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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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würde.
    Plötzlich spürte ich, dass sich mir jemand genähert hatte.
    Der Duft eines Parfüms stieg mir in die Nase. Es roch süß, aber nicht schwer, eher lieblich und verspielt, nach ...
    Ich wandte mich um.
    Und sah diese staunenden purpurnen Augen, die ich niemals vergessen werde, egal wie lange dieser Chip in meiner linken Schulter mein Leben erhält.
    Purpurne Augen.
    Verschmitzt blickten sie unter riesigen Wimpern hervor, auf denen feiner Goldstaub lag.
    Purpurne Augen.
    Sie gehörten zu einem fein geschnittenen Gesicht. Die Lippen aufregend geschwungen, feucht, leicht geöffnet. Die Nase in den Proportionen eine Spur zu markant und trotzdem genau richtig, um dem Gesicht seinen aufregend herben Charme zu verleihen, der mich auf der Stelle in seinen Bann zog.
    Schwarz glänzende Haare fielen glatt auf nackte Schultern mit samtbrauner Haut.
    Ein Hauch schwarz-silberner Seidenstoff über dem Oberkörper, der mehr verriet als verdeckte, ein taillenbetonender weißer Gurt an engen dunkelblauen Hosen, die nahtlos in schwarze Stiefeletten übergingen.
    Und – ich hob meinen Blick wieder und blinzelte, da sie mir nicht sofort aufgefallen waren – zwei große schwarze Schmetterlingsflügel, die aus den Schulterblätter wuchsen. Ohne Hast öffneten und schlossen sie sich.
    Das Wesen blickte mich schmunzelnd an, den Kopf leicht schief gelegt. Ich bildete mir ein, dass ich Staub sah, der von den Flügeln und Wimpern rieselte.
    Ich lächelte.
    Ich lächelte immer, wenn es nichts zu gewinnen gab.
    So wie ich die Kasinos dieser Galaxis kannte, wusste ich um jene Bescheid, die darin verkehrten. Eigentlich gab es nur drei Grundtypen: die Sieger, die Verlierer und den Kreis aus Angestellten und Eigentümern.
    Als verbindendes Element gab es die Liebesdiener, die sich mit allen von ihnen gut vertrugen.
    Dieses Wesen blickte mich unverwandt an mit dieser Mischung aus Staunen und Verschmitztheit.
    Ich wusste, dass ich nicht schön war. Die Lashat-Pocken hatten tiefe Narben in meinem Gesicht hinterlassen. Deshalb sah ich in diesem Moment nur drei Möglichkeiten als Grund für ihren vielversprechenden Blick: Sie stand auf wilde Kerle mit Narben, sie war eine Liebesdienerin oder sie kannte meine Identität.
    Vielleicht trafen auch alle drei Möglichkeiten zu, doch ich nahm an, dass weder die erste noch die letzte passte.
    »Wie heißt du?«, fragte ich.
    Da war er immer noch, dieser geradezu unschuldige Blick aus ihren purpurnen Augen. Ihr Parfüm umschmiegte mich und bildete eine Hülle, die uns vor der Welt außerhalb zu schützen schien.
    Sie schlug zweimal mit den Flügeln. »Du lächelst, und doch liegt in deinen Augen nur Kälte«, sagte sie.
    Ihre Stimme klang tiefer, als ich erwartet hatte.
    Sie sah mich an, ihr Blick hüpfte von einem meiner Augen zum anderen. »Weshalb willst du meinen Namen wissen? Namen sind wie Schall und Rauch.«
    »Sieh an.« Ich lächelte.
    »Und wieder keine Wärme«, gurrte sie enttäuscht. »Fast erscheint es mir, dass es dir nicht darum geht, zu lächeln. Du willst mir nur deine Zähne zeigen.«
    »Nenn mich Tek.«
    Ihre Flügel schlugen dreimal. Wieder vermeinte ich, Staub rieseln zu sehen.
    »Era tan Veshprem.«
    Ich nahm ihre schmale Hand mit den sorgfältig gepflegten Fingernägeln und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. Sie schien mehrere Tropfen Parfüm an ihre Handgelenke aufgetragen zu haben. Der Duft benebelte mir die Sinne. Zweifellos arbeitete sie mit einer raffinierten Pheromon-Mischung.
    Eine Mischung, die mir gefiel.
    »Ich kenne die meisten akonischen Siedlerwelten«, sagte ich, als ich wieder ihre Augen fixierte. »Aber an ein Veshprem kann ich mich nicht erinnern.«
    Sie lachte. »Veshprem ist ein kleiner Waldmond, so unbedeutend, dass man seinen Namen wohl kaum auf wichtigen Welten wie Terra kennt.«
    Era schlug zweimal mit den Flügeln. Wenn sie jetzt weggeflogen wäre, hätte mich das nicht im Geringsten verwundert.
    »Bevor du fragst, Mann, der meine Hand immer noch festhält, ich bin mit den Flügeln zur Welt gekommen. Sie waren ein Geschenk meiner Mutter.«
    Ich ließ ihre Hand langsam los. »Hat deine Mutter ebenfalls Flügel?«
    »Nein«, sagte Era leichthin, »aber einen guten Gendesigner.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Auf Terra müssen sich die Engel ihre Flügel selbst verdienen.«
    »So?« Era lachte, hob ihren rechten Zeigefinger und wanderte mit ihm über meine linke Wange. Ich spürte, wie sich mein Magen leicht zusammenzog.
    »Wie wäre es, wenn wir

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