Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
unzugänglich sein.«
Sie blickte zu Rhodan. Whistler war klar, dass der Terraner die Situation sondierte. Schließlich wollte jeder wissen, woran er mit dem anderen war.
»Ich habe die Transferkamine von NEO-OLYMP nicht nur gesperrt, sondern vollständig desaktiviert«, sagte Rhodan. »Ob allerdings die Schaltung meines Controllers von außen aufgehoben werden kann, und wenn ja, wie viel Zeit bis dahin vergeht, ist mir unbekannt. Die Sperrung gilt übrigens auch für den Polyport-Funk.«
»Und noch etwas, Sean, aber das gilt für alle«, fuhr Diamond in ihrer Erklärung fort. »Die Frequenz-Monarchie ist ein ernst zu nehmender Gegner. Wenn der Hof unzugänglich ist, werden die Darturka über kurz oder lang mit einer Flotte ihrer Kampfschiffe angreifen.«
»Wir sind nicht gerade hilflos«, wandte Lexa ein. »Wenn Terra uns unterstützt ...«
Er verstummte, weil Rhodan den Kopf schüttelte.
»Noch eine Fehleinschätzung, die korrigiert werden muss. Vorerst wird kein einziges Schiff aus der Milchstraße zu Hilfe kommen. Weil wir die Position von Far Away nicht kennen.«
3.
Grenzgängerstation Sionis
Der erste Funkkontakt war in Störungen versunken. Danach hatte Conail Skali eine gefühlte kleine Ewigkeit lang alles darangesetzt, Stardust City erneut über Relais zu erreichen. Die Administration und das Parlament mussten erfahren, was am Rand des Kugelsternhaufens vor sich ging.
Noch würde es Wochen dauern, bis das Licht von außerhalb den Planeten Sionis und die Station der Grenzgänger erreichte. Bis optisch erkennbar wurde, was die Ortungen schon offenbarten.
Erst vor fünfzehn Minuten war eine neue Hyperkomverbindung zustande gekommen. Alles andere als optimal, Bild und Ton asynchron und verzerrt, aber doch ausreichend für eine Meldung.
Das Gesicht des Funkers im Flottenkommando hatte sich in Skalis Gedächtnis eingegraben. Mitleidvolle Nachsicht, eine Mischung aus Verblüffung und Widerwillen. Der Mann hatte nur langsam begriffen, was die Grenzgängerin des Schleiers von ihm erwartete.
Administrator Whistler?
Nicht erreichbar.
Der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Lexa? Verteidigungsminister Legrange?
Beide hatten Order erteilt, nur im Notfall gestört zu werden.
Wo sind sie? Das ist ein Notfall! Die Barriere löst sich auf. Außerdem messen wir in einiger Distanz schweren Waffeneinsatz an.
Skali räusperte sich. Ihre Kehle kratzte noch, so laut hatte sie den Mann angefahren. Im Nachhinein fragte sie sich, ob er ihr Anliegen überhaupt verstanden hatte.
Ich muss ihn beim Mittagsschlaf gestört haben.
Sie wischte ihre Zweifel beiseite. Immerhin hatte sie verlangt, dass ein Schiff Sionis anfliegen sollte. Als flexible Messstation für weitere Untersuchungen. Analysen näher an der Barriere ...
... falls es dann überhaupt noch Reste des Schleiers gab, die für nachträgliche Erkenntnisse gut sein konnten.
»Der erste Eindruck einer Ringgalaxis hat sich bestätigt.« Bertom Snookes Bassstimme ließ Skali von Neuem aufmerken. »Im Bereich des sichtbaren Lichts werden Blautöne vorherrschen. Die Schnellanalysen lassen weiterhin außergewöhnlich viele Sterngeburten erkennen. Die Ringbreite beträgt schätzungsweise fünfunddreißigtausend Lichtjahre, die Dicke ist aber wohl nicht allzu berauschend. Die Kollision zweier Galaxien ist bestätigt. Die Positronik kann den Übeltäter mit hoher Wahrscheinlichkeit nachweisen, er hat sich offensichtlich schon bis auf gut drei Millionen Lichtjahre entfernt ...«
»Neue heftige Explosionen!«, rief ein Techniker dazwischen. »Die Emissionen steigen sprunghaft an. Unverändert zwei Lichtjahre entfernt.«
Das war keine große Distanz. Nach den ersten angemessenen Schwerkraftfronten hatte vorübergehend Ruhe geherrscht. Nun schnellten die Messwerte abermals in die Höhe.
Jemand war sichtlich ungeduldig.
Ein paar Stunden mehr oder weniger spielten angesichts der Gegebenheiten so gut wie keine Rolle. Die Unbekannten, die an der Peripherie von Far Away ihr beeindruckendes Feuerwerk abbrannten, schienen jedoch anderer Ansicht zu sein.
Skali versuchte, sich in die Situation Außenstehender zu versetzen. Es fiel ihr schwer, weil sie die Frage nicht beantworten konnte, wie lange der Sternhaufen unzugänglich gewesen war. Vielleicht existierte die Sperre seit Jahrzehntausenden. Dann kannten die Völker draußen religiös verbrämte Mythen und wahrscheinlich viele Prophezeiungen, in denen der Sternhaufen längst als Hort des Bösen galt. Vielleicht war er
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