Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee

Titel: Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
dass jede Macht auch Verantwortung mit sich brachte.
    Seine Erkenntnis war vor allem dadurch behindert worden, dass er, wie viele Parabegabte in den ersten zwanzig Lebensjahren, von Hyperaktivität geplagt worden war. Er benötigte ununterbrochen ein Ventil, um all das abzulassen, was sich in ihm staute, und die Hypnosegabe war das perfekte Instrument dafür.
    In der augenblicklichen Lage, in der Dork diese Kraft stauen wollte, um sie explosionsartig gegen die Schlächter seiner Freunde loszulassen, war sie kaum mehr vorhanden.
    Seine Macht war keine Macht mehr, sondern nur eine harmlose Spielerei. Sein wichtigstes Gut kam ihm unbedeutend und sinnlos vor.
    Dork kauerte in der rechten, vorderen Ecke, sodass man ihn von der Tür aus nicht sofort sah. Die Klimaanlage lief laut und beharrlich, als wolle sie ihrer Arbeit den nötigen Nachdruck verleihen. Der Geruch war ein wenig schwächer geworden, der Gestank der Darturka zum Glück vollständig verschwunden. Nichts war mehr in dem Raum, den der Tlunx jetzt erst recht als viel zu enge Zelle empfand.
    Wenn er nur eine Möglichkeit gefunden hätte, aus diesem Gefängnis zu entkommen! Durch die Tür war es sinnlos, denn draußen wachte ein Roboter, eine dieser tödlichen Kampfmaschinen, die er bei seiner Entführung schon in Aktion gesehen hatte.
    Sein Blick fiel auf das Gitter der Lüftung, das an der Wand unmittelbar unter der Decke angebracht war. Unerreichbar hoch sah es aus, aber Dork glaubte plötzlich, dass er es mit etwas Geschick zu fassen bekommen könnte.
    Er schüttelte seine Benommenheit ab, erhob sich behände und huschte zur gegenüberliegenden Seite. Er schätzte erneut die Entfernungen ab, rannte los, warf sich gegen die Wand und brachte gleichzeitig die Beine vor den Körper. Seine Schuhe berührten die glatte Fläche und er schaffte zwei Schritte nach oben. Er bog den Körper ein wenig zur Seite und streckte den linken Arm so weit vor, wie es ging. Mit den schmalen, dünnen Fingern spürte er die unterste Rille des Gitters, aber die Hand rutschte ab.
    Dork stürzte zu Boden und schlug sich die Knie an. Er gab einen Wehlaut von sich, rollte zur Seite und massierte die Kniescheiben. Nach einer Weile hatte er sich so weit erholt, dass er aufstehen und ein wenig umhergehen konnte.
    Immer wieder nahm er Maß, schritt den Raum ab, markierte den richtigen Punkt für den Absprung, ehe er sich an den zweiten Versuch wagte. Dieses Mal klappte es besser. Seine Finger erreichten das Gitter und die Öffnungen darin. Die winzigen Saugnäpfe an den Fingerkuppen drückten durch die Öffnungen, sodass er sich festhalten konnte.
    Aber es funktionierte nur einen Augenblick, das Gitter war zu schmierig. Wieder glitt Dork ab. Dieses Mal landete er auf den Beinen, federte den Schwung ab und kehrte entmutigt in seine Ecke zurück. Er schnupperte an den Fingern. Sie stanken nach altem Öl.
    »Kuike, wenn du wüsstest.« Er seufzte traurig. »Warum ist mir das nicht eingefallen, als du noch hier warst? Als alle noch hier waren?«
    Sie hätten eine Pyramide oder zwei Türme aus Leibern bauen können. Es wäre ihnen leichtgefallen, mit den verformbaren und dennoch widerstandsfähigen Fingerspitzen das Gitter zu entfernen und den Kleinsten und Dünnsten auf den Weg in die Freiheit zu schicken.
    Nachsehen, ob sie sich noch immer in dem Schiff aufhielten, in das die Darturka sie verschleppt hatten.
    Und nach einer Möglichkeit Ausschau halten, wie sie alle möglichst schnell von dort weg- und an einen sicheren Ort kamen.
    Dork überlegte, ob er zu naiv dachte. Vermutlich war es der Fall, aber ihnen wäre keine andere Wahl geblieben. Jetzt war es zu spät.
    Draußen erklangen Schritte, ein gleichmäßig metallisches Klacken auf dem Boden. Sie wanderten vorbei und verklangen in der Ferne.
    Wieder herrschte Stille.

5.
    Männer und Frauen in Deflektorfeldern, flankiert von Shifts, regneten auf Multika herab.
    In zwei Kilometern Höhe projizierten die Mikropositroniken der SERUNS ein dreidimensionales Raster auf die Innenseiten der Helmscheiben. Es zeigte die Lage der Gebäude, wie die CREST III sie damals zurückgelassen hatte. Darüber hinaus bildete das Raster auch die Stockwerke und Ebenen unter der Oberfläche ab, soweit sie damals geortet und erkundet worden waren. Das gesamte Areal erstreckte sich über mehrere Quadratkilometer, aber die gegenwärtige Ausdehnung und Anzahl der in Trümmern liegenden Bauwerke war weitaus größer.
    »Gib mir die Daten der Diffuszone und binde sie

Weitere Kostenlose Bücher