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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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auf die Kriegsordonnanz und Philip gerichtet war, verschwand er.  
    Zumindest aus der Wahrnehmung organischer Wesen.
    Sinnafoch war eine Gabe zu eigen, die selten war. Er war ein Paraschleicher. Kraft seines Willens war es ihm möglich, sich aus der Wahrnehmung anderer Lebewesen auszublenden.  
    Sinnafoch wurde unsichtbar für sie. Unsichtbar, unhörbar, unriechbar, unspürbar.  
    Der Frequenzfolger warf sich zur Seite, rannte zur Wand, an der die eine Hälfte der Darturka aufgereiht war. Die Klonsoldaten standen starr wie Statuen. Das Tempo, mit dem die Lage umgeschlagen war, überforderte ihren Verstand. Eben war Cedosmos rechte Hand noch im Begriff gewesen, einen unbotmäßigen Frequenzfolger in die Schranken zu weisen, jetzt war Vertebris tot.  
    Philip verharrte in der Mitte des Saals. Seine mehrere Meter lange Zunge stand wie eine Stange im schrägen Winkel ab. Ihre Spitze hatte sich um ein verkohltes Bündel geschlungen. Flammen schlugen aus dem Bündel, Überschlagsblitze knisterten über die Zungenspitze.  
    Philip ließ das Bündel fallen, drehte sich um und stellte fest, dass Sinnafoch verschwunden war. Er nieste laut vor Überraschung und Sorge.  
    Es war, als hätte er den Darturka ein Signal gegeben. Die Klone erwachten aus ihrer Starre und taten, was man ihren Genen und Gehirnen für Augenblicke der Verwirrung eingedrillt hatte: Sie eröffneten das Feuer.  
    Es kam zu spät.
    Philip schnellte hoch. Der Okrill, der von der Höllenwelt Oxtorne stammte, auf der eine vierfach höhere Schwerkraft als in der Feste herrschte, war so schnell, dass Sinnafoch ihn nur als Schemen wahrnahm. Die Strahlerschüsse rasten unter ihm hinweg. Im Springen schoss Philips lange Zunge vor und erfasste einen Darturka.  
    Der Klonkrieger starb im Blitz einer elektrischen Entladung.  
    Sinnafoch rannte weiter, erreichte den ersten Darturka. Neben dem Krieger hätte sich der Vatrox wie ein Wicht ausgenommen, wäre er sichtbar gewesen. Der muskulöse Darturka überragte ihn wie ein Turm, wog ein Mehrfaches.  
    Die Darturka hatten die Schutzschirme nicht aktiviert. Ihre Gegner waren ein Tier und ein unbewaffneter Vatrox, es schien keine Notwendigkeit dazu zu bestehen.  
    Der Schein trog. Der Frequenzfolger kannte die Schwachstellen der DarturkaAnatomie und nutzte sie gnadenlos aus.  
    Der Darturka stöhnte auf vor Schmerz. Die Beine sackten unter ihm weg, als hätte Sinnafoch einen Aus-Schalter gedrückt. Die Waffe entglitt dem Krieger aus den Klauen.  
    Sinnafoch fing sie auf, richtete sie auf den Darturka und drückte ab.  
    Der Hitzeschwall des Rückschlags war sengend, aber Sinnafoch war es egal. Es war nur Schmerz, er hatte nichts zu verlieren. Nicht einmal sein Pigasoshaar. An diesem neuen Körper war es lediglich ein Ansatz. Es war ein geringes Opfer.  
    Sinnafoch schoss weiter, während Philip die Darturka mit den Stromstößen seiner Zunge tötete, und wenige Augenblicke später waren von den Klonkriegern nur noch verkohlte Leichen geblieben. Zwei von ihnen versuchten noch, ihre Schutzschirme zu aktivieren, doch Sinnafochs Strahlersalven erfassten die entstehenden Schirme, noch bevor sie ihre volle Stärke entfalteten, und durchschlugen sie.  
    Sinnafoch machte sich wieder wahrnehmbar.
    Philip zirpte vor Freude auf, als er ihn sah, und war mit einem Satz an seiner Seite.  
    Sinnafoch tätschelte den Kopf des Okrills mit aller Härte, die er aufbringen konnte. Je härter ein Schlag, desto mehr genoss Philip ihn.  
    »Gut gemacht, Freund«, sagte Sinnafoch, »das werde ich dir nicht vergessen. Und jetzt weiter!«

    *

    Sie verließen den Audienzsaal durch den rückwärtigen Zugang, durch den Vertebris den Raum betreten hatte.  
    Es war ein Vorstoß ins Ungewisse.
    Aus der eigenen Erinnerung und dem, was er an Informationsbrocken dank Kruupers Genialität aus dem Netz gefischt hatte, hatte Sinnafoch ein grobes Bild vom Inneren der Feste erstellt. Er kannte die Wege, die vom Hangar zum Audienzsaal führten, wusste um die Abzweigungen, wusste um die Wege, die Cedosmo und Vertebris zu benutzen pflegten.  
    Aus diesem Bild hatte er auf die übrige Anlage geschlossen. Es waren Spekulationen, aber einigermaßen fundierte. Die Dimensionen der Feste waren Sinnafoch bekannt, ein Teil der Anlagen war ihm bekannt daraus ließ sich schließen, wie die übrige Anlage aufgebaut sein mochte.  
    Sinnafoch glaubte zu wissen, in welchem Teil der Feste Cedosmo seinen »dringenden Amtsgeschäften« nachging, die ihn daran

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