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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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entfaltete einen Becher und füllte ihn mit Wasser.
    »Pures unversetztes Wasser«, informierte die Maschine. »Werden Zusatzstoffe gewünscht?«
    »Bemüh dich nicht!« Hapho hielt – Atlan hatte nicht gesehen, woher – eine transparente Folie in der Hand, riss sie auf und schüttete den Inhalt ins Wasser, feines, kristallines Pulver, das leicht nach Zitronat roch.
    Der Alte griff nach dem Becher. Atlan sah, wie sein Exoskelett ihm den Arm führte. Der Gaid trank den Becher vollständig aus. Für einen Moment verschleierte sich sein Auge, dann sagte er mit verständlicherer, gefestigter Stimme: »Ich will euch die Geschichte des Gaids erzählen, der die Verantwortung dafür trägt, dass wir Gaids und unser Sternenstaat heute am Abgrund stehen. Die Geschichte desjenigen, der das Schlimmste war, was meiner Zivilisation zustoßen konnte. Es ist eine lange Geschichte. Kann ich bitte noch ein Glas Wasser haben?«

Vergangenheit
    1331 NGZ
    Gaidor

    Es regnete auf die Straßen von Gaidkonur. Monsun. Schwarze Pfützen bildeten sich auf der Messingstraße. In der Ferne drehten sich die beiden Zeitsäulen des Marktplatzes Pourusei. Ihre Konturen waren wie immer verwischt; die Regentropfen erreichten sie nicht.
    Branmur Dourifagk stupste das Tischchen mit den Grachteln drei-, viermal vorwärts, bis es unter der Markise hervorlugte. Die Grachteln saugten den Regen ein, ihre grünen Adern färbten sich dunkler und dunkler. Ein Blitz kritzelte etwas ans Firmament, Donner grollte. Wasser plätscherte von der Markise.
    Die Grachteln berührten den Kommunikationsgarten mit Vibrationsantennen. Der Sand unter der Folie begann zu zittern, zu fließen, formierte sich zu lesbaren Symbolen: »Der Verband derer von Uyn sagt: Regen tut gut.«
    Grachteln dachten und lebten in Verbänden. Wer oder was allerdings Uyn war – Dourifagk hatte nicht den blassesten Schimmer.
    Eine vielköpfige Karawane von Hrybbou machte halt; die Rikscharoboter blinkten violett im Ruhemodus. Die Karawanenmutter – eine voluminöse Hrybbou mit einem kokett angeflanschten Zweithirn – blubberte etwas in den Translator.
    Der Translator übersetzte: »Sind eure Grachteln diesen komödiantisch hohen Preis wert, den ihr zweifellos verlangen werdet, Kaufmann Branmur Dourifagk?«
    Die Karawanenmutter stöberte mit ihrem Sensorrüssel in einem offenen Holokubus; Dourifagk sah, dass sie alle Grachtelhändler von ganz Gaidkonur aufgerufen hatte.
    »Drauf gepinkelt, dass sie’s sind«, antwortete er wenig diplomatisch. »Kauft oder lasst es bleiben.«
    Der feine Sand im Kommunikationsgarten rieselte zu neuen Worten zusammen, die Grachteln schrieben: »Du verärgerst die Karawanenmutter, geschätzter Händler von Dingen.«
    Die Hrybbou blubberten bei desaktiviertem Translator etwas in ihrer Sprache.
    Dourifagk bemerkte, dass sein Stand eine weitere Kundin angezogen hatte. Sie stand hinter der letzten Rikscha der Karawane, die ihren Körper weitgehend verdeckte; außerdem trug sie einen undurchsichtigen Schleierschirm, der ihr bis tief unter den Hals reichte. Der Regen hatte ihren Mantel an die Brust geklebt. Die zwei Fettpolsterhügel saßen merkwürdig hoch über ihrer Nabelregion.
    Das ist keine Gaida , erkannte Dourifagk, noch bevor die Kundin den Schirm auf transparent schaltete und dadurch ihren großen Knochenballon sichtbar machte, in dem zwei winzige Augen saßen. Das ist eine Tefroderin!
    Sie glitt geschmeidig zwischen den Rikschas hindurch und trat an den Stand. »Was kostet deine Kolonie Grachteln?« Sie sprach Gaiadd ohne Übersetzungsmaschine; sie sprach es mit einem merkwürdigen glitzernden Akzent. Aber sie sprach Gaiadd, immerhin.
    Eine höfliche Tefroderin.
    Er hatte einmal mit einer Vertreterin dieser Spezies geschlechtlich verkehrt. Ziemlich lustig. Er hatte immerzu gelacht, wegen des Kitzligen der Situation. Natürlich hatte er sie gebeten, das Beischlaftuch über ihren Kopfballon zu legen.
    Jene Tefroderin war während der ganzen Aktion bei Bewusstsein geblieben – sehr ulkig. Er hatte es später in einem exobiologischen Datensatz recherchiert und tatsächlich: Bei Tefrodern führte der Höhepunkt des Verkehrs kaum je zu einer ordentlichen Bewusstlosigkeit.
    Tefroder waren eben eine oberflächliche Spezies.
    Blitz. Donner. Der Monsun gab alles.
    »Händler?«, fragte die Hrybbou mit dem Zweithirn.
    »Der Händler ist in Regenschlaf gefallen«, höhnte die Karawane im Chor. Die Karawanenmutter blubberte den Rikscharobotern etwas zu, was der

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