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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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gemerkt , wenn etwas sich in seiner Wohnung verändert hätte.
    Aber alles war so, wie es sein sollte. Die ganze Welt war augenscheinlich so, wie sie sein sollte.
    Trotzdem wollte das Gefühl der Unruhe nicht verebben.
    Alaska hob beide Hände zu seinem Hinterkopf und löste die Arretierung des flexiblen Kopfbandes, das seine Maske an Ort und Stelle hielt. Behutsam schoben sich seine Finger vorwärts. Die Fingerkuppen kamen auf dem kühlen Plastik zu liegen.
    Langsam nahm er die schwarze Plastikmaske vom Gesicht. Das Cappinfragment pulsierte kaum merklich. Sein grünlich-blaues Licht verlieh Alaskas karger Zimmereinrichtung zusätzliche Konturen.
    Die Tatsache, dass es auf die Umgebung nicht reagierte, war vordergründig ebenfalls ein gutes Zeichen: Geriet es in den Einflussbereich hyperphysikalischer Phänomene, konnten Lichtemissionen im gesamten Farbenspektrum aus dem Fragment herausbrechen.
    Erneut ließ der relativ unsterbliche Terraner seinen Blick durch den Wohnraum schweifen. Die Robotküche, der Arbeitsplatz mit dem Positronikterminal und die Sitzecke, auf der stapelweise Lesefolien lagen – alles schien an seinem Platz. Alles schien korrekt.
    Ohne Eile durchquerte Alaska das Wohnzimmer. Die Maske baumelte am Kopfband in seiner rechten Hand.
    Der Zimmerservo entriegelte die Tür zur Terrasse, und Alaska trat hinaus. Die kühle Luft strich wie eine barmherzige Hand über sein ungeschütztes Gesicht.
    Ein Versehen, ein Zufall nur, und ein Lebewesen sähe sein Gesicht – es würde dem Irrsinn verfallen und kurz danach sterben. Niemand – außer Alaska selbst – überstand den Anblick des Cappinfragmentes, das beide Wangen, Kinn, den Nasenrücken und große Teile der Stirn bedeckte.
    Aus diesem Grund hatte der Maskenträger den Zimmerservo dahingehend programmiert, dass er um die Terrasse des Appartements einen von außen sichtundurchlässigen Schleier projizierte, sobald er die Maske vom Kopf nahm.
    Die dünne Schicht schwarzen Plastiks schützte nicht ihn. Sie schützte seine Umwelt.
    Drei Atemzüge lang genoss er die nackte Kühle auf seinem unbedeckten Gesicht. Es war ein Segen, den er sich nicht oft gönnte.
    Alaska Saedelaere hatte sich damit abgefunden, einen Weg zu gehen, wie er sonst keinem Menschen vergönnt war. Oder zu dem er verdammt worden war. Obwohl das Cappinfragment ihn zur Einsamkeit verurteilte, benötigte er es doch, um er selbst zu sein. Lag darin das Geheimnis des Geschenks, das ihm das Fräulein Samburi gemacht hatte?
    Seine Schritte hatten ihn an den Wundern des Multiversums vorbeigeführt. Er hatte die Gestade der Zeit beobachtet, war in der Hülle des Anzugs der Vernichtung zu einem kosmischen Wesen gereift.
    Er konnte und wollte nicht verleugnen, wer und was er war.
    Sinnierend betrachtete er seine Umgebung.
    Die Terrasse war von den Erbauern als eigentlicher Lebensmittelpunkt geschaffen worden. Der moosbewachsene Boden senkte sich leicht zur Mitte hin. Neben einer Sitzbank wuchsen Büsche und Sträucher – auf der rechten Seite bewegten sich junge Bambustriebe sacht im Wind. Gegenüber vermittelte eine optische Täuschung den Eindruck eines Birkenwaldes. Zwischen mehreren mit Flechten bewachsenen Duftsteinen rann ein Bächlein und verlieh der Szenerie den Hauch echter Lebendigkeit.
    Alaska trat zu der aus Holzimitat gefertigten Sitzbank und ließ sich darauf nieder.
    »Servo?« Seine Stimme klang belegt. Er hatte sie in den letzten Tagen kaum benutzt. »Trivid-Nachrichten.«
    Unsichtbare Projektoren bauten vor Alaska einen Holoschirm auf. In einem Dutzend diamantförmigen Kuben erschienen die aktuellen Nachrichtensendungen der verschiedenen Netzwerke.
    Sofort erkannte Alaska, dass in zehn davon ein und dasselbe Objekt gezeigt wurde. Wahllos fixierte er einen der Kuben und blinzelte zweimal.
    Das gewählte Programm blies sich auf und verdrängte die restlichen Kuben an den rechten Rand des Holoschirmes. Das Logo von Terra-TV rotierte golden in der rechten Unterkante des dreidimensionalen Bildes.
    Die Übertragung zeigte ein Objekt, das wie ein der Länge nach halbiertes Ei aussah. Stumm und majestätisch glitt es vor der beeindruckenden Kulisse eines Sternenmeeres durch das All. Dutzende kleinerer Schiffe umkreisten es wie lästige Insekten. Beim näheren Hinschauen erkannte Alaska zahlreiche Kleinstraumschiffe, wie sie hauptsächlich von Nachrichtensendern eingesetzt wurden.
    Das halbierte Ei musste mehrere Kilometer groß sein, wenn man die parkähnliche Landschaft auf seiner

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