Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
»Dazu sind ihre Augen zu – zu gar nichts. Und wie wollt ihr sie erkannt haben?«, fragte er mit Triumph in der Stimme. »Ihr habt ja gar keine Augen!«
    »Wozu Augen? Man sieht nur mit dem Herzen gut«, sagten die Grachteln.
    Was für ein Unsinn , dachte Dourifagk. Welche Art erkennt mit einem Blutumlaufpumporgan? Schon gar nicht die Grachteln, denn ... »Ein Herz habt ihr auch nicht.«
    »Wie traurig. Trotzdem haben wir sie erkannt.«
    »Aha.« Dourifagk fokussierte die Facetten seines Auges auf die beiden Zeitsäulen, sah den Monsun niederstürzen wie eine Flut und sah, dass kein Tropfen die Säulen erreichte.
    »Und?«, fragte er schließlich gedehnt mit schlecht verkappter Neugier. »Wer war sie?«
    »Chasdya Andour«, schrieben die Grachteln. »Die größte Komponistin von Tefrod.«
    Dourifagk lachte erbarmungslos über die Dummheit der Grachteln, denen der Monsun anscheinend den letzten Rest von Vernunft ausgespült hatte. »Was sollte eine Tefroderin von der Hauptwelt des Virthaniums auf dem Markt Pourusei?«
    Dourifagk wusste wenig über das Virthanium der Tefroder. In den zwei Jahrzehnten nach dem Untergang des Gelben Meisters hatten sich die meisten hathorjanschen Kulturen auf sich selbst konzentriert, den eigenen Wiederaufbau vorangetrieben. Er musste zugeben, dass er nicht einmal den Namen des aktuellen Virths kannte:
    Farue Markings? Lange tot. Alchina Koplum? Keine Ahnung. Hat sie sich nicht nach den Ereignissen um die paddlersche Reparaturwerft ZAO-verlässlich und ihrem Hort der Gefälschten Seelen aus der Politik zurückgezogen, um in ein Kloster einzutreten? Oder ist dieser Eintritt nur für die Öffentlichkeit inszeniert gewesen? Und wer will bei Tefrodern zwischen Scherz und Ernst unterscheiden?
    Der Monsun klatschte heftiger als zuvor auf die Markise. Die Vibrationsantennen der Grachteln rührten den Kommunikationsgarten und schrieben: »Sie ist hier, um der Uraufführung der neuen Oper von Cerdo Perisa beizuwohnen: Lichtstimmen .«
    »Ach ja?« Dourifagk legte so viel Unglauben und Belustigung wie möglich in seine Stimme. Sie haben recht.
    »Und wir«, schrieben die Grachteln, und Branmur Dourifagk meinte, den Stolz aus ihren Symbolen strahlen zu sehen, »werden ein Geschenk sein von der größten Komponistin des Virthaniums an den größten Komponisten Gaidors.«

Lichtstimmen

    Die Premiere sollte im Haus Allen Lichts stattfinden, dem imposanten, transparenten Kuppelbau im Quartier der Charismen. Das Quartier versammelte allen Glanz, alles Elend der Hauptstadt von Gaidor, ja der gaidschen Kultur überhaupt:
    Das eiförmige Gebäude erhob sich in Sichtweite des strahlenden Raumhafens von Spoll, des Entvölkerten Ensembles mit seinen wracken, bisweilen lebensgefährlichen Wohnmaschinen und des grellbunten Marktplatzes Pourusei, wo gaidsche Händler auf Kunden aus allen hathorjanschen Sternenreichen stießen: auf Tefroder und krötenähnliche Irrsucher, auf die stolzen Twonoser aus einer Satellitengalaxis, auf Kaufkarawanen der Hrybbou, auf massige Forrils und auf Hugna mit Translatoren-Lampen.
    Es gab Gaids, die wollten sogar einen Tuaschtar-Zwilling auf dem Markt gesehen haben. Cerdo Perisa hatte solche Gerüchte nie geglaubt. Wenn aber ein Gran Wahrheit darin steckte und hin und wieder wirklich ein Bewusstseinsnomade das Quartier der Charismen besuchte, dann wohl kaum, um auf dem Markt Pourusei einzukaufen, sondern um seine Vitalzunge an den Zeitsäulen wieder aufzuladen.
    Wie auch immer: Niemand schien den Weg nach Gaidor zu scheuen, obwohl das Gaidor-System nicht nur über 50.000 Lichtjahre vom Zentrum Hathorjans entfernt lag, sondern auch noch in einer vergleichsweise schwer zugänglichen Region der Galaxis: im Randbereich des Facettennebels, jener astro- wie hyperphysikalisch turbulenten Zone, die die Tefroder als Sektor Kota-35 bezeichneten.
    Dieser Sektor durchmaß etwa 90 Lichtjahre und war angereichert mit Gas und Staub, dessen facettenförmige Partikel dem Nebel seinen Namen gaben – ein turbulentes Gemisch mit Dutzenden von Materiejets, jungen Sternen, Licht fressenden Verdichtungen von Sternentstehungsgebieten, kurzlebigen Gasausströmungen, die nur wenige Jahrtausende lang ihre Schockwellen aussandten, mit einer Vielzahl neugeborener Sonnen, von denen heftige Ausbrüche ins All leckten und die sich zu lokalen Verbänden assoziierten, und mit etlichen protoplanetaren Scheiben, von denen viele allerdings in der heftigen Strahlung der extrem heißen Sterne ihrer Nachbarschaft

Weitere Kostenlose Bücher