nicht das mindeste Interesse. Aber sämtliche Begabten, derer sie hatten habhaft werden können, waren von ihnen verschleppt worden.
Dork und seine Gruppe hatten versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Sie wollten die Fremden mithilfe ihrer hypnotischen Kräfte zur Rückkehr auf den Planeten zwingen, aber die grobschlächtigen Riesen hatten sich als mental unempfindlich erwiesen. Die Hypnos hatten es immer wieder versucht – vergeblich.
Der Glaube, die Zurückgebliebenen könnten kommen, um sie zu befreien, schwand schneller als der letzte Lichtstrahl am Abend. Auf ihrer Exilwelt benutzten die Tlunx keine nennenswerte Technik, und sie besaßen keine Raumschiffe. Sie lebten in Frieden, und wenn Dork seine eigene Vergangenheit Revue passieren ließ, fand er es gut, wie es gewesen war.
Anfangs hatte seine Fähigkeit die Familie erschreckt und so manche Katastrophe heraufbeschworen. In der Jugend war es ihm schwergefallen, die körperliche und seelische Reife mit der wachsenden Kraft der Hypnose zu vereinen – wen er sich alles zu welchen Zwecken gefügig gemacht hatte ... Er hatte erst spät begriffen, dass man so nicht handeln durfte,
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