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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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schaltete per Fernbedienung alle Terminals ein, die er im Kreis angeordnet hatte. »Nehmt bitte Platz, eine Sitzordnung ist nicht vorgeschrieben.«  
    Shaline fand einen Platz zwischen Abro und Perme Umbrar, neben dem die vier »Alten« Platz nahmen. Sie hatten zum Forschungsteam der Kantor-Werft auf dem Saturnmond Titan gehört und waren einfach an Bord geblieben, als die JULES VERNE ihren Marschbefehl erhielt: Chucan Tica, Barima Axapan, KhapethShepar und Thalia Masoon.  
    Kook selbst sank in die Mitte des Runds auf eine Säule, deren Plattform rotierte. Auf diese Weise konnte der Siganese nach und nach alle ansehen, ohne sich den Hals verrenken zu müssen.  
    »Es hat sich gelohnt, bis zum letzten Augenblick zu warten«, sagte er. »Dadurch erhielten wir jede Menge an Messdaten und indifferenten Streuimpulsen von den Augenblicken nach der Explosion Sicatemos. Es wird dauern, die Streuimpulse auszuwerten und zuzuordnen. Bei den regulären Messdaten sind wir schon weiter. Die ersten Analysen bestätigen das, was wir vermutet haben.«  
    Auf den Holoschirmen der Terminals baute sich eine Holoprojektion auf. Sie zeigten die aktuellen Aufnahmen der Sonden. Von zwanzig Sonden existierten noch sechzehn. Sie zeigten das ganze Ausmaß der Katastrophe aus unterschiedlichen Perspektiven. Sicatemo hatte sich inzwischen zu einer mehrere hundert Millionen Kilometer durchmessenden Kugel aufgebläht und dehnte sich rasend schnell weiter aus. Chatria hatte der Stern nach zwei Stunden gefressen, bis zum äußersten Rand des Sonnensystems war die Gaswalze noch weitere 41 Stunden unterwegs. Zwischendrin verschlang der gierige Moloch Raumstationen, Asteroiden und Schiffe mit Flüchtlingen, die es noch rechtzeitig ins All geschafft hatten, die aber keinen Überlichtantrieb besaßen oder die nötige Mindestgeschwindigkeit für einen Übertritt in den Linearraum nicht schnell genug erreichten.  
    Zudem hatte die Strahlungsfront die meisten Steuersysteme lahmgelegt oder zerstört.  
    Shaline Pextrel projizierte ihr Rechenmodell auf die Schirme. Die bei der Hypereruption gemessenen Werte bestätigten das, was sie alle zusammen seither in Rechenmodellen erarbeitet hatten. Für eine natürliche Supernova-Explosion kamen nur Sterne mit mehr als acht bis zehn Sonnenmassen in Frage, den sogenannten Typ-II-Explosionen, oder Weiße Zwerge, die in einem DoppelsonnenSystem Masse von ihrem Begleiter aufnahmen und dabei die Chandrasekhar-Grenze überschritten, die theoretische obere Grenze für die Masse eines solchen Weißen Zwergs. In diesem Fall kollabierte der Weiße Zwerg aufgrund seiner Eigengravitation. Weil es dabei zur Kohlenstofffusion kam, wurde der Stern vollständig zerrissen. Der Begleitstern mit seiner gewöhnlich hohen Orbitalgeschwindigkeit wurde davongeschleudert und zum Flüchtling. Dieses Phänomen bezeichnete die Wissenschaft als thermonukleare Supernova vom Typ Ia. Obwohl hier vergleichsweise massearme Sterne beteiligt waren, handelte es sich bei ihnen um die mit Abstand hellsten Supernovae.  
    »Dank der Sondenmessungen liegen uns endgültige Daten zur Sicatemo-Eruption vor«, sagte die Funkund Ortungschefin. »Die freigesetzte Energie liegt in einer Größenordnung von etwa zweimal zehn hoch sechsundvierzig Joule. 99 Prozent davon wurden von Neutrinos abtransportiert, ein Prozent ging in die kinetische Energie der abgestoßenen Supernova-Hülle. Nur rund zweimal zehn hoch zweiundvierzig Joule wurden als Licht abgestrahlt. Die Explosion war so stark, dass im Kern nicht einmal ein Neutronenstern übrig bleibt.«  
    Diese Ergebnisse bargen Zündstoff.
    Shaline sah es an den Gesichtern der Männer und Frauen, die an der Besprechung teilnahmen. Die Explosion im Kern konnte nicht natürlichen Ursprungs sein. An Hand der Messdaten der Sextanten und des MetaOrters stand auch schon die Größenordnung fest, die mindestens zweimal zehn hoch achtunddreißig Joule betrug. Zusammen mit den Messdaten der Hyperstrahlung blieb nur eine Schlussfolgerung übrig: Die Hypereruption war von Psi-Materie ausgelöst worden, und zwar von rund 13 Gramm.  
    »Diese Energie ist wohldosiert«, erklärte Kook. »Sie entspricht der, die bei einem Nova-Ausbruch generell freigesetzt wird. Was das bedeutet, brauche ich keinem von euch zu sagen. Der Schiffsführung wird es nicht gefallen. Die Frequenz-Monarchie hat in ihrem Funkspruch nicht geblufft. Sie ist tatsächlich in der Lage, so etwas zu tun. Wir sollten davon ausgehen, dass sie über weitere

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